(07.04.2016, 20:32)hkrueger schrieb: Wenn er nicht mit der Prothese, sondern mit seinem gesunden Bein springt, müsste nichts aufwändig geprüft werden
Die simple Feststellung (Forderung?) von hkrueger finde ich richtig - und kostensparend.
Selbst wenn das gesunde Bein früher nicht sein Sprungbein gewesen war (also evtl. ein Kraft- und "Gefühlsdefizit" besteht),
wäre s o zumindest ein annähernder Leistungsvergleich möglich.
Alles was ich von Markus Rehm (beim ANHALT-Meeting in Dessau 2015) sah, war eindeutig leistungs-befördernd ob seiner Prothese,
die auch noch etwas länger als sein gesundes Bein ist.
(08.04.2016, 11:58)hkrueger schrieb: Noch ein Gedanke: Wie groß ist der Unterschied zwischen einem Sprung einmal mit dem starken Bein zu einem Sprung mit dem schwachen Bein?
Du meinst sicher mit dem "starken Bein" das Bein mit der Prothese.
Das "schwache" ist somit sein anderes, sicher gesundes Bein.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Unterschied >1 Meter sein wird, zumal er ja mit der Prothese zu leben gelernt hat. (Der
von mir angedeutete Kraft- und "Gefühlsverlust" fällt somit kaum ins Gewicht.)
Was ich bei anderen, auch guten Springern (der Trainerin Steffi Nerius) sah, war bei weitem nicht mit den Leistungen von M. Rehm
vergleichbar.
(08.04.2016, 22:05)hkrueger schrieb: Ich meinte den Unterschied eines Weitspringers ohne Prothes.
Wie groß war z.B der Weitenunterschied bei deinen Versuchen zw. dem linken und rechten Bein?
Aber die Fragen führen zu nix, da solche Werte nicht auf jeden übertragbar sind
Entschuldigung!, mein Missverständnis.
In meinem Fall wäre der Unterschied wahrscheinlich mehr als 1 Meter gewesen, einen Beinwechsel hab ich nie versucht/versuchen müssen. Ich war seit früher Kindheit auf die Rechtsbeinigkeit festgelegt, wahrscheinlich dadurch, dass ich meinen ersten, primitiven Roller 1945 von rechts bestieg (also mit re. abdrückte). ----> der Grund/das Problem "der Beinigkeit" (und des "ersten Schritts dazu") beschäftigte mich später beim Sportstudium unterschwellig immerfort.
In meiner langen Weitsprungpraxis erlebte ich überhaupt nur e i n e n LJ, der es schaffte, ziemlich ebenbürtig, ohne wesentlichen Leistungsverlust das a n d e r e Bein zu benutzen: Heinz A u g a / SC DHfK Leipzig (1955 - 1962) - BLei: 7.79 m. Er trainierte dann die "beidbeinig" gute Dreispringerin Helga Radtke (BLei: 7.16 m; 14.46 m).
(09.04.2016, 11:26)Hellmuth K l i m m e r schrieb: In meiner langen Weitsprungpraxis erlebte ich überhaupt nur e i n e n LJ, der es schaffte, ziemlich ebenbürtig, ohne wesentlichen Leistungsverlust das a n d e r e Bein zu benutzen: Heinz A u g a / SC DHfK Leipzig (1955 - 1962) - BLei: 7.79 m. Er trainierte dann die "beidbeinig" gute Dreispringerin Helga Radtke (BLei: 7.16 m; 14.46 m).
Lucas Jakubczyk hat fast identische Weiten erzielt: 7,88m (li.) / 7,85m (re.). Wenn ich mich nicht irre, musste Rico Freimuth aufgrund von Schädigungen auch das Sprungbein wechseln.
das ist weniger ein Problem der unterschiedlichen Sprungkraft zwischen den Beinen, sondern eine Sache des Koordinationsgefühls beim Absprung. Wenn man den Bewegungsablauf mit dem anderen Bein hinbekommt, springt man mit ihm nicht viel weniger.
Also m.E. so etwa wie der Unterschied zwischen Schreiben mit links und rechts. manche können beides gut, andere bekommen es gar nicht hin.
Hat es Behrenbruch nicht auch mal mit dem anderen Fuß versucht?
Es gibt doch auch einige Hochspringer (Mehrkämpfer?), die auf das andere Bein umsteigen mussten.
Ist zwar nur bedingt vergleichbar, aber Busemann, der ja Linkshänder ist, hat zum Schluss den Speer auch mit rechts werfen müssen. Ich glaube, die Ergebnisse waren nicht sooo furchtbar viel schlechter.
10.04.2016, 09:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.2016, 09:45 von Halloo.)
(09.04.2016, 11:26)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(08.04.2016, 22:05)hkrueger schrieb: Ich meinte den Unterschied eines Weitspringers ohne Prothes.
Wie groß war z.B der Weitenunterschied bei deinen Versuchen zw. dem linken und rechten Bein?
Aber die Fragen führen zu nix, da solche Werte nicht auf jeden übertragbar sind
Entschuldigung!, mein Missverständnis.
In meinem Fall wäre der Unterschied wahrscheinlich mehr als 1 Meter gewesen, einen Beinwechsel hab ich nie versucht/versuchen müssen. Ich war seit früher Kindheit auf die Rechtsbeinigkeit festgelegt, wahrscheinlich dadurch, dass ich meinen ersten, primitiven Roller 1945 von rechts bestieg (also mit re. abdrückte). ----> der Grund/das Problem "der Beinigkeit" (und des "ersten Schritts dazu") beschäftigte mich später beim Sportstudium unterschwellig immerfort.
In meiner langen Weitsprungpraxis erlebte ich überhaupt nur e i n e n LJ, der es schaffte, ziemlich ebenbürtig, ohne wesentlichen Leistungsverlust das a n d e r e Bein zu benutzen: Heinz A u g a / SC DHfK Leipzig (1955 - 1962) - BLei: 7.79 m. Er trainierte dann die "beidbeinig" gute Dreispringerin Helga Radtke (BLei: 7.16 m; 14.46 m).
H. Klimmer / sen.
Hellmuth, als 17-Jähriger sprang ich in 1959 beim Weitsprung Landesrekord, wechselte dann aber nach einer Verletzung für einen Mannschaftskampf mein Absprungbein. Ab da konnte ich wahlweise links und rechts gleich weit springen, blieb aber wegen des Dreisprungs, den ich begann, beim geänderten Weitsprungabsprung. Das hat sich insofern sehr gut bewährt, weil ich den Hop beim Dreisprung weiterhin mit links sprang, den Weitsprung jedoch mit rechts. Dadurch konnte ich ohne zu großen Kraftverlust bei Wettkämpfen den Weit-und Dreisprung bestreiten. Außerdem musste ich nicht immer umdenken, weil der Weitsprung-Absprungshythmus für den Dreisprung verkehrt ist. Mit rechts sprang ich später im Weitsprung noch Landesrekord bei den Männern, und war damit 1 cm besser als mit dem Hop-Bein. Bin sogar mal den Dreisprung "andersrum" spaßhalber über 15,50m m gesprungen. Deine Sprintzeit habe ich aber nie erreicht.
Zum Vorteil der Karbon-Prothese: Dazu bedarf es keiner aufwendigen Untersuchung, denn das sieht man doch. Inwiefern der enorme Vorteil der "Sprungfeder", die länger ist als des vorhandene Bein, den körperlichen Nachteil ausgleicht oder sogar überbietet, kann niemand genau errechnen. Aus diesem Grund verbietet sich ein nachvollziehbarer Leistungsvergleich mit Nichtbehinderten.