(18.11.2014, 15:16)Gertrud schrieb: Entscheidend ist aus meiner Sicht das Talent. Die Sichtweise, ob eine Athletin ein Talent ist, entscheide ich für meinen Geschmack noch immer selbst. Beate Peters fiel bei Wilfried Hurst damals durch den Rost. Ich war von ihr auf Grund der physischen, aber vor allem der psychischen Fähigkeiten total überzeugt.
Ich würde z. B. Chiara und ihrem Vater sicherlich reinen Wein einschenken. Ich halte das für ehrlich. Daher halte ich die Aussage von W. Heinig auch für ehrlich, wenn er sich nicht mit Mittelmaß beschäftigen möchte. Man muss es nicht „Ballast“ nennen.
Gertrud
Beate hat den Speer nahe an die 70m geworfen, und sie wird vorher nicht bei 30m rumgedümpelt haben. Fest steht, dass aus einem Ackergaul nie ein Rennpferd wird, und am Ende der Pub. ein Talent gut sichtbar ist. Ganz bestimmt sogar, wenn vorher schon jahrelang intensiv trainiert wurde. Ich möchte Chiara natürlich nicht mit einem Ackergaul vergleichen, sie ist sehr zierlich für eine Mehrkämpferin. Ihre Stärken liegen auch nicht im Speerwurf (einer Siebenkampfdisziplin). Sie ist eine sehr engagierte Sportlerin, die viel für ihren Sport gibt und im Mehrkampf nach vorne kommen möchte. Genau wie Sie Frau Schäfer ist die junge Leichtathletin sehr extrovertiert (scheint mir wenigstens so), und eine Veröffentlichung folgt der anderen - wohl unterstützt oder organisiert durch die hier postende MUTTER. Das wurde im alten Forum, wie ein User treffend bemerkte, zerrissen. Der Druck von außen wird zu groß, umso größer wird/würde der Fall/die Enttäuschung sein. Also würden Sie und Chiara in Sachen Mitteilungsbedürfnis recht gut zusammen passen. Nur das Leistungsvermögen stünde gem. ihrer Trainingsphilosophie entgegen. Und wer weiß, für was das gut wäre. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, als ein Siebziger mit einem Mädel oder Buben in Chiaras Alter allein zu trainieren. Irgendwas würde fehlen, in jedem Fall der Kontakt im Training mit Gleichgesinnten. Das Für und Wider muss man hier nicht diskutieren, da herrscht in Trainerkreisen wohl eine (fast) einheitliche Auffassung. Es geht nicht ausschließlich um Leistung, auch die soziale Seite ist zu beachten und sehr wichtig.
Chiara soll ihren Sport betreiben und Spaß daran haben. Ich wünsche ihr jedenfalls sportliche Erfolge, die man auch im Stillen genießen kann. Irgendwann wird der organisierte Hype abflauen und sich alles relativieren.