17.08.2022, 17:06
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
Die Leichtathletik lebt?
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17.08.2022, 17:06
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
18.08.2022, 07:21
(17.08.2022, 14:58)Delta schrieb: Die LA lebt ohne Zweifel. Ich habe gerade einen Bericht gesehen von einem kleineren Club in der Nähe von Basel. (Therwil) Die haben eine Liste von 100 Athleten die nicht mittrainieren können. Das kennt man eigentlich nur vom Fussball. Das Clubs mit 20 Teams niemanden mehr aufnehmen.Ja, die Leichtathletikclubs in der Schweiz haben alle Wartelisten. Bei den U10-U14-Kategorien. Ab U16 und spätestens ab U18 sieht es aber ganz anders aus. Wie in anderen Sportarten auch werden die Mitglieder immer jünger, benötigen viel Aufwand, und bringen dem Club dann noch nicht so viel, weil sie frühzeitig wieder aussteigen. Kommt dazu, dass daneben nach meinem Empfinden die Turnvereine mit ihren Jugend- und Mädchenriegen grosse Probleme haben. Und aus diesem Pool sind früher auch viele Leichtathleten gefunden worden. Die Herausforderung ist es, die Kinder auch als Jugendliche im Verein zu halten, als Breitensport-Athleten (wofür aktuell das Wettkampfangebot eher fehlt) und vor allem als Jugendtrainer (wo das Programm 1418-Coach wirklich hilfreich ist). Dabei hilft es aber auch nicht, dass mehr oder weniger talentierte Kinder bereits viel zu früh ihre Stammvereine verlassen und sich einem Spitzenverein anschliessen, wo dann die grosse Mehrheit früher oder später wieder aussortiert werden muss (Situation Raum Zürich - in Basel mag das anders sein).
18.08.2022, 09:50
was mich am meisten an der Situation ärgert, ist das sowohl die WA als auch der DLV , ... keine Konzeptionen haben, wie die LA wieder mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft bekommen kann.
Es werden immer wieder Neuerungen eingeführt, nie vorher diskutiert, die sich meist als unsinnig erweisen. Wie gesagt , kein Konzept. Ich habe bereits vor Jahren ein Diskussionskonzept vorgelegt, und möchte erneut darauf hinweisen. Zu lesen unter: www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de unter I/T.1
18.08.2022, 11:18
(18.08.2022, 09:50)gera schrieb: was mich am meisten an der Situation ärgert, ist das sowohl die WA als auch der DLV , ... keine Konzeptionen haben, wie die LA wieder mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft bekommen kann. Es ist schade, aber nicht zu ändern. Es gibt sogar in Deutschland sehr gute Macher für die LA. Wenn ich mir alleine den medizinischen Dienst auf leichtathletik.de ansehe und merke, dass man nicht den eigentlichen Schlüssel zum Schloss der unabdingbaren Veränderung im Detail in der Verletzungsprophylaxe praktiziert, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Es sind sicherlich sehr gute Mediziner und Physiotherapeuten dabei; aber die eigentliche Misere wird nicht abgestellt. https://www.leichtathletik.de/news/news/...hleten-fit Ich ärgere mich schon lange nicht mehr und setze meine Akzente in der Hinsicht bei den AuA von guten Freunden. Damit bin ich ausgelastet. Ich würde auch nie mehr AuA übernehmen, die in der Hinsicht "beweglich wie eine Eisenbahnschiene" sind. Es geht oft nur mit völligen Kehrtwendungen, auch im DLV. Die Platte, ach die EM in München war doch so erfolgreich, darf die Blicke nicht wieder vernebeln. Im Grunde soll es uns doch egal sein, wer auf der großen Bühne der LA seine Fehler macht. Wir können registrieren. Zum Korrigieren werden andere gut bezahlt. Also sollten sie leisten. Ich sehe das alles schon sehr gelassen und mache mir Freude mit meinen Programmen. Manche muss man Fehler machen lassen. Gertrud
18.08.2022, 14:51
(18.08.2022, 11:18)New schrieb: Ich weiß nicht ob es hierher passt.In meinen Augen passt das sehr gut. Es gibt einen öffentlichen Anspruch, Erfolg zu haben - und das selbstverständlich mit ethisch vertretbaren Mitteln (siehe in der Schweiz die Diskussionen um den Umgang mit Jugendlichen in Kunstturnen, Gymnastik, Artistik Swimming). Das benötigt Top-Trainer bereits im Nachwuchs, die nicht nur in der Sportart auf der Höhe sind, sondern auch noch pädagogisch geschult und mit der Kultur vertraut. Ein solcher Trainer kostet einiges mehr Geld, als die Vereine und Verbände meistens ausgeben können.
18.08.2022, 15:15
(18.08.2022, 07:21)krebsan schrieb:Hier noch eine Studie dazu: https://www.sportkanton-zuerich.ch/artic...jHIdj4kpT0(17.08.2022, 14:58)Delta schrieb: Die LA lebt ohne Zweifel. Ich habe gerade einen Bericht gesehen von einem kleineren Club in der Nähe von Basel. (Therwil) Die haben eine Liste von 100 Athleten die nicht mittrainieren können. Das kennt man eigentlich nur vom Fussball. Das Clubs mit 20 Teams niemanden mehr aufnehmen.Ja, die Leichtathletikclubs in der Schweiz haben alle Wartelisten. Bei den U10-U14-Kategorien. Ab U16 und spätestens ab U18 sieht es aber ganz anders aus. Wie in anderen Sportarten auch werden die Mitglieder immer jünger, benötigen viel Aufwand, und bringen dem Club dann noch nicht so viel, weil sie frühzeitig wieder aussteigen.
18.08.2022, 15:29
(18.08.2022, 11:41)Gertrud schrieb:Es ging in meinem Beitrag nicht um die Spitzenleichtathletik, die für Sie so relevant ist, sondern um den gesamten Unterbau, den es in anderen Sportarten insbesondere im Fußball (Ligabetrieb auf allen Ebenen) gibt. Wo auf allen Leistungsebenen Sportler bei Kreismeisterschaften, Bahneröffnungen und normalen Sportfesten gegeneinander antreten und einen Sport ausüben, an dem sie Freude haben und sich dennoch auf ihrem Leistungsniveau mit anderen messen können.(18.08.2022, 09:50)gera schrieb: was mich am meisten an der Situation ärgert, ist das sowohl die WA als auch der DLV , ... keine Konzeptionen haben, wie die LA wieder mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft bekommen kann. Und wenn da wieder mehr loswäre, dann wird m.E. auch automatisch die Spitze wieder breiter.
25.08.2022, 11:51
letzter Montag, erste Einheit Stützpunkttraining nach den Ferien (U14/U16), 30 Grad, erster Schultag, an dem die meisten nachmittags erschöpft ins Koma fallen. Die Gruppe existiert seit einem knappen Jahr, sehr unterschiedlich erfahrene und talentierte Leute. Ich weiß nicht, wann ich kommen kann, schreibe den Athlet:innen, sie sollen sich viertel vor zwei mit Stabi/Dehnung erwärmen, ich würde irgendwann ab zwei kommen. Fünf nach zwei komme ich auf den Platz, da haben sie gerade aus ihren Laufschuhen in den richtigen Abständen für koordinative Läufe Bahnen gebaut und laufen begeistert barfuß da durch. Mit Stabi und Dehnung seien sie fertig gewesen. Ich hätte heulen können vor Rührung.
Jetzt fahre ich mit Lichtschranken auf den Platz, da werden 120 Kinder der 5.-7. Klassen sein die wollen sich für die Schulstaffel qualifzieren, machen alles mit, akzeptieren die Ergebnisse, freuen sich miteinander. In drei Wochen laufen sie vor ein paar 1.000 Leuten Staffel. Die Leichtathletik lebt, wir müssen das Lebendige aber besser schützen und nach oben entwickeln.
26.08.2022, 11:29
(25.08.2022, 11:51)Diak schrieb: letzter Montag, erste Einheit Stützpunkttraining nach den Ferien (U14/U16), 30 Grad, erster Schultag, an dem die meisten nachmittags erschöpft ins Koma fallen. Die Gruppe existiert seit einem knappen Jahr, sehr unterschiedlich erfahrene und talentierte Leute. Ich weiß nicht, wann ich kommen kann, schreibe den Athlet:innen, sie sollen sich viertel vor zwei mit Stabi/Dehnung erwärmen, ich würde irgendwann ab zwei kommen. Fünf nach zwei komme ich auf den Platz, da haben sie gerade aus ihren Laufschuhen in den richtigen Abständen für koordinative Läufe Bahnen gebaut und laufen begeistert barfuß da durch. Mit Stabi und Dehnung seien sie fertig gewesen. Ich hätte heulen können vor Rührung.Sehr schöner Beitrag . Danke |
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