(21.10.2020, 16:43)Dr. Klaus schrieb: Lieber Beity, Du glaubst doch selber nicht, dass etwas an Kokos Entwicklung von 18-20 verdächtig ist, oder?Ich behaupte auch nicht, dass Kejeta gedopt hat und alle Leistungsexplosionen nur durch Doping erklärbar sind. Ich plädiere nur dafür, bei Vorliegen bestimmter Indizien - im Falle von Kejeta ein phänomenaler Sprung in die absolute Weltelite mit Durchgangszeiten, die vorher in Einzelrennen nicht annähernd erreicht wurden - die Augen aufzumachen und die Kontrollmaschine anzuwerfen. Auch diese unbedingt nötige Diskussion an dieser Stelle trägt u.U. Elemente zusammen, die Kejeta be- oder entlasten. Zum Beispiel wäre es interessant zu wissen, ob sie die "Wunderschuhe" schon bei ihren Halbmarathons 2018 und 2019 getragen hat. Wenn nicht, wäre der Leistungssprung wenigstens zu einem gewissen Teil erklärt. Auch die Frage von Robb nach der Förderung ist sehr berechtigt.Vielleicht sollte ich wirklich mehr meinem Gefühl folgen und pragmatisch-resignativ mich einfach an guten Leistungen deutscher Athleten erfreuen. Zumal der Verstand das unterstützt mit dem Hinweis, vielleicht sei ja nur noch durch Doping und Migration (ich denke hier an Can, Bahta, Hassan und viele andere mehr) Chancengleichheit im Laufbereich in Europa herstellbar. Und dann fällt mir wieder Koko ein und neue Hoffnung erfüllt mich, das es Ausnahmen gibt.
jetzt erst gelesen. Hast Du Probleme mit Lesekompetenz oder mich einfach nur verwechselt? Ich habe weder direkt oder indirekt in dem Zusammenhang mit Leistungssprüngen irgendwas von Klosterhalfen geschrieben oder angedeutet.
(22.10.2020, 16:58)lor-olli schrieb: Kejeta meinte zwar, sie wüsste nicht ob und wie groß der Vorteil durch die Schuhe ist, aber wenn man sich ihre Schrittlänge im Verhältnis zur Größe ansieht, scheint sie den Vorwärtsdrang der Schuhe deutlich zu spüren.
Vor einem Jahr hatte ich in einem Kaufhaus mir mal den Vaporfly angezogen. Für mich war der Unterschied fast so groß wie zwischen Flats und Spikes. Schon alleine der Unterschied der Sohlenhöhe zeigt, dass das ein ganz anderes Laufen ist. Und auch das Gewicht war für mich phänenal niedrig. Da sind meine Spikes von vor 20 Jahren schwer dagegen.
Mir scheint, dass zum Abschluss noch einmal ein Klarstellung notwendig ist.Die Eingangsfrage war schon falsch gestellt.: Taktik, Training, Schuhe oder Doping.Die Weltelite zeichnet sich aus durch Training auf höchstem aktuellem Niveau und gute Lauftaktik. Alle verfügen über den Wunderschuh und am wichtigsten: Diese Läufer-innen sind hochtalentiert (oder nur talentiert und gedopt).Um hier Anschluss zu finden, reichen Wunderschuh plus auf Weltniveau verbessertesTraining nicht aus. Dazu muss eben das Talent kommen (schon um das notwendige Training überhaupt verkraften zu können).Die Frage muss als lauten: Ist Kejeta ein Supertalent oder nur ein großes Talent mit Doping.Die Diskussion um die Wunderschuhe sollte also ausgelagert werden, denn die hat jeder Spitzenläufer. Allenfalls könnte man noch fragen, ob hier neue innovative Trainingsformen diese Leistung hervorgebracht haben. Ich glaube das nicht.
Beity rügte mich: Hast Du Probleme mit Lesekompetenz Sorry lieber Beity, dass ich den Beitrag von Robb Dir zugeordnet habe. Aber einem Doktor daraufhin Leseschwäche zu unterstellen?
Die Halbmarathon-WM war der erste ernsthafte Wettkampf, den Kejeta in den neuen Schuhen gelaufen ist - natürlich gehören die Schuhe in eine Diskussion über mögliche Erklärungen ihrer Leistungsexplosion.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
Gehen wir mal der Frage nach, ob Kejeta ein Supertalent sein könnte. Sie lief mit 19 (20) Jahren den Halmarathon in
1.10.43 (1.10.27). 2012 war das der 53. Platz in der Weltrangliste circa 3.30min hinter der Weltspitze.
In der Alterklasse unter 23 (1990 und jünger) war sie Achte, in ihrer Altersklasse und jünger (1992) lag sie an zweiter Stelle.
Kejeta zeigte hier also schon in jungen Jahren ein sehr hohes Potential, dass bei entsprechender Förderung vieles versprach.
Hoffen wir, dass damit die explosive Entwicklung in 2020 erklärt werden kann.
(27.10.2020, 17:56)Atanvarno schrieb: Die Halbmarathon-WM war der erste ernsthafte Wettkampf, den Kejeta in den neuen Schuhen gelaufen ist - natürlich gehören die Schuhe in eine Diskussion über mögliche Erklärungen ihrer Leistungsexplosion.
Da diese Schuhe auch die anderen Läuferinnen getragen haben, kann das nicht erklären, warum Kejeta den bisherigen Rückstand zur Weltspitze von rund 3-4min vollständig aufholen konnte. Damit wurde nur ein Handikap beseitigt.
Der Effekt des Wunderschuhs für die Weltklasse dürfte bei gut einer Minute im Halbmarathon liegen. So lag der Schnitt der 3 besten Frauen 2014 und 2015 (vor dem Wunderschuh) bei ca. 1.06. und 2019 bei 1.5.30 und 2020 bei knapp unter 1.05.
(27.10.2020, 18:21)Dr. Klaus schrieb: Gehen wir mal der Frage nach, ob Kejeta ein Supertalent sein könnte. Sie lief mit 19 (20) Jahren den Halmarathon in
1.10.43 (1.10.27). 2012 war das der 53. Platz in der Weltrangliste circa 3.30min hinter der Weltspitze.
In der Alterklasse unter 23 (1990 und jünger) war sie Achte, in ihrer Altersklasse und jünger (1992) lag sie an zweiter Stelle.
Kejeta zeigte hier also schon in jungen Jahren ein sehr hohes Potential, dass bei entsprechender Förderung vieles versprach.
Hoffen wir, dass damit die explosive Entwicklung in 2020 erklärt werden kann.
Kejeta ist seit vielen Jahren Profi. Es wäre in der Tat interessant zu erfahren, was Sie in diesem Jahr anders als in den vergangen 8 Jahren gemacht hat, wo sie konstante Zeiten um die 1:10 +- 2 min gelaufen ist