Ich habe in den letzten Wochen die Diskussion hier mit großem Interesse verfolgt und könnte mir folgenden Aktionsplan für den DLV vorstellen:
KiLa in den Grundschulen: Alternative zu Bundesjugendspielen: Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranführen, Konzept: Ich kann laufen, springen, werfen
Talentsichtung über die weiterführenden Schulen: Weiterentwicklung von Jugend trainiert für Olympia mit Unterstützung der Vereine vor Ort: Wettbewerbe auf Kreis-, Landes- und Bundesebene für talentierte Kinder (muss kein Teamwettbewerb sein)
Talentförderung: Bessere Unterstützung/Vernetzung der „Nester“ / Trainingsgruppen über Landestrainer
Leistungsentwicklung: strukturiertes Wettkampfangebot (regelmäßige Wettkämpfe im Mai/Juni mit Prädikat „regional“; „national“ für U16 bis Aktive)
Perspektive für den Hoch-Leistungssport: "Grundsicherung" für Kaderathleten, Beitrag zur Altersvorsorge bei Erfolgen im Nationaltrikot
Die Erklärungen der zum Teil großen Leistungsunterschiede der deutschen und internationalen Athleten(innen) sind zum Teil irreführend.
Betrachten wir mal den 100m-Hürdenendlauf der Frauen. Weltrekordlerin Tobi Amusan zeigt erschreckende technische Anfängerfehler bei und nach der Hürdenüberquerung. Das Nachziehbein setzt nicht gerade vor dem Körper, sondern seitlich versetzt auf. Der Fuß ist außenrotiert, der falsche Kraftstoß wird mit Hüft- und gegenläufiger Schulterrotation kompensiert (= Geschwindigkeitsverlust!) usf. Von den technischen Defiziten für das Tempo mal abgesehen, resultieren auch eine ganze Reihe von Verletzungsrisiken aus diesen Fehlern. Fußgelenk, Kniegelenk, Hüfte und WS werden fehlbelastet. Und wie gesagt: Wir reden hier von der Weltrekordlerin! Diese Beispiele lassen sich problemlos bei anderen Weltklasseleuten mehren!
Auf der anderen Seite zeigen sie praktisch durch die Bank weg eine überragende Physis. Und da diese im Endeffekt das Ergebnis harter (mitunter auch wenig sinnvoller) Arbeit, vernünftiger Rundum-Betreuung und Regeneration sowie sozialer Absicherung (mit Abstrichen) ist, zeigen sich die Unterschiede zum deutschen Forderungs- und Förderungssystem ganz klar. Von wirklich guten und damit auch gut bezahlten Trainern mal ganz abgesehen. Eigentlich ist die Problemlösung recht einfach. Wenn man sie denn wirklich will.
Frauen: Rebekka Haase, Lisa Marie Kwayie, Louise Wieland, Lilith Belau, Skadi Schier, Alica Schmidt, Elisa Lechleitner, Luna Thiel, Vera Coutellier, Rosina Schneider, Franziska Schuster, Marlene Meier, Mikaelle Assani, Lea-Jasmin Riecke, Laura Raquel Müller, Sophie Weißenberg, Kristin Pudenz, Shanice Craft, Marike Steinacker, Julia Harting
Männer: Joshua Hartmann, Kevin Ugo, Manuel Sanders, Jean Paul Bredau, Marvin Schlegel, Marc Koch, Amos Bartelsmeyer, Mohamed Abdilaahi, Maximilian Feist, Sam Parsons, Marc Reuther, Tim Eikermann, Gavin Claypool, Joshua Abuaku, Constantin Preis, Emil Agyekum, Tobias Potye, Falk Wendrich, Oleg Zernikel, Gillian Ladwig, Julian Weber, Thomas Röhler, Max Dehning
Präsident Jürgen Kessing geht davon aus, dass es noch schlimmer wird, aber es bis 28 besser wird...
Interessant, das ist was für Gertrud, seine Aussage zu den Verletzungen:
Zitat:Wir müssen auch schauen, wo kommen die Verletzungen her - ist es noch eine Nachwirkung von Corona, ist es eine Materialgeschichte? Das sind alles Dinge, die wir aufklären müssen.
Und zu Konsequenzen:
Zitat:Über Konsequenzen im Verband werde jetzt beraten. "Wenn wir Veränderungen umsetzen wollen, werden wir das auch entsprechend bekannt geben", sagte Kessing.
Bisher war die Kommunikation zu Veränderung und Aufarbeitung ja sagen wir es vorsichtig... ausbaufähig.