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Normale Version: Missbrauch von TUE im Leistungssport
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Die WADA hat ihren Jahresbericht 2015 veröffentlicht
https://wada-main-prod.s3.amazonaws.com/...high_3.pdf

Ein interessantes Detail: Die Zahl genehmigter TUE (therapeutic use exemption = medizinische Ausnahmegenehmigung) ist gegenüber 2014 um 30% auf 1330 gestiegen.
Quelle

Leistungssportler sind schon ein kränkliches Völkchen Teufel

---edit
Nachtrag 03.09.: Anzahl der TUE gemäß WADA-Report
2013: 636
2014: 897 (+41%)
2015: 1330 (+48%)
Quelle

edit mod: abgetrennt aus
Doping- und Anti-Doping News
Therapeutic use ist keine Ueberraschung wenn der Norwegische Langlauf Champ Ashma Mittel verschrieben bekommt.

Wahrscheinlich haben auch noch Dutzende von Langstreckenläufern ein ähnliches Problem.
Eine Hackergruppe hat das ADAMS-Portal der WADA geknackt und die TUEs einiger Athleten veröffentlicht.

WADA Confirms Attack by Russian Cyber Espionage Group

Leichtathleten sind (noch) keine veröffentlicht, aber bei der TUE-Liste von Serena Williams fragt man sich schon, wie diese kranke Frau Grand Slam Turniere gewinnen kann Teufel
(13.09.2016, 18:00)Atanvarno schrieb: [ -> ]…aber bei der TUE-Liste von Serena Williams fragt man sich schon, wie diese kranke Frau Grand Slam Turniere gewinnen kann Teufel
@atanvarno
ich könnte Dir jetzt eine Methode verraten, die Dir die Bescheinigung eines Belastungsathmas einbringt… Sie ist nicht einmal illegal! Allerdings sollte ein gewillter Arzt die Ergebnisse dieses ersten Tests dann noch einmal hinterfragen, das zweite Ergebnis wäre dann wahrscheinlich negativ - in der Regel wird dann noch eine weitere Überprüfung fällig. Ist dann in der Summe recht aufwändig und ein Arzt muss schon ziemlich gewissenhaft sein um das "durchzuziehen" - Salbumatol nach dem ersten Test und er hat seine "Ruhe"… Kommt leider nicht so selten vor.

Mir hat man ebenfalls einmal ein Belastungsasthma bescheinigt, habe aber erstens keine wirklichen/dauerhaften Probleme und zweitens als Allergiker nie die Absicht gehabt das Mittel zu nehmen.

Bei so einigen TUEs kann man als Athlet "nachhelfen" und es gibt tatsächlich eine Grauzone, insbesondere bei den Medikamenten die akut verschrieben werden… das igenorieren viele Ärzte, denn viele stellen gar nicht die Frage ob jemand Leistungssport macht und die Verschreibung wird nachträglich eher selten überprüft.
(13.09.2016, 18:56)lor-olli schrieb: [ -> ]ich könnte Dir jetzt eine Methode verraten, die Dir die Bescheinigung eines Belastungsathmas einbringt… Sie ist nicht einmal illegal!

Ist doch seit den ProPublica-Enthüllungen über Salazar Allgemeingut und kein Geheimnis mehr Wink

Aus meiner Sicht, wird das TUE-System zur Zeit massiv missbraucht (s. auch weiter oben veröffentlichte Statistiken).
Vielleicht gibt's ja jetzt mal einen großen Knall und man findet vom Missbrauch wieder zu einem bestimmungsgemäßen Gebrauch zurück.
Man sollte jetzt auf Meinungen der Experten warten. Ich glaube das einzigste Problem ist, das man wohl fast bei jeder Verletzung unbedingt auf die verbotenen Substanzen greift und wohl keine Probleme damit bekommt. In Deutschland wird genau das gleiche Bild sein wie bei den Williams Schwestern. Die Ärzte schreiben locker TUEs, ohne Probleme, für jede pipifatz Verletzung. Der Robert hatt sogar in der Presse ganz locker erzählt wie er Cortison spritzen bekommt (was ich gut finde, weil hier die Transparenz da ist).

Also, wenn die Fansy Bears nichts anderes haben, ist es lasch.

PS: kriegt jemand ein schlechtes Gefühl bei all dem was passiert? Es kommt schon den kalten Krieg nah.
Klar, die Art und Weise, wie die Informationen beschafft wurden ist illegal und wie sie jetzt veröffentlicht werden (zuerst US-Amerikaner) dürfte politisch motiviert sein.
Dennoch: dass die Vielzahl angeblich schwer kranker Athleten jetzt mal in den Fokus rückt und man hinterfragt, wie berechtigt die genehmigten TUE wirklich sind, ist zu begrüßen.

Es gab ja verschiedentlich schon Vorschläge, dass TUE grundsätzlich offenzulegen sind, jetzt passiert das eben leider unfreiwillig.
Wird es korrekt so?

Beinamputation – Behinderung  - Verbot von Prothesen  im Leistungssport. = Paralimpik.

Asthma  - nicht konkurrenzfähig – Behinderung  -   Verbot von Medikamenten gegen Asthma im Leistungssport ???? = Paralimpik????

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung …… ???? = Paralimpik????  Und:

„Behindertensport spielt für die Rehabilitation von Menschen mit Behinderung eine wichtige Rolle“ -

Wikipedia.

Wie viele Menschen kann WADA auf ein Schlag gesund machen?
@ v.b.

Ich denke niemand hier wird gegen eine sinnbestimmte Einnahme auch “verbotener Medikamente" sein, wenn sie denn wirklich der Bekämpfung einer Krankheit dienen! Ich kenne eine Asthmatikerin (keine Top-Leistungssportlerin und auch keine hohen Ambitionen) die ohne die Medikation ihrer Langlaufleidenschaft oft nicht nachkommen könnte - hier geht die Medikation für mich absolut in Ordnung.

Es gibt aber doch mehr als einen Fall, wo Medikamente gezielt zur Leistungssteigerung verabreicht werden, eben weil die TUE es "erlaubt" - allerdings sind eine Reihe dieser Verabreichungen eben nicht im Sinne der TUE, denn die "notwendige Medikation" würde einer genaueren Überprüfung nicht standhalten. Es wird zudem oft mit zweierlei Maß gemessen, je nachdem welcher Mediziner hier verabreicht! (Ich werde hier keine Namen nennen, aber einen “einfachen" niedergelassenen Arzt überprüft man schon mal, “Kapazitäten" eher nicht!)

Es gibt immer Grauzonen, immer neue Medikamente, neue Verfahren, Nachweisprobleme, Verbotslisten die nicht ganz aktuell sind etc. dennoch hat sich hier eine Unsitte eingeschlichen, die nicht im Sinne des Sports und des fair play ist! Tatsächlich scheinen Leistungssportler fast durch die Bank ziemlich kranke Menschen zu sein, schlucken doch viele deutlich mehr Medikamente als der Durchschnitt der Bevölkerung!

Eine Lösung? Eher nicht in Sicht… (ein grundaätzliches Verbot jeglicher leistungssteigernder Medikation, oder eine verordnete Wettkampfpause während der Medikation  erscheint zu "utopisch", Argumente wie "Gesundheitsgefährdung" wären schneller als ein Lidschlag da)
Spiegel online berichtet, dass unter anderen auch Robert Harting und Christina Obergföll zu den Athleten gehören, die Ausnahmegenehmigungen zur Einnahme von Medikamenten beantragt haben. Quelle:http://www.spiegel.de/sport/sonst/robert...12395.html
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