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Normale Version: Missbrauch von TUE im Leistungssport
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Direktlink zur Seite mit Hartings und Obergfölls TUE
http://fancybear.net/page-2.html

Fragwürdiges Vorgehen der Fancybears. Bei Harting wird ein positiver Befund auf Dexamethasone am 12.8. veröffentlicht. Das war wohl aufgrund der Hexenschuss-Behandlung. Die gefundenen Mittel sind auch vorab im Testprotokoll von Harting deklariert worden.
Die veröffentlichte TUE ist nur für eine einmalige Verabreichung in 2008 gültig. Somit wird suggeriert, dass er tatsächlich einen positiven Dopingbefund hatte.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es auch für Behandlung in Rio eine TUE gab, die hier aber nicht veröffentlicht wird.

Das sind auch nicht die TUE, die ich als missbräulich empfinde. Die hohe Zahl an Asthmatikern - das ist beispielsweise etwas, was hinterfragt werden müsste.

Eine legitimes Sichtweise auf TUE ist natürlich auch: Wenn jemand so schwer krank/verletzt ist, dass er ein auf der Dopingliste stehendes Medikament zur Behandlung benötigt, sollte er vielleicht besser nicht wettkämpfen?
(15.09.2016, 09:12)Atanvarno schrieb: [ -> ]Eine legitimes Sichtweise auf TUE ist natürlich auch: Wenn jemand so schwer krank/verletzt ist, dass er ein auf der Dopingliste stehendes Medikament zur Behandlung benötigt, sollte er vielleicht besser nicht wettkämpfen?

Sehe ich inhaltlich genauso, bloß: Was heißt denn dann "Doping"? Wenn ich eine bestimmte Medikation zu einem bestimmten Zeitpunkt nehmen darf, weil medizinisch indiziert, bin ich doch trotzdem "im Vorteil" gegenüber meinen Konkurrenten, die eben genau dieses Mittelchen nicht nehmen dürfen.
Das kann man ja im Extremfall so weit spinnen, dass man sagt, ich melde mich verletzt, benötige ein Mittel zum Muskelaufbau. Dieses wird exzessiv geschluckt und massig "Muskeln" gemacht (oder was auch immer in der jeweiligen Disziplin hilfreich ist, bei Langstrecklern und Springern wohl eher suboptimal Smile ) Melde mich dann "fit" und trainiere jetzt wirklich zum "Höhepunkt" hin sauber, aber den enormen Vorteil habe ich ja schon im Vorfeld genossen?

Ich hab hier gar keine festgelegte Meinung zu, aber das Schlagwort "Doping" muss man halt leider doch manchmal differenziert betrachten :-(
(15.09.2016, 09:12)Atanvarno schrieb: [ -> ]Fragwürdiges Vorgehen der Fancybears. 



Das war von Anfang an Fragwürdig! Bis jetzt haben die nichts interesantes in die Welt gebracht.
Doch es funktioniert! So wie es mit den Meldonium Fällen funktioniert hat.
Der Presse sind Details nicht so wichtig.
(15.09.2016, 12:13)Sebastian schrieb: [ -> ]Sehe ich inhaltlich genauso, bloß: Was heißt denn dann "Doping"? Wenn ich eine bestimmte Medikation zu einem bestimmten Zeitpunkt nehmen darf, weil medizinisch indiziert, bin ich doch trotzdem "im Vorteil" gegenüber meinen Konkurrenten, die eben genau dieses Mittelchen nicht nehmen dürfen.
Das kann man ja im Extremfall so weit spinnen, dass man sagt, ich melde mich verletzt, benötige ein Mittel zum Muskelaufbau. Dieses wird exzessiv geschluckt und massig "Muskeln" gemacht (oder was auch immer in der jeweiligen Disziplin hilfreich ist, bei Langstrecklern und Springern wohl eher suboptimal Smile ) Melde mich dann "fit" und trainiere jetzt wirklich zum "Höhepunkt" hin sauber, aber den enormen Vorteil habe ich ja schon im Vorfeld genossen?

Ich hab hier gar keine festgelegte Meinung zu, aber das Schlagwort "Doping" muss man halt leider doch manchmal differenziert betrachten :-(

Man muss schon differenzieren. Wenn ein Medikament einen Muskelaufbau macht, dann ist das natürlich fragwürdig. Wenn aber ein Athlet z. B. einen Betablocker im leichtathletischen Wurfbereich wegen einer juvenilen Hypertonie nehmen muss, dann schwächt das eher die Spitzenleistung ab, verhindert aber Blutdruckspitzen und sollte somit erlaubt sein. Natürlich kann eine solche Person, die ja teilweise ruhig gestellt ist, nicht im Schießen starten. 

Es gibt aber z. B. Mittel, die Strukturwachstum fördern und das ganz legal! Ich habe wirklich vor etwa 1,5 Jahren rein zufällig davon erfahren. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich den Produktionsort erfuhr. Selbst versierte Fachleute kennen diese Mittel zum großen Teil nicht. 

Gertrud
ob das Veröffentlichen solcher Daten eine Straftat oder Heldentat ist, lasse ich mal  unbeantwortet.
Wichtiger für ist für mich dabei, ist es ein Verschleiern von Doping oder ncht ?

Wenn ein Athlet krank ist, muss er behandelt werden. Jeder Arzt weiß aber , ob das Mittel , was er anwenden will, auf der Dopingliste steht.
Benutzt er es trotzdem, verschafft er dem Athleten einen Vorteil damit.
Das ist nach den jetzigen Regeln aber legal, Athleten mit Ausnahmegenehmigung haben also formal nie einen Dopingverstoß begangen. 
Allerdings zeigen diese Regeln glieich ein Schlupfloch auf.

Deshalb sollte die jetzige Regelung mit genehmigten Ausnahmen abgeschafft werden.

Wieso wird nicht als erstes mit anderen, nicht auf der Dopingliste stehenden Mitteln behandelt? Gibt es diese nicht, kann der Athlet eben nicht an Wettkämpfen teilnehmen, dabei berücksichtigt, wielange die Einnahme eines Dopingmittels aus Krankheitsgründen  zurückliegt.
Krankheit darf nicht zum Vorteil umgewandelt werden. 

Das Veröffentlichen von WADA - Daten ist natürlich politisch motiviert. Es ist die Retourkutsche auf z.B.den generellen Ausschluß der russ. Leichtathleten.

Es sollte langsam mal eine ehrliche /offene Diskussion über Doping/Kontrollmechanismen anfangen.

Gedopt hat natürlich niemand der Angeprangerten, genauso wie Beckenbauer niemals 5,5 Mio. für sein Ehrenamt erhalten hat.
Zitat:Wenn ein Athlet krank ist, muss er behandelt werden. Jeder Arzt weiß aber , ob das Mittel , was er anwenden will, auf der Dopingliste steht.
Benutzt er es trotzdem, verschafft er dem Athleten einen Vorteil damit.
Das ist nach den jetzigen Regeln aber legal, Athleten mit Ausnahmegenehmigung haben also formal nie einen Dopingverstoß begangen. 
Allerdings zeigen diese Regeln glieich ein Schlupfloch auf.

Deshalb sollte die jetzige Regelung mit genehmigten Ausnahmen abgeschafft werden.

Damit schließt du aber auch alle Athleten aus, die aufgrund von akuten z.B. Rückenproblemen (Hexenschuss-->Harting) einmalig ein Schmerzmittel injiziert bekommen haben. Ist eine einmalige Anwendung mit medizinischer Indikation tatsächlich leistungsfördernd?

Natürlich beinhaltet diese Regelung Schlupflöcher, sie generell abzuschaffen scheint mir aber auch nicht der richtige Weg zu sein.


Zitat:Krankheit darf nicht zum Vorteil umgewandelt werden. 

Richtig. Ebenso wenig zum Nachteil.
@solos
Man könnte aber auch fragen: ist es gesund, die Schmerzen eines Hexenschusses mit einem Schmerzmittel zu überdecken und zum Wettkampf anzutreten, oder dient die Verweigerung einer TUE in diesem Fall nicht sogar dem Schutz der Gesundheit des Athleten (was ja auch eines der Ziele des Anti-Doping-Kampfes ist - die Gesundheit der Athleten zu schützen).
(15.09.2016, 15:07)Atanvarno schrieb: [ -> ]FQ

Ja, streite ich nicht ab. Würde ich aber nicht der Dopingdiskussion zuordnen.
(15.09.2016, 15:07)Atanvarno schrieb: [ -> ]FQ

Das entspricht meiner Meinung ! Ich hatte schon fast den Eindruck (zumindest bei den Senioren), dass man nicht mehr IN ist, wenn man keine TUE hat.......
Provokante Frage : Was hat ein Athlet /eine Athletin mit einer TUE bei den Olympischen Spielen zu suchen ?
- Ausnahme PARALYMPICS -

Heinz Engels, Mainz
(15.09.2016, 14:10)Gertrud schrieb: [ -> ]Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich den Produktionsort erfuhr.

Wo wurde es denn produziert?
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