10.01.2015, 16:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.01.2015, 16:25 von icheinfachma.)
Hallo,
ich bin gerade dabei, möglichst alles möglichen orthopädischen Ursachen für innenseitiges Schienbeinkantensyndrom im Sprint aufzulisten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich schon alles habe.
-schlecht ausgeprägtes Fußgewölbe - durch das Einsacken bei der Landung werden M. tibialis anterior sowie M. tibialis posterior, die an der Fußwurzel ansetzen, stärker exzentrisch belastet als normal. Folge: Muskelkater (?), kleine Risse im Sehnenbereich (?) und Enzündung (des Muskels oder der Sehnen?) - Oder ist ein kollabierendes Fußgewölbe vielmehr eine Folge von Überpronation?
-Überpronation durch schlecht ausgeprägte Supinatoren (v.a. M. gastrocnemius, M. soleus, M. tibialis posterior) - stärkeres Pronieren belastet die Supinatoren verstärkt exzentrisch, aber das scheint sich nur auf den M. tibialis posterior auszuwirken.
-M. tibialis postior weniger dehnfähig oder funktionell kürzer als M. triceps surae, da letztere funktionell verländert oder vermehrt dehnfähig - bei exzentrischer Landung zunächst nur M. tibialis postior belastet und dabei überlastet, bevor M. triceps surae schließlich einsetzen - Shirley Sahrmann: „Wann immer eine Verletzung vorliegt, muss man als erstes nach einem schwachen Synergisten Ausschau halten“. - Triceps surae unterstützt M. tibialis posterior nicht genügend?
-schwache Oberschenkelabduktoren - Fuß steht zu weit mittig unter dem Körper, Überpronation begünstigt, siehe oben
-schwache gerade Bauchmuskeln - anteriore Hüftkippung, Innenrotation Femora, Innenrotation Tibiae, Verstärkung Überpronation
-M. biceps femoris cp. longum weniger dehnfähig oder stärker als M. semitendinosus und M. semimembranosus, daher bei Abwärtszug des gestreckten Beines Außenrotation der Femur, Aufsetzen des Fußes näher zum unteren Totpunkt des KSP, verstärkte Überpronation.
Letzter und vorletzter Punkt könnten natürlich nicht zusammen auftreten. Und spielen die Zehenbeuger auch eine Rolle? Spielt eine posteriore Beckenkippung durch vermindert dehnfähige ischiocrurale Muskeln eine Rolle?
Demnach müssten doch Shin Splints verschwinden, wenn
-ein Wadenkrafttraining
-ein Training des Fußgewölbes mit physiotherapeutischen Übungen
-ein Krafttraining der Oberschenkelabduktoren
durchgeführt wird? Was, wenn sie trotzdem nicht verschwinden?
Ist es denn von Relevanz, mit welchen Methoden im Krafttraining vorgegangen wird? Im Sprint werden die Unterschenkel- und Fußgewölbemuskeln exzentrisch bei der Landung belastet. Hieße das, nur exzentrisches Wadentraining würde helfen und Wadenheben nicht? Im Sprint ist Schnellkraft gefragt. Müsste das Programm denn dann Schnellkraftübungen beinhalten?
Und eine letzte Frage: Können Shin Splints bleibende Schäden an den Sehnen des M. tibialis posterior hinterlassen, wenn sie über mehrere Jahre hinweg bestehen bleiben?
Vielen Dank.
ich bin gerade dabei, möglichst alles möglichen orthopädischen Ursachen für innenseitiges Schienbeinkantensyndrom im Sprint aufzulisten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich schon alles habe.
-schlecht ausgeprägtes Fußgewölbe - durch das Einsacken bei der Landung werden M. tibialis anterior sowie M. tibialis posterior, die an der Fußwurzel ansetzen, stärker exzentrisch belastet als normal. Folge: Muskelkater (?), kleine Risse im Sehnenbereich (?) und Enzündung (des Muskels oder der Sehnen?) - Oder ist ein kollabierendes Fußgewölbe vielmehr eine Folge von Überpronation?
-Überpronation durch schlecht ausgeprägte Supinatoren (v.a. M. gastrocnemius, M. soleus, M. tibialis posterior) - stärkeres Pronieren belastet die Supinatoren verstärkt exzentrisch, aber das scheint sich nur auf den M. tibialis posterior auszuwirken.
-M. tibialis postior weniger dehnfähig oder funktionell kürzer als M. triceps surae, da letztere funktionell verländert oder vermehrt dehnfähig - bei exzentrischer Landung zunächst nur M. tibialis postior belastet und dabei überlastet, bevor M. triceps surae schließlich einsetzen - Shirley Sahrmann: „Wann immer eine Verletzung vorliegt, muss man als erstes nach einem schwachen Synergisten Ausschau halten“. - Triceps surae unterstützt M. tibialis posterior nicht genügend?
-schwache Oberschenkelabduktoren - Fuß steht zu weit mittig unter dem Körper, Überpronation begünstigt, siehe oben
-schwache gerade Bauchmuskeln - anteriore Hüftkippung, Innenrotation Femora, Innenrotation Tibiae, Verstärkung Überpronation
-M. biceps femoris cp. longum weniger dehnfähig oder stärker als M. semitendinosus und M. semimembranosus, daher bei Abwärtszug des gestreckten Beines Außenrotation der Femur, Aufsetzen des Fußes näher zum unteren Totpunkt des KSP, verstärkte Überpronation.
Letzter und vorletzter Punkt könnten natürlich nicht zusammen auftreten. Und spielen die Zehenbeuger auch eine Rolle? Spielt eine posteriore Beckenkippung durch vermindert dehnfähige ischiocrurale Muskeln eine Rolle?
Demnach müssten doch Shin Splints verschwinden, wenn
-ein Wadenkrafttraining
-ein Training des Fußgewölbes mit physiotherapeutischen Übungen
-ein Krafttraining der Oberschenkelabduktoren
durchgeführt wird? Was, wenn sie trotzdem nicht verschwinden?
Ist es denn von Relevanz, mit welchen Methoden im Krafttraining vorgegangen wird? Im Sprint werden die Unterschenkel- und Fußgewölbemuskeln exzentrisch bei der Landung belastet. Hieße das, nur exzentrisches Wadentraining würde helfen und Wadenheben nicht? Im Sprint ist Schnellkraft gefragt. Müsste das Programm denn dann Schnellkraftübungen beinhalten?
Und eine letzte Frage: Können Shin Splints bleibende Schäden an den Sehnen des M. tibialis posterior hinterlassen, wenn sie über mehrere Jahre hinweg bestehen bleiben?
Vielen Dank.