[ExTriathletin]

Hallo in die Runde,
mich würde mal interessieren, warum es für die EM bzw. WM der Senioren keine Qualifikationsnormen gibt.

Ich bin nach einem 2 Jährigen Ausflug in die Triathlonszene wieder zum Laufsport zurückgekehrt. Für nächstes Jahr habe ich mir vorgenommen die Quali für die Senioren-DM in Zittau über die 5.000m zu schaffen.

In einem Gespräch mit einer ehemaligen Vereinskollegin fragte sie mich, ob ich denn auch an der WM in Lyon teilnehmen würde.
WM ... ich??? Halloooo ... ich bin ambitionierte Freizeitsportlerin, ich kann doch nicht zur WM ... ich bin ja froh, wenn ich die Quali für die DM schaffe. Das war meine erste Reaktion! Darauf meinte sie, dass ich doch für die WM keine Quali brauche.

Warum ist das so ... warum bracht man keine Quali?

Seit dem Gespräch mit meiner ehemaligen Vereinskollegin lässt mich dieser Gedanke nicht mehr los. Wäre das was für mich

Wäre schön, wenn man mich einwenig darüber Aufklärt

[lor-olli]

Keine Quali für die WM… (andere sicher qualifizierter dies zu beantworten)

Es gab in dem Vorgängerforum einige threads dazu und vom reinen Verstand her erscheint das unlogisch, ABER:
Seniorenmeisterschaften sind riesige Veranstaltungen (Teilnehmerzahl, Altersklassen, Zahl der Wettkampfdiziplinen nach AK, Dauer der Veranstaltung) und mit dem Aufwand steigen die Kosten. Diese Kosten holt man sich über die Startgebühren wieder herein, ohne diese Einnahmen würden sich vermutlich kaum noch Veranstalter finden lassen. Um das Kosten-Nutzen Verhältnis voll auszuschöpfen braucht am besten möglichst viele Teilnehmer und  da bietet es sich an, die besser Situierten auch ohne Norm starten zu lassen… (Wenn man noch die Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung, Sportkleidung, Startgebühren etc. zusammenrechnet, ist das nicht "ganz günstig")

Ich sehe das weniger kritisch als einige Seniorensportler der Top-klasse, denn ein echter Leistungsvergleich mit Qualifikation unter "professionellen Bedingungen" (nicht abwertend sondern als Vergleich zu DM, EM und WM der aktiven Spitze gemeint) leidet natürlich, wenn sich einige gut betuchte aber mittelmäßige Senioren einen WM-Titel "kaufen" können, während weniger gut Gestellte zwar die Leistung, aber nicht die finanziellen Möglichenkeiten für eine solche Teilnahme am A… der Welt haben. (das war nun bewusst ganz krass formuliert). Fürs Ego natürlich auch schön, wenn man sich Weltmeister nennen kann, vor allem wenn die Leistungen zu Jugendzeit nicht einmal für nationale Meisterschaften reichte.

Dennoch hat eine solche Veranstaltung ihre Berechtigung, es ist eine gute Gelegenheit aktive und Gleichgesinnte zu treffen und dies nicht nur passiv. Die Besten setzen sich in der Regel trotzdem durch und es gibt unter den Senioren und Seniorinnen einige wirklich gute Leistungen, an die viel Jüngere nicht herankommen (habe da im Bekanntenkreis einen Ü-70 Marathoni, der die 42 km in 3h20min läuft…)

Ob so etwas für jemanden ist? Hängt auch von den eigenen Ansprüchen ab! Zumindest Spaß haben, ein Leistungsniveau das nicht zum Lachreiz nötig, und ein gute Portion Gleichmut, denn die Veranstaltungen ziehen sich manchmal schon "etwas", sollte man schon haben. Es gibt auch reichlich Erfahrungsberichte von Teilnehmern im Netz dazu.

[Hellmuth K l i m m e r]

Inzwischen und nach der Teilnahme an einigen WM und EM (seit 1990) sehe ich die Notwendigkeit einer Q.-Norm für den Start bei intern.   S e n i o r e n wettkämpfen auch ganz anders.
Diese 9-Tage-Meisterschaften könnten die WMA und EVAA nicht ausrichten, wenn sich nicht sehr viele Teilnehmer beteiligten.
So gesehen sind deshalb auch Sportler mit unzureichenden Leistungen "willkommen." Genau wie deren mitreisender Anhang (Eltern, Kinder, Großeltern) für die Hoteliers des Austragungsortes (oft   n a c h   der Hauptsaison [z. B. in Italien]) erfreulich sind.

Dass manch hochqualifizierter, leistungsstarker Athlet (z. B. aus Polen, Russland) aus pekuniären Gründen dadurch am Medaillengewinn gehindert wird, macht mich traurig - aber das ist überall so. 
Kein nationaler LA-Verband wird Bedürftige (in einer Hundertermannschaft) finanziell unter die Arme greifen können (wollen  ) 
(Das erlebte ich in Deutschland nur ein Mal: Bei der EM 1990 in Budapest hatten Rentner und die DDR-Meister des Vorjahres in der insges. 98 Starter umfassenden Delegation (BRD: 772, UdSSR: 550) einen kleinen Bonus erhalten.)

H. Klimmer / sen.

[ExTriathletin]

Hm, ok ... also wenn ich das richtig verstehe, gibt es nur deshalb keine Quali bzw. Mindestleistungen weil dann nur noch eine kleine Anzahl von Teilnehmern wären und die reichen nicht aus um das ganze zu Finanzieren!?!?!?

Ich hatte mich schon etwas gewundert, als ich die Ergebnisse von der letzten WM (Outdoor 2013) der W35 über die 5.000m gesehen habe.

Ich muss mir das ganze erst einmal durch den Kopf gehen lassen ...

[Hellmuth K l i m m e r]

Hallo, ExTriathletin, 


deine leichte Verwunderung kann ich verstehen, ist doch bei großen T.-Wettkämpfen sehr wohl eine Quali nötig (---> Ironman!)

So weit ich weiß, wird dort aber (für Ältere) auch nur eine moderate Leistung/Platzierung verlangt, die dann in den Landesverbänden geprüft wird (?)

H. Klimmer / sen.

[ExTriathletin]

Hallo, ExTriathletin, 


deine leichte Verwunderung kann ich verstehen, ist doch bei großen T.-Wettkämpfen sehr wohl eine Quali nötig (---> Ironman!)

So weit ich weiß, wird dort aber (für Ältere) auch nur eine moderate Leistung/Platzierung verlangt, die dann in den Landesverbänden geprüft wird (?)

H. Klimmer / sen.

Für den Ironman wird auch keine Richtige Qualifikationsleistung verlangt. Hier musst man halt bei einem IM-Rennen einen der Slot´s bekommen ... diese sind von Rennen zu Rennen und Alterklassen unterschiedlich aufgeteilt. In Frankfurt wurden in der F35 3 Slots vergeben ... das heißt die ersten drei der Alterklasse dürfen nach Hawaii ... wenn diese drei aber nicht wollen rücken die nächsten drei auf und so weiter. Das hat manchmal auch was mit Glück zu tun und mE nichts mehr mit einer Quali.

[Javeling]

http://www.evaa.ch/files/medalstandard_izmir.pdf

Hier sind z.B. die Standard-Leistungen für die EM aufgeführt. Es sind nach meiner Meinung  Leistungen (für die Titelvergabe) , die nicht unbedingt zur Teilnahmebedingung gehören. Aus den Gründen, die @lor-olli schon erwähnte.
Heinz Engels, Mainz

[Atanvarno]

Die Quali-Thematik wurde im Thread
Meisterschaft oder Nichtmeisterschaft, das ist hier die Frage
schon mal ausführlich behandelt.

Auch im Thema
Pro GERIOLYMPICS
wurde das Thema angeschnitten

[Hellmuth K l i m m e r]

Hier sind z.B. die Standard-Leistungen für die EM aufgeführt. Es sind nach meiner Meinung  Leistungen (für die Titelvergabe) , die nicht unbedingt zur Teilnahmebedingung gehören.

Heinz Engels, Mainz

Das sind bekanntlich die sog. Medaillen-Standards, die nur herangezogen werden bei Medaillenvergabe, wenn weniger als drei StarterInnen angetreten sind.
Das "trifft" fast ausschließlich die älteren Damen, da hier in den W70+ - AKs nur 1 ... 2 Frauen im Stabhoch, Speer, Drei, ... starten.
Die Standards werden dagegen nicht (sollen nicht) herangezogen werden, wenn drei oder mehr Männer oder Frauen antreten - auch wenn diese die Standards nicht erreichen sollten. 

H. Klimmer / sen.

[Astra]

Hallo ExTriathletin,

du hast ja deine Ergebnisse gepostet. Ich denke nicht, dass du damit Letzte wirst. Und wenn du die Norm für die DM schaffts und Lust hast, warum solltest du nicht fahren.