23.05.2023, 09:57
Zitat: Deshalb ein paar Fragen nochmal auf den Punkt gebracht:1. Ist zwar keine Frage, aber sei es drum: In Ulm entwickeln sich die Mädels gerade gut, dem Anspruch, der dort stationierte Bundestrainer möge doch bitte den Nachwuchs mitentwickeln, möchte ich entgegenhalten, dass der in den letzten Jahren 4 Topathleten und einige aus der zweiten Reihe trainiert hat, "nebenbei" konzeptionell arbeitet, kilometerweise Papier für den Potasunsinn beschriftet, usw. Diverse andere Leute heißen Bundestrainer und machen nur das mit dem Papier beschriften... Ansonten hast Du Recht, sehr schön, was in Nauen, Hannover und Regensburg entsteht, übrigens mit ziemlich wenig bis keinen Bundesmitteln und sehr viel Engagement und Kompetenz der Kolleg:innen vor Ort.
- Einige Standorte haben offensichtlich gewonnen (Nauen/Hannover/Regensburg...); Ulm gehört sichtlich nicht dazu!
- Die Abwanderung Richtung NCAA wird weiter zunehmen, was machen die BT, um zu verhindern, dass Talente dort für den DLV verloren gehen
- Die jüngsten Leistungssteigerungen bei mehreren Collegeleuten werfen Fragen auf, ob hierzulande Trainingsbedingungen etc noch adäquat sind. Währenddessen scheinen Teile des hiesigen Nachwuchses zu stagnieren.
- Was war mit Wolter? Warum startet der jetzt in Montpellier?
2. Sie bemühen sich, über die Risiken angemessen zu informieren und gute Arbeit vor Ort zu machen. Sie können niemanden zwingen, hier zu bleiben. Ich habe den Eindruck, dass der Kontakt zu Leo intakt und gut ist, bei den anderen weiß ich das nur zum Teil, aber auch da wird sich bemüht, den NCAA Leuten von hier beratend zur Seite zu stehen. Die Ursachen für die Abwanderungstendenzen sind doch vielfältig, daran, dass es dort sehr viel mehr Geld als bei uns gibt, dass an den Unis der Sport nicht nur wertgeschätzt, sondern gefeiert wird und es nicht nur eine Sportart gibt, für die die Menschen sich interessieren, können unsere Bundestrainer nichts.
3. auch keine Frage... die Bedingungen sind natürlich nicht adäquat, wir müssen an 1.000 Stellen improvisieren, verzetteln uns in bürokratischem Irrsinn. Die Systemfrage ist aber nicht für alle gleichermaßen relevant. Damian Warner hatte zu Coronazeiten mit die inadäquatesten Trainingsbedingungen - hat ihm offensichtlich gut getan! Wenn das Trainer-Athleten-Team stimmt und die Bereitschaft da ist, lassen sich auch unter mittelmäßigen Bedingungen Topleistungen entwickeln. Sorgen müssen wir dafür dass: die heimsichen Athleten mehr Wertschätzung erfahren, der Druck, an Bundestützpunkte zu wechseln, abgebaut wird, mehr Trainer:innen so entwickelt werden, dass sie Spitzenleistungen ermöglichen können. Dafür braucht es z.B. adäquate und individuelle Stellenzuschnitte. Ich habe hier gerade z.B. 2-3 Nachwuchsathlet:innen mit einigem Potential, gäbe man mir eine halbe Stelle, um die zu entwickeln, wäre sehr viel gewonnen. Passiert aber nicht, insofern machen wir es eben ohne systemische Unterstützung, geht auch, ist nur schwieriger...
4. Weiß nicht, ich frag ihn gern, ob er das öffentlich erörtert haben möchte...
Zu der ganzen Zahlenfuchserei: Bernhausen war der Einstieg in die Saison, ein Qualiwettkampf. Und: Aus Punktesummen Prognosen abzuleiten, ist müßig, da ist viel spannender, wenn Leute wie dackfield in Ruhe vor Ort waren und sagen, "der U18er, dat is einer." Kann auch falsch sein, ist aber valider als Punktesummen ohne Kenntnis des Trainings, der Entwicklung, der Ziele...