22.07.2021, 12:34
(22.07.2021, 11:49)Piroschka schrieb: Deine Aufzählung sagt doch Alles. Weltrekordhalter, Olympiasierger, Weltmeister oder Medailliengewinner auf der Bahn. Die Creme de la creme. Keiner der Läufer war zu seiner Hochzeit auf der Bahn deutlich langsamer als irgend ein anderer Läufer. Wenn man Rennen verlor, dann praktisch nur im Schlusssprint. Klosterhalfens Bestzeit über 1500m ist 8 Sekunden langsamer als der Weltrekord, 5000m ist sie bereits 20 Sekunden langsamer und ihre Bestzeit über 10 000m liegt 2 Minuten hinter dem WR. Mag man die Zeit über 10 000 auch nicht überbewerten, sehe ich überhaupt nicht, weshalb ihre Chancen auf internationale Medaillien oder sogar Titel mit einer Zunahme der Distanz steigen.Wundert mich nicht, du hast ja selbst geschrieben, dass das nicht so dein Metier ist. Es geht darum zu welchem Läufertyp Koko gehört. Und das hat sie in den letzten Jahren ganz klar gezeigt. Sie ist ein "Steher-Typ", Typ "Ausdauer". Und bei diesen Leuten muss man immer auf die längeren Strecken schauen.
(22.07.2021, 11:49)Piroschka schrieb: Das Argument Richtung Marathon könnte verstehen, wenn sie praktisch zeitgleich mit der Weltspitze über 10 000 Meter wäre, aber im Schlussspurt immer verliert. Gleiches kann man ja im Umkehrschluss auch über Hassan sagen. Wenn die gegen Gidey verliert, macht es auch keinen Sinn, will sie noch mal einen großen Titel gewinnen, auf der Bahn zu bleiben. Wie sehen dann Klosterhalfens Chancen im Marathon aus?Das wissen wir nicht, bevor sie es probiert hat, ein wenig ist der Marathon da eine Wundertüte, siehe z. B. Zersenay Tadese. Aber du schätzt die Entfernung von Klosterhalfen zu den anderen Topstars falsch ein. Sie gehört zur Creme de la creme, wenn sie in Topform ist. Das wissen wir spätestens seit Birmingham 2017 und mit Bronze über 5000 bei der WM hat sie das bestätigt. Sie ist an Position 6 der ewigen Weltrangliste über 3000, und da sind 3 sehr verdächtige chinesische Leistungen vor ihr mit dabei.
Jetzt Kokos Zeiten von irgendwann oder den 10000er mit den neuen Zeiten mit Wunderschuhen und Wavelight zu vergleichen ... nicht sinnvoll. Man merkt dir an, dass du die Leistungen nicht richtig einordnen kannst. 14:26 ist Koko über 5000 bei der DM gelaufen .... ohne Wavelight, ohne spezielle Pacemakerin. Das vergleichst du jetzt mit den 14'06 von Gidey?
Kokos Potenzial über 10000 sollte man in einem ähnlichen Bereich sehen wie das von Hassan oder Gidey - grob gesagt: Richtung 29 Glatt. Die drei waren ja auch 2019 in Stanford bei diesem 3000er sehr dicht beisammen. Wenn Koko seitdem gesund geblieben wäre, würden wir hier jetzt ganz andere Sachen schreiben. Ob sie das Potenzial jemals abrufen können wird, hängt natürlich davon ab, ob sie lange genug am Stück gesund bleiben wird. Dieses Jahr sehr wahrscheinlich zu früh ... aber mal sehen.
Marathon ist jetzt noch ein zu großes Risiko für Koko auch wegen der Verletzungsgeschichte. Halbmarathon dagegen kaum. Falls sie gesund bleibt, halte ich es auch für sehr wahrscheinlich, dass sie bis Frühjahr 2022 einen Halben läuft.Wenn sie gesund bleibt und keinen HM läuft, ist es vermutlich hauptsächlich, um ihre Karten nicht aufzudecken. Denke die Rolle als Underdog tut Koko jetzt ganz gut ... wäre mittelfristig daher vielleicht sogar ganz gut, wenn sie in Toyko nicht zu viel Erfolg hätte.