01.03.2021, 10:15
(28.02.2021, 23:47)Nanobot schrieb:Tsegay war 2019 nur auf 1500 konkurrenzfähig und hatte da eigentlich auch nur ein richtig gutes Rennen (nämlich die WM, bei der ihr alles in die Karten spielte). U.a. deswegen kommt ja der unglaubliche Hallenlauf etwas überraschend. In Zürich 2019 hat sie zB überhaupt nichts gebracht (und sie hätte 2019 weder auf 3000m noch 5000m eine Change gegen Koko gehabt). Alle außer Hassan hat Koko irgendwann schon mal geschlagen. Es stimmt, dass sie auch aufgrund ihres Alters manchmal taktische Fehler gemacht hat, aber man kann die großen DL-Rennen auch nicht als bloße Timetrials (wie die Bowerman TC Fabelzeiten mit Teammates als pacern und kaum echter Konkurrenz) abtun. Die Konkurrenz dort war vergleichbar mit einem WM-Finale. Daher ist für mich auch nicht klar, wie ein anders besetztes 5000m-Finale ausgegangen wäre. Da Koko eben in Stanford und Brüssel in stärkerer Besetzung auch 2. bzw. 3. war.(28.02.2021, 20:29)OldSchoolRunner schrieb:Man muss zur WM 2019 auch sagen, dass sie von einer eigentlich schwächeren Gegnerin geschlagen wurde und niemals eine Medaille geholt hätte wenn all Topläuferinnen (Hassan, Gidey, Tsegay) angetreten wären. Ich sehe nicht, wie sie bei Olympia eine Medaille gewinnen soll, wenn mehr als zwei aus Obiri/Hassan/Tsegay/Gidey auf dieser Strecke antreten. Über die 10000 m könnte sie wohl zumindest Tsegay und Obiri aus dem Weg gehen. Es wird vielleicht als positive Entwicklubg gesehen, weil sie eine Medaille geholt hat, aber nach den Vorleistungen hätte man mindestens Silber erwarten können.(28.02.2021, 20:00)Dr. Klaus schrieb:Ich sehe es ähnlich, aber (noch) nicht ganz so positiv. Bei großen Meisterschaften hat sie erst bei der WM 2019 ihre Klasse gezeigt. 2019 war sie zudem monatelang in einer super Form. Das sollte Selbstvertrauen für die WM 2019 gegeben haben.(28.02.2021, 15:07)aj_runner schrieb: Über 3 und 5 K ist sie absolute Weltklasse, deshalb sind die 31 Minuten für mich ein solider Einstieg - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Solange sie sich aber nicht ihren taktischen Fähigkeiten und ihren Spurt wesentlich verbessert, ist sie auf Weltebene eher im Bereich der Holzmedaille wiederzufinden, egal auf welcher Strecke.Koko hat Deine Skepsis doch längst widerlegt. War die Bronzemedaille "Holz" ? Was sagen Dir die Rennen in Stanford (3000m), Zürich (1500m), Brüssel (5K)? Und es spricht einiges dafür, dass sie noch deutlich stärker werden kann.
Das ist natürlich immer noch hervorragend und wird auch viel besser sein, als die nächstbeste Deutsche, es ist aber nicht das Treppchen. Sorry, wenn ich manch einem dadurch die Sonntag vermiese.
Was mich zuversichtlich stimmt (sofern sie dieses Jahr verletzungsfrei bleiben sollte), ist, dass bei ihrem Trainer Pete Julian viel Wert auf Spurtfähigkeit und taktische Varianten gelegt wird. Es geht da nicht nur um die optimale Zeit in gepaceten Rennen. Insofern würde ich eben die WM 2019 nicht als Ausnahme sehen, sondern eher als Beginn einer Entwicklung hin zu einer erfolgreichen Meisterschaftsläuferin.
Das ist auch müßig. Es besteht weitgehend Einigkeit, dass der 10000m-Sieg die stärkste Leistung bei dem Meeting in Texas war, was nicht so viel heißt, aber es waren in den anderen Disziplinen durchaus Weltklasseleute am Start. Nur litten die eben mehr unter dem Wetter (Langstrecken) oder hatten gar keinen Ehrgeiz, schnell zu laufen (zB 1500m F).