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20.08.2020 | Interview
Lidia Zentner: Laufend den Krebs bekämpfen
Natürlich tangiert mich diese Geschichte, weil ich selbst seit Mitte letzten Jahres betroffen bin und 5 Jahre das Krebsmedikament täglich abends um 20:30 Uhr nehme. Lidia Zentner und ich sind uns sehr ähnlich in der Bewältigung der Krankheit. Auch ich habe eine Reha abgelehnt, weil ich unter "normalen" Menschen nach der Therapie sein wollte. Auch ich habe keine negativen Gedanken bis heute zugelassen und auch eine Perücke in der Haar-Übergangszeit nicht getragen.
Ich bin krebsfrei!!!" Das war meine "zentrale Gehirnwäsche", die ich mir verordnet habe. Ich habe wirklich nur 2-3 Tage zum Verarbeiten der Nachricht benötigt, die ich aber nach der Entdeckung des Knotens geahnt habe. Ich habe allerdings mein Leben in einigen Bereich um 180° verändert. Ich lasse keine Menschen in meinem Umfeld mit Problemen zu. Ich habe meine Ernährung auf meine Krankheiten total zugeschnitten. Ich beende Arbeiten am Haus oder im Garten, wenn ich merke, dass es in den Bereich der Überforderung geht. Morgen ist auch noch ein Tag.
Natürlich kam auch eine Auseinandersetzung mit dem Tod gedanklich hinzu. Ich habe meine Papiere im Detail geordnet. Es liegt alles an den offiziellen Stellen vor. Ich habe totale Ordnung in diesen Bereich gebracht. Ich trenne mich momentan von allem Krempel, der mir überflüssig erscheint. Ich entrümpele damit auch meine Seele und alles hat seine Struktur.
Eine Sache habe ich während der Chemo sehr gut geregelt. Die Zentren (außer der Uniklinik Essen wohl) geben meistens keine Hinweise in Richtung Polyneuropathie. Ich habe von der ersten Chemo an während der Infusionen meine Hände und Füße mit Eis behandelt. Ich habe keine Nachwirkungen. Ich würde heute auch noch eine Eiskappe und Eis an den Nägeln tragen. Meine Finger- und Fußnägel sind der Chemo zum Opfer gefallen - und das mit sehr starken Schmerzen. Hinterher habe ich gelesen, dass man die Nägel in Essen auch kühlt. Ich esse heute sehr viele schwarze Beeren, weil es eine Krebsprophylaxe anscheinend ist.
Zu meiner Prophylaxe und Therapie gehören die Gebiete Ernährung mit einer Gewichtsreduzierung, psychische Ausgeglichenheit und ein Einklang mit der Natur und mit mir selbst. Es mag vielleicht für viele seltsam sein, wenn ich das schreibe: Ich erlebe eigentlich meine glücklichste Zeit trotz der drei Einschläge in den vergangenen zwei Jahren, weil ich wahnsinnig bewusst lebe und Dinge heute aus einer anderen Perspektive sehe. Ich reflektiere mehr als früher, was die rein persönlichen Dinge anbetrifft und betrachte sehr besonnen.
Gertrud
20.08.2020 | Interview
Lidia Zentner: Laufend den Krebs bekämpfen
Natürlich tangiert mich diese Geschichte, weil ich selbst seit Mitte letzten Jahres betroffen bin und 5 Jahre das Krebsmedikament täglich abends um 20:30 Uhr nehme. Lidia Zentner und ich sind uns sehr ähnlich in der Bewältigung der Krankheit. Auch ich habe eine Reha abgelehnt, weil ich unter "normalen" Menschen nach der Therapie sein wollte. Auch ich habe keine negativen Gedanken bis heute zugelassen und auch eine Perücke in der Haar-Übergangszeit nicht getragen.
Ich bin krebsfrei!!!" Das war meine "zentrale Gehirnwäsche", die ich mir verordnet habe. Ich habe wirklich nur 2-3 Tage zum Verarbeiten der Nachricht benötigt, die ich aber nach der Entdeckung des Knotens geahnt habe. Ich habe allerdings mein Leben in einigen Bereich um 180° verändert. Ich lasse keine Menschen in meinem Umfeld mit Problemen zu. Ich habe meine Ernährung auf meine Krankheiten total zugeschnitten. Ich beende Arbeiten am Haus oder im Garten, wenn ich merke, dass es in den Bereich der Überforderung geht. Morgen ist auch noch ein Tag.
Natürlich kam auch eine Auseinandersetzung mit dem Tod gedanklich hinzu. Ich habe meine Papiere im Detail geordnet. Es liegt alles an den offiziellen Stellen vor. Ich habe totale Ordnung in diesen Bereich gebracht. Ich trenne mich momentan von allem Krempel, der mir überflüssig erscheint. Ich entrümpele damit auch meine Seele und alles hat seine Struktur.
Eine Sache habe ich während der Chemo sehr gut geregelt. Die Zentren (außer der Uniklinik Essen wohl) geben meistens keine Hinweise in Richtung Polyneuropathie. Ich habe von der ersten Chemo an während der Infusionen meine Hände und Füße mit Eis behandelt. Ich habe keine Nachwirkungen. Ich würde heute auch noch eine Eiskappe und Eis an den Nägeln tragen. Meine Finger- und Fußnägel sind der Chemo zum Opfer gefallen - und das mit sehr starken Schmerzen. Hinterher habe ich gelesen, dass man die Nägel in Essen auch kühlt. Ich esse heute sehr viele schwarze Beeren, weil es eine Krebsprophylaxe anscheinend ist.
Zu meiner Prophylaxe und Therapie gehören die Gebiete Ernährung mit einer Gewichtsreduzierung, psychische Ausgeglichenheit und ein Einklang mit der Natur und mit mir selbst. Es mag vielleicht für viele seltsam sein, wenn ich das schreibe: Ich erlebe eigentlich meine glücklichste Zeit trotz der drei Einschläge in den vergangenen zwei Jahren, weil ich wahnsinnig bewusst lebe und Dinge heute aus einer anderen Perspektive sehe. Ich reflektiere mehr als früher, was die rein persönlichen Dinge anbetrifft und betrachte sehr besonnen.
Gertrud