Zitat:CoachnEngineer
Anfänger
Die Mechanik liefert hier eigentlich erstmal eine klare Abgrenzung.Spannung ist definiert als Kraft pro Querschnittsfläche (Einheit N/mm^2). D.h. die Spannung in einem Muskel hängt nur von der äußeren Last und der Geometrie (Muskelquerschnitt) ab. Spannung ist daher auch immer eine lokale Größe und beschreibt nichts anderes als die Beanspruchung von Strukturen. Hohe Spannungen sind nicht gleichbedeutend mit hoher Leistungsfähigkeit.Stiffness, oder Steifigkeit, hingegen ist definiert als Kraft pro Verformungsweg (Einheit N/mm). Sie ist damit im Gegensatz zur Spannung eine material- und eine geometrieabhängige Größe. Lange dünne Strukturen sind weniger steif als dicke kurze Körper. Steifigkeit kann im Unterschied zur Spannung auch für ganze Systeme wie dem menschl. Körper angegeben werden.
Ich glaube nicht, dass viele mit Ihren Erklärungen etwas anfangen können. Wenn ich Defizite irgendwo im Wissen habe, dann können Sie davon ausgehen, dass ich die Sachen aufarbeite, bis ich sie weiß und vor allem mit Hintergrund verstanden habe. Mit rollenden Augen gebe ich mich da nicht zufrieden. Ich hätte gestern Abend noch geantwortet. Es ist mir ein Missgeschick passiert, dass ich auf meinem großen Monitor auf einmal das Bild senkrecht stehen hatte, weil ich vermutlich unabsichtlich auf eine Tastenkombination gekommen bin.
Ich fasse mal meine Recherchen zusammen, was den Begriff „Spannung“ angeht:
Ein Körper wird durch Kräfte verformt, in plastischer (bleibender) oder elastischer (rückläufiger) Verformung. Wird der Abstand des Innenraumes verringert (Kompression), so handelt es sich um Druckkräfte, wird der Abstand vergrößert (Dehnung), liegen Zugkräfte vor. Es gibt auch noch Schub- und Scherkräfte je nach Art der Krafteinwirkung. Es handelt sich immer um Kräftepaare, die einwirken, wobei immer Kraft und Gegenkraft vorliegen. Gegen die Verformung kommt vom Material her ein Widerstand, der von innen kommt und Spannung genannt wird. Es hängt folglich vom Innendruck ab, wie die Verformung ausfällt.
Nun können TuT mit diesen relativ abstrakten Begriffen nichts anfangen. Relevanz nimmt das Procedere erst an, wenn man weiß, wie diese Verformungen Anwendung finden. Ich habe eine sehr schöne Zeichnung gesehen, wo man die Spannung kontert und zwar in der Druckverformung in Richtung der Höhenabnahme oder in der queren Verspannung. In der Zugspannung wird ebenfalls in der Zugrichtung und in der 90°-Version gekontert. Ganz entscheidend sind bei Knochen wie z.B. Oberschenkelhals, dass Belastungsmodelle vorliegen, wo die Größen der Verformungsgebiete bildlich erfasst werden. Dazu sollten dann noch die vulnerablen Stellen in der Zeit vorliegen. Die Richtungsverformungen bei Muskeln als Konter in der myotendinösen Einheit spielen eine sehr wesentliche Rolle für meine Trainingsgestaltung, wie ich die Belastungen setze.
Hier setzt mein Gehirn ganz stark ein, wie Usain Bolt z.B. seine Technik gegenüber der landläufigen Meinung verändert hat. Ich bin letztens auf total andere Übungen gestoßen, die seine Technik-Philosophie und die seines Trainers in seinem Fall total unterstützt und ansteuert und ich mein Übungsgut schon in diese Richtung modifiziert habe. Das war eine totale Körperunterstützung an den Stellen, die belastet werden - einfach toll!!! Das ist ein Trainingsprogramm vom anderen Stern!!! In diese Richtung denke ich auch ganz stark und komme den Strukturen in der Dynamik immer mehr auf die Spur.
In welchen Grenzen sollen die Kräfte vor allem limitiert werden und wo gehen sie in den Fließgrenz- und Bruchbereich?! Diese Grenzen halte ich nach Vorgaben penibel genau ein. Ich kann meine Denkweise nur verbessern, wenn ich einerseits autodidaktisch viel arbeite und die neuen Sachen mit meinem Netzwerk, einem sehr kompetenten Kreis, diskutiere.
Gertrud