01.10.2019, 19:31
(01.10.2019, 18:55)Jo498 schrieb: Das schlechte Licht bleibt natürlich, aber Julian kann vermutlich geltend machen, dass, als er dazustieß, die Vorwürfe noch nicht bestanden oder so dünn waren, dass man nichts darauf geben musste. Und dass zu seiner Zeit und mit seinem Wissen natürlich keine Ausnahmerezepte erschlichen wurden etc. Alberto selber kann behaupten, dass er aus den damaligen Fehlern gelernt hat und danach noch genauer im Rahmen des erlaubten geblieben wäre - zwar nicht besonders glaubwürdig, aber kaum zu widerlegen.Natürlich wird man jetzt ganz großen Wert darauf legen so zu tun, als ob Salazar und Julien gar nichts miteinander zu tun hatten, letztendlich ist das aber doch Quatsch. Julien war seit 2012 beim NOP, d.h. drei Jahre vor den ProPublica/BBC-Recherchen und immer gut mit Salazar. Für den kurzen Zeitraum, als Schumacher und Salazar unter dem NOP-Dach gecoacht haben, konnte man wohl noch gut geltend machen, dass das praktisch zwei komplett nebeneinander arbeitende Gruppen waren (nicht umsonst hat das dann ja nicht lange geklappt), aber Salazar und Julien waren immer ein Team (dazu findet man bestimmt auch noch Interviewaussagen). Scheinbar hat sich Salazar aber intern bereit erklärt, dass man ihn jetzt erst mal ein bisschen abschießt, anders kann man den Post von Engels nicht erklären. Hätte nur noch der Hinweis gefehlt, dass Salazar nur ab und zu die Stoppuhr gehalten hat.
Wie schon gesagt, stimmt hier irgendwas nicht zusammen. Die letzlich schwachen "technicalities" (zu hohe Infusionsmenge einer erlaubten Substanz pro Zeit, gehts noch dünner?) und der nette Ton (wollte nichts Böses...) passen nicht zu dem relativ harten Urteil.