06.08.2019, 13:27
(06.08.2019, 12:09)lor-olli schrieb:Das Problem ist, dass der Generalverdacht die Sporter*innen näher zum Dopen bringt. Wenn jetzt eine Nachwuchshoffnung zu Koko aufschaut und schon davon ausgeht, dass es ohne Doping gar nicht geht so schnell zu laufen, KoKo also dupen müsste und "die anderen eh alle dopen", dann sinkt die Hemmschwelle und nähert sich dem Ulle-Niveau- Jan Ullrich wusste genau, was er meinte, als er sagte, er habe nie jemanden betrogen ... und die Kenner wussten es auch.(06.08.2019, 08:44)Atanvarno schrieb: Da die ARD mit Hajo Seppelt über Jahre erfolgreich den Eindruck vermittelt hat, dass die komplette Langstreckenweltelite gedopt ist, scheuen sie vermutlich davor zurück, Klosterhalfen zu dieser Weltelite zu zählen.Am I right in presuming that cynicism is no stranger to you?…
Aber schon richtig, auch ich halte große Teile der Weltelite nicht für "über jeden Zweifel erhaben", aber wie stände ein Seppelt /ARD da, würde er/sie sich selbst desavouieren indem man KK ausnimmt…
Das generelle Problem mit pauschalen Aussagen ist, dass man in Einzelfällen immer daneben liegt.
Die LA ist aber nicht Radsport, etliche WR-Leistungen stehen auch Jahre danach noch ohne konkreten Dopingverdacht. Aktuell sollte man davon aus gehen, dass es in der LA grundsätzlich möglich ist, regelgerecht in die Spitze zu kommen.
Imo ist der Umgang der Medien mit Doping häufig wenig hilfreich im Antidopingkampf.
Zurück zu KoKo: Ich habe sie vor Jahren schon mit Ayana verglichen, was die Art betrifft, wie sie Rennen siegreich gestalten kann und war mir sicher, das ihre Zukunft auf der Langstrecke liegt. Nach den zwei neuen Rekorden gibt es da für mich keinen Zweifel mehr. Sie könnte schon 2020 sehr wahrscheinlich bis hoch zum HM Weltklasseleistungen bringen, potentieller Marathonerfolg ist unsicherer, hat in diesem Fall auch keine Eile, da sie mit diesen Leistungen eine Medaillenkandidatin über 5000 und 10000 ist.
Sie wird auch im Spurt noch besser werden, aber den grundsätzlichen Unterschied in der Explosivität gegenüber Houlihan, Hassan und Muir etc nicht komplett aufholen können. Möglicherweise ist da auch ein Unterschied in der Grundschnelligkeit da, entscheidender ist eher der im Beschleunigungsvermögen. Zur Zeit hat Koko die größten Erfolgschancen wenn das Rennen sehr schnell ist, und im Zweifelsfall sollte sie es selbst schnell machen. Wenn die ersten 3000 von 5000 in 8'45 gehen, ist schon allen, die an dem Tag nicht viel mehr als 14'35 drauf haben, der Spurt genommen. Die letzten 1500 waren jetzt in etwa 4'15 ... das geht in die richtige Richtung, doch die letzten drei Runden dürften für Gold noch etwas schneller sein.
Gruß
C