28.04.2019, 18:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.04.2019, 19:43 von frontrunner800.)
(28.04.2019, 18:07)Jo498 schrieb: Man könnte argumentieren, dass ein Profisportler sogar die Pflicht hat, alles Legale auszunutzen. Schließlich wird er dafür bezahlt, möglichst gut abzuschneiden. Ein Steuerberater wird auch dafür bezahlt, alles Legale zugunsten seiner Kunden auszunutzen.
Man kann nicht einerseits den Sport professionalisieren und kommerzialisieren, aber andererseits verlangen, dass sich Leute an ungeschriebene Ehrenkodizes halten. (Man kann und muss natürlich verlangen, dass sie sich an die expliziten Regeln und Vorschriften halten.) Vor hundert Jahren ist der Gentleman vielleicht auch im Rennen stehengeblieben, wenn ein anderer gestürzt war und hat ihm aufgeholfen, weil das sonst unfair gewesen wäre. Heute bedeutet ein Sturz eine Konkurrent weniger um die Medaillen.
Ullrich hat auf Lance gewartet ...
Bei allem normalem Konkurrenzdenken sollte man als Sportler auch ethische Werte personifizieren. Man hat die Pflicht, als höheres Individuum nicht immer dem Mainstream zu folgen. Und die Aufgabe, sich manchmal auch bewußt dagegen zu stellen. Möglich ist dies natürlich nur, wenn man eine starke Persönlichkeit ist und sich durchaus kritisch gegenüber verschiedenen allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen positioniert.