30.07.2018, 10:25
(29.07.2018, 21:18)jonas schrieb: Ohne die Verletzung hätte Reh sogar klare Chancen auf den EM-Titel gehabt. Denn wer auf der Straße 31:38 min läuft, sollte auf der Bahn deutlich unter 31:30 min laufen können. Das würde mich an ihrer Stelle ärgern, ebenso wie an Mocki's, zu ihrer besten Zeit reihenweise solche Zeiten abgeliefert nie eine EM-Medaille gewonnen.Da die 10000m auf der Bahn inzwischen eher seltener gelaufen werden als 10k Straße, kann man nicht sagen, dass man auf der Bahn immer schneller ist. (Vgl. DR Straße bei den Frauen schneller als Bahn und in der ew. BL finden sich außer Mikitenko noch weitere, die auf der Straße schneller waren. Etwa, wenn in Bestform eben zufällig ein Straßenrennen gelaufen wurde).
Bei Reh ist ja sehr zu hoffen, dass sie ihre besten Zeiten noch vor sich hat. Der Titel wäre, je nachdem wer gelaufen wäre, auch in Bestform sehr schwierig gewesen. (U.a. ist aufgrund der seltenen Rennen die Stärke der Konkurrenz so schwer einzuschätzen. In Rio sind massenweise tiefe 31er Zeiten gelaufen worden, aber wer hat es im Jahr darauf auch nur annähernd bestätigt oder hat es evtl. dieses Jahr drauf...?)
Reh hat bisher ein ähnliches Problem wie seinerzeit Radcliffe: Sie braucht schnelle Rennen, weil sie im Finish zu schwach ist, ist aber nicht überlegen genug, um ganz allein ein Rennen schnell genug zu machen.
Der Verlauf der DM war bezeichnend dafür. Wenn man der Einfachheit halber davon ausgeht, dass Klein und Reh z. Zt. etwa gleichstark über 5000m in einem idealen gepaceten Rennen wären, dann hat Reh dennoch keine Chance, weil sie es allein nicht schafft, das Rennen so schnell zu machen, dass Klein am Ende nicht mehr spurten kann (oder vorher abgehängt wird).
Ideal für Reh ist daher immer, wenn jemand anderes (zB Salpeter oder Can) das Rennen schnell macht, so dass sie nicht selber Tempo machen muss, aber die von unten schnelleren Läuferinnen auch an die Grenze gehen müssen und so vielleicht nicht alle am Ende noch genügend Kraft haben.