(14.09.2016, 08:14)Solos schrieb: Aber es ging ja ursprünglich um die Rotation (Elevation) des Schulterblatts, welche mit dem Bild von dominik85 veranschaulicht wurde. Ich halte die mit dem grünen Pfeil angezeigte Elevation für essentiell, da sie beim Heben des Arms die "richtige" Ausrichtung des Gleonoids (Gelenkpfanne am Schulterblatt) zum Humerus/Humeruskopf (Kopf des Oberarms) sicherstellt (gemeinsam mit der generellen Lage der Schullterachse). Erst wenn der Humerus in Verlängerung/senkrecht zum Glenoid steht, kann die gelenkumspannende Muskulatur (z.B. Rotatorenmanschette) den Humeruskopf im Glenoid zentrieren und somit Belastungen der Gelenkfläche und des Labrums (knorpelartige Umrandung des Glenoids) reduzieren. Außerdem wird eine Enge im Subacromialraum vermieden und der Stress für verschiedene Band-/Sehnenstruktren sowie den Schleimbeutel verringert. Ganz nebenbei bietet eine optimale Ausrichtung die besten Arbeitsbedingungen für die muskulären Hauptantriebe (z.B. Pectoralis), sprich das größte Beschleunigungspotential.
Viele Athleten sind aufgrund abgeschwächter/unkoordinierter Schulterblattmuskulatur jedoch gar nicht dazu in der Lage, das Schulterblatt am Bruskorb ausreichend zu rotieren/elevieren und auch zu fixieren. Die daraus folgenden Fehlbelastungen lassen sich nicht technische Hinweise oder durch reines Training der Rotatorenmanschette reduzieren.
Das Bild ist einfach falsch, weil es den Knorpel-Oberarmkopf am Ende zentriert zeigt. In Wirklichkeit liegt die Knorpelfläche aber etwas seitlich verschoben, so dass die Fläche eben früher als in der kompletten Elevation schlüssig ist. Da das Verhältnis der Gradzahlen 1:2 beträgt, kommt es viel eher zu einer Kompression unter dem Acromium. Daher ist das KTG für bestimmte Übungen auch einfach untauglich. Kommt dann noch eine Acromium-Anomalie dazu, entfallen bestimmte Übungen komplett.
Gertrud