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Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Druckversion

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Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - dominikk85 - 31.08.2016

Mir ist oft aufgefallen, dass in jedem Speerwurf Training Video ein beidhändiger Überkopfwurf ähnlich einem Fußball Einwurf gemacht wird.

Was ist der Sinn dahinter? Einfach damit man mal beide Arme benutzt und der Schwache auch trainiert wird?

Sind einarmige Würfe nicht sinnvoller, da man aus der Drehung werfen kann?


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - krebsan - 31.08.2016

Korrekter Armzug über Kopf aus "Bogenspannung". Muss nicht beidhändig sein und ist es auch nicht wirklich.


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - dominikk85 - 31.08.2016

(31.08.2016, 09:46)krebsan schrieb: Korrekter Armzug über Kopf aus "Bogenspannung". Muss nicht beidhändig sein und ist es auch nicht wirklich.

Was meinst du mit nicht wirklich beidhändig?

Meine diesen Wurf (ca. 6:40 im Video)
https://youtu.be/er_bHWm4p0Y


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - lor-olli - 31.08.2016

Ich dachte der Beschreibung nach es ginge um einen beidhändigen Wurf mit dem Speer…… Big Grin

Dieses beidarmige Training erfüllt gleich mehrere Zwecke:
– Kräftigung, der Ball wiegt zwischen 1,5 bis 2,5 kg (doppeltes bis dreifachen Speergewicht)
– der Rumpf muss die volle Spannung aufbauen, sonst gelingt der Wurf nicht
– die Arme (interessant vor allem für den Wurfarm) müssen über den Kopf geführt werden (die alte, nicht oder kaum mehr verwendete “Finnentechnik" führte den Speer seitlich des Kopfes vorbei, dadurch hat man natürlich eine niedrigere Abwurfhöhe)
– um den Ball zu werfen müssen die Schultern parallel zur "Abwurflinie" geführt werden, dass erzwingt eine Bogenspannung des gesamten Körpers

Die Technik muss beim Wurf mit dem Speer natürlich angepasst werden, prinzipiell werden aber genau die richtigen Elemente trainiert, insbesondere Anfänger können den beidarmigen Ballwurf recht schnell erlernen, den korrekten Wurf mit einem Arm und Speer eher schwer Wink


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - dominikk85 - 31.08.2016

Danke an euch, das macht Sinn. Die Bogenspannung (die Ami sportwissenschaftler nennen das inzwischen "thoracic extension", man muss es ja kompliziert machen Smile) wird dabei definitiv trainiert und auch das eintreten, dass man mit dem Trizeps nach vorne zeigend zieht und nicht mit der arminnenseite nach vorne zieht.

Nur fällt halt der rotationsaspekt weg.


RE: Speerwurf training: - krebsan - 01.09.2016

Rotation kann man auch zweihändig dazunehmen. Zumindest mit Medizinball (ich dachte auch an Speerwurf). Ist einfach schon wieder einen Schritt weiter und komplexer.


RE: Speerwurf training: - Gertrud - 02.09.2016

(01.09.2016, 09:51)krebsan schrieb: Rotation kann man auch zweihändig dazunehmen. Zumindest mit Medizinball (ich dachte auch an Speerwurf). Ist einfach schon wieder einen Schritt weiter und komplexer.

Da muss man schon aufpassen, dass sich nicht falsche Muster einschleichen. Das trifft am Speer-KTG ohne flexiblen Griff (Offenburg) genauso zu. Es sei denn, man will nur die Oberarmklatsche trainieren und den Valgusstress des Ellbogengelenkes vermeiden; aber die Position an sich ist mustermäßig falsch!!! Die Frage ist also mehr als berechtigt.

Zelezny lässt ja einen seitlichen Medizinballwurf trainieren, wobei dann natürlich der obere Arm nicht der Norm entspricht und ganz gefährlich die Schulter einengt. Es kst meine Leidenschaft, Übungen unter Ausschluss der Gefahrenquellen einzugrenzen. Es ergeben sich im Laufe der Zeit mit Erweiterung des Wissenstandes immer mehr Kriterien. Ungelogen - ich schlage auch manchmal bei unseren Spitzenathleten die Hände über dem Kopf zusammen, was sich da übungsmäßig so abspielt. Ich habe aktuell einem Schüler abgeraten, in der nächsten Zeit Flop zu springen, weil er die Füße sogar beim Sprinten katastrophal aufsetzt. Er hat sich wahrhaftig beim Sportfest im Hochsprung abgemeldet. Diese exakten Anweisungen sind mein Wunsch auf breiter Front im DLV schon in der Kinder-Leichtathletik. Es gibt Wichtigeres zu tun, als die Kinder nur zu bespaßen. Thumb_up
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 Gertrud


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Hesse - 12.09.2016

Wo sind die Speerspezialisten?

Die Begriffe „Bogenspannung“, „Rumpfspannung“ und „Druckbein“ etc. sind heute nur noch Randbegriffe im modernen Speerwerfen. Die Tatsache, dass leichte, schnelle Typen mittlerweile die 90 Meter knacken, weist darauf hin, dass andere Komponenten im modernen Speerwurf in den Vordergrund gerückt sind. Die „modernen“ Techniker zerdrücken sich nicht mehr die Facettengelencke und gehen nicht mehr kreuzhaltend von der Laufbahn.

Die „Modernen“  „fliegen“ in den Wurf hinein, die Wurfschulter ist frei ( Kopf weg, Schulterblatt ausgedreht). Links (bei Rechtshändern) setzt erst, wenn die Hüfte schon fast frontal steht (die rechte Hüfte dreht weiter während links stoppt). Das Ganze bewirkt dann eine extreme Vordehnung der Schulter- und Brustmuskulatur und der DVZ lässt den Schuss ablaufen. Aktiv setzt die Armschleuder noch obendrauf. Das alles sind Änderungen in der Technik. Die athletische Vorbereitung ist die alte geblieben – sie schützt vor Verletzungen und stabilisiert.


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Gertrud - 12.09.2016

(12.09.2016, 12:53)Hesse schrieb: FQ

Die Facettengelenke gehen nur kaputt, wenn es kein en-bloc-Vorwärtskommen gibt. Schauen Sie sich Vetter, Weber und Röhler an und Sie werden merken, dass sie sehr unterschiedlich werfen! Übrigens sind teilweise Bogenspannungsübungen noch im Übungspotential enthalten!  Wink

Gertrud


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - dominikk85 - 12.09.2016

(12.09.2016, 12:53)Hesse schrieb: FQ

Was meinst du mit Schulterblatt ausgedreht?