21.08.2016, 13:46
Meine persönliche Rio-Bilanz:
National: 3 Medaillen, davon 2 in Gold – gerade noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Insgesamt 17 Top-8-Platzierungen, in London waren es 22. Bis auf Johannes Vetter waren die 4. Plätze auch nicht knapp an den Medaillen vorbei. Sieben DLV-Athleten haben persönliche Bestleistungen erzielt, drei waren nah dran – und es gab eine Saisonbestleistung. Soweit die nackten Zahlen.
Der Auftritt der deutschen Mannschaft hat mich diesmal nicht überzeugt. Etwa ein Drittel der Mannschaft hat sein Potential nicht annähernd erreicht, einige haben ihren schlechtesten Wettkampf des ganzen Jahres abgeliefert – und mancher hat sich schlichtweg blamiert. Mir fehlte, aus der Ferne betrachtet, der ‚Biss‘, das ‚Feuer‘, das ‚unbedingt wollen‘, das wir zb. bei Christoph Harting sehen konnten. Stattdessen wirkten viele verzagt, ängstlich – und dann reicht es eben im entscheidenden Moment nicht. Hätten Stahl, Heidler, Fischer, Schwanitz ihre Ergebnisse der EM in Amsterdam wiederholt, wären es vier Medaillen mehr gewesen. Obwohl ich es gut fand, dass die Normen aufgeweicht wurden, hat kaum ein Athlet diese unverhoffte Chance nutzen können. Spelmeyer, Koubaa, das war’s…
Den Athleten ist da weniger der Vorwurf zu machen als vielmehr den Trainiern. Stimmte die unmittelbare Wettkampfvorbereitung? War es sinnvoll, auf ein gemeinsames Abschluß- und Akklimatisierungstrainingslager zu verzichten? Christin Hussong sagte, wegen des Nominierung-Hickhacks hat sie nicht einen Wettkampf in diesem Jahr genießen können. Wie soll künftig nominiert werden? Die Vorjahresleistung einzubeziehen hat zb. bei Richard Ringer auch nicht funktioniert… Die EM nur mit einem B-Team bestreiten? Den britischen Läufern (bis auf Farah) hat das nichts genützt.
International: Was wird in Erinnerung bleiben? Drei Weltrekorde, wobei ich mich über neue Weltrekorde nicht so recht freuen mag. Im Gegensatz dazu menschlichere Leistungen in einigen Disziplinen (Stab Frauen, Hoch Frauen, Hammer Männer…).
Die Usain-Bolt-Show, ganz wenige Sensationssiege (zb. Speer Frauen, Siebenkampf Frauen), ein zweifelhaftes Ergebnis über 800m der ‚Frauen‘. Medaillengewinner, die bereits wegen Dopings gesperrt waren.
Das Fehlen der Russen ist bis aufs Gehen und den Frauen-Hochsprung eigentlich kaum aufgefallen.
Zuletzt noch ein Wort zum Ablauf . Ich kann mich nicht erinnern, so wenig Spaß bei einer internationalen Meisterschaft gehabt zu haben. Muss so eine Veranstaltung wirklich über 9 Tage ausgedehnt werden? Müssen die Zehnkämpfer wirklich zwei 12-Stunden-Tage haben? Müssen wirklich (eigentlich spannende) Finals zur Mittagszeit stattfinden? Das halb-leere Stadion und das parteiische Publikum taten ihr Übriges. Mit Aussitzen der Doping- und Intersex-problematik schaufelt sich die IAAF ihre eigenes Grab. Außer, wie bei der Hallen-WM, den Technikern ihre letzten Versuche zu versagen, fällt dem Verband nichts ein.
National: 3 Medaillen, davon 2 in Gold – gerade noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Insgesamt 17 Top-8-Platzierungen, in London waren es 22. Bis auf Johannes Vetter waren die 4. Plätze auch nicht knapp an den Medaillen vorbei. Sieben DLV-Athleten haben persönliche Bestleistungen erzielt, drei waren nah dran – und es gab eine Saisonbestleistung. Soweit die nackten Zahlen.
Der Auftritt der deutschen Mannschaft hat mich diesmal nicht überzeugt. Etwa ein Drittel der Mannschaft hat sein Potential nicht annähernd erreicht, einige haben ihren schlechtesten Wettkampf des ganzen Jahres abgeliefert – und mancher hat sich schlichtweg blamiert. Mir fehlte, aus der Ferne betrachtet, der ‚Biss‘, das ‚Feuer‘, das ‚unbedingt wollen‘, das wir zb. bei Christoph Harting sehen konnten. Stattdessen wirkten viele verzagt, ängstlich – und dann reicht es eben im entscheidenden Moment nicht. Hätten Stahl, Heidler, Fischer, Schwanitz ihre Ergebnisse der EM in Amsterdam wiederholt, wären es vier Medaillen mehr gewesen. Obwohl ich es gut fand, dass die Normen aufgeweicht wurden, hat kaum ein Athlet diese unverhoffte Chance nutzen können. Spelmeyer, Koubaa, das war’s…
Den Athleten ist da weniger der Vorwurf zu machen als vielmehr den Trainiern. Stimmte die unmittelbare Wettkampfvorbereitung? War es sinnvoll, auf ein gemeinsames Abschluß- und Akklimatisierungstrainingslager zu verzichten? Christin Hussong sagte, wegen des Nominierung-Hickhacks hat sie nicht einen Wettkampf in diesem Jahr genießen können. Wie soll künftig nominiert werden? Die Vorjahresleistung einzubeziehen hat zb. bei Richard Ringer auch nicht funktioniert… Die EM nur mit einem B-Team bestreiten? Den britischen Läufern (bis auf Farah) hat das nichts genützt.
International: Was wird in Erinnerung bleiben? Drei Weltrekorde, wobei ich mich über neue Weltrekorde nicht so recht freuen mag. Im Gegensatz dazu menschlichere Leistungen in einigen Disziplinen (Stab Frauen, Hoch Frauen, Hammer Männer…).
Die Usain-Bolt-Show, ganz wenige Sensationssiege (zb. Speer Frauen, Siebenkampf Frauen), ein zweifelhaftes Ergebnis über 800m der ‚Frauen‘. Medaillengewinner, die bereits wegen Dopings gesperrt waren.
Das Fehlen der Russen ist bis aufs Gehen und den Frauen-Hochsprung eigentlich kaum aufgefallen.
Zuletzt noch ein Wort zum Ablauf . Ich kann mich nicht erinnern, so wenig Spaß bei einer internationalen Meisterschaft gehabt zu haben. Muss so eine Veranstaltung wirklich über 9 Tage ausgedehnt werden? Müssen die Zehnkämpfer wirklich zwei 12-Stunden-Tage haben? Müssen wirklich (eigentlich spannende) Finals zur Mittagszeit stattfinden? Das halb-leere Stadion und das parteiische Publikum taten ihr Übriges. Mit Aussitzen der Doping- und Intersex-problematik schaufelt sich die IAAF ihre eigenes Grab. Außer, wie bei der Hallen-WM, den Technikern ihre letzten Versuche zu versagen, fällt dem Verband nichts ein.