[kari.hgw]

Bei einem 1500m Lauf mit 8 Leuten in der Halle gibt ein Hase(Pacemaker) in den ersten 5 Runden alles und lässt dann sich austrudeln, bleibt aber auf der Bahn. Als das Feld dann noch einmal geschlossen vorbei kommt, läuft er noch mal los, überquert noch vor dem Feld die Ziellinie und läuft auch noch das Rennen zu Ende. Wird er 8.?

[Prometheus2000]

Zieht er den bis dato Führenden ins Ziel, nachdem er fast überrundet wurde?

[Hellmuth K l i m m e r]

 

Bei einem 1500m Lauf mit 8 Leuten in der Halle gibt ein Hase(Pacemaker) in den ersten 5 Runden alles und lässt dann sich austrudeln, bleibt aber auf der Bahn. Als das Feld dann noch einmal geschlossen vorbei kommt, läuft er noch mal los, überquert noch vor dem Feld die Ziellinie und läuft auch noch das Rennen zu Ende. Wird er 8.?

Dieses fiktive "Ereignis" erinnert mich an einen Vorfall den ich bei einem Wettkampf in Dresden erlebte.
Der um eine Q-Leistung für Olympia (1984?) bemühte Werner Schildhauer erfuhr durch seinen Klubkammeraden Frank Kase anfangs gute Unterstützung. Der lies sich später eine Runde zurückfallen und spannte sich abschließend als Tempomacher vor Schildhauer, der mit 13:26,23 min. ein tolles Ergebnis erzielte.

Zweites "Ergebnis":    Schildhauers Trainer Walter Schmidt wurde rigide gemaßregelt (von DTSB-Präsident Ewald),
weil eine derartige Unterstützung in der DDR damals nicht erlaubt oder nicht bekannt war.
Trainer Schmidt wäre beinahe entlassen worden. Des Doppelolympiasiegers W. Cierpinskis Bemühungen hatten letztendlich Erfolg: Schmidt, Schildhauer und auch Kase durften weiter laufen.
(Der ominöse Achte im obigen Wettkampf kann sich natürlich nicht platzieren - auch wenn er das Rennen beendete. Aber  w o  , an der Ziellinie?)

H. Klimmer / sen. 

[RalfM]

Ich suche jetzt die Nummer nicht (danke, kari...), aber die Sachlage ist klar. Wer überrundet ist, darf nicht wieder in den Wettkampf eingreifen. Das ist wieder eine Regel mit innerer Logik, die nachvollziehbar und sinnvoll ist. Der Sportkamerad muss leider disqualifiziert werden.

Ganz anders ist es im Straßenlauf mit motivierten Hasen, die auf einmal feststellen, dass sie sogar vor dem Star im Ziel sein können, zu dessen Unterstützung sie angeheuert wurden (5% der Star-Gage). Die sind natürlich Sieger, auf dem Papier und in den Herzen.

[Drizzt]

Wieso darf jemand,der überrundet ist,nicht mehr ins Rennen eingreifen oder sich platzieren?
Was passiert denn dann bei einem 10000m-Lauf mit den ganzen Überrundeten?
Müssen/sollen die aufgeben?

[Hellmuth K l i m m e r]

'Drizzt' pid='41922' dateline='1454547213'
Wieso darf jemand,der überrundet ist,nicht mehr ins Rennen eingreifen oder sich platzieren?
Was passiert denn dann bei einem 10000m-Lauf mit den ganzen Überrundeten?
Müssen/sollen die aufgeben?

Nee, die laufen hoffentlich bis zum ZIEL ... Und sie platzieren sich dann "unter ferner liefen ...".
(Und beim Straßen- und Marathonlauf, RalfM , ist, wie ich bemerkte und beklage, scheinbar  a l l e s  möglich.   )

H. Klimmer / sen.

[lama]

Wieso darf jemand,der überrundet ist,nicht mehr ins Rennen eingreifen oder sich platzieren?
Was passiert denn dann bei einem 10000m-Lauf mit den ganzen Überrundeten?
Müssen/sollen die aufgeben?

Naja, weiterlaufen dürfen sie, aber plötzlich wieder beschleunigen und Schrittmachen für den/die "Überrunder" wäre Unterstützung nach R144.3a:

Im Sinne dieser Regel sind die folgenden Beispiele als Unterstützung anzusehen und somit nicht erlaubt:
a Schrittmachen durch nicht am selben Wettkampf beteiligte Personen, durch überrundete oder zu überrundende Wettkämpfer oder durch technisches Gerät jeder Art (außer solchen nach Regel 144.2g erlaubten),

Als Folge müssen nach R144.2 sowohl "Überrunder" als auch "zu Überrundender" vom Schiri verwarnt und im Wiederholungsfall vom Rennen ausgeschlossen werden.

Und damit wäre m.M.n. auch die Ursprungsfrage zu beantworten. Weiterlaufen darf der Hase, da er ja die Bahn nicht verlassen hat, aber Unterstützung gewähren nicht, das ist durch die Formulierung "zu überrundende Wettkämpfer" abgedeckt. Also wären sowohl Hase als auch gezogener Athlet zu verwarnen und im Wiederholungsfall (Fortsetzung nach Verwarnung dürfte als Wiederholung gelten) vom Rennen auszuschließen.

[Atanvarno]

Wobei es nicht immer ganz einfach ist zu entscheiden, ob etwas was auf den ersten Blick wie Unterstützung aussieht, auch tatsächlich Unterstützung ist, s.
http://www.independent.co.uk/sport/olymp...38331.html

[Drizzt]

Bisschen "verlogen" ist das ganze aber schon,wenn es von Anfang an Helfer gibt,die sogar ganz öffentlich als Tempomacher bekannt sind. Was ist denn daran anders,als wenn der Helfer später wieder eingreift,solange er regulär gestartet ist und offiziell noch im Rennen ist?

[lor-olli]

Das Verbot ist richtig, entstanden so wie ich in Erinnerung habe aus Läufen bei großen Meisterschaften, wo die starken Manschaften oft 3 Läufer (derzeit Kenia, Äthiopien, früher einige Europäische Länder) im Finale haben, andere Nationen dagegen mit Glück einen - da ist so einiges möglich.

Erst zieht ein Läufer einer Mannschaft seine beiden Mitstreiter, dann lässt er sich zurückfallen und behindert (aber regelgerecht) andere Läufer, haben seine Mitstreiter ihn dann überrundet, kann er wieder helfen und danach wieder andere behindern (z.B. genau zwischen Bahn 1 und 2 laufen, so dass ihn Konkurrenten in der Kurve mit einigem "Umweg" überholen können". Macht er das zwei mal mit einem scharfen Konkurrenten, läuft dieser bis zu x * 3,65m mehr / x * je Kurve. Vorgabe wegen größerem Radius).