05.11.2015, 09:53
(04.11.2015, 11:29)Pollux schrieb: "Dopingmentalität" sehe ich anders.Man kann es nochmal anders sehen. Die Art von "Dopingmentalität", die bekämpft werden muss, steckt im folgenden Digel-Zitat drin und ist Menschen wie Digel und einer Menge anderer, die versuchen, unseren schönen Sport kaputt zu machen, eigen:
(03.11.2015, 23:58)RalfM schrieb: "Mit ihrem Konzept eines sauberen Sports akzeptieren unsere Sprinter - für die es unmöglich ist, in Dimensionen eines Usain Bolt vorzudringen...." ...der folglich ein Doper sein muss.Großartige Leistungen kommen in erster Linie durch Training und Talent zustande, nicht durch Doping. Deshalb brauchen auch Spitzensportler kein Doping. Die Mentalität sollte sein: Ich kann clean Spitzenleistungen bringen, ich kann die anderen schlagen, ohne zu dopen.
Wenn man sich die Vorstellung aneignet, dass z. b. Zeiten unter 10 oder 9,90 über 100 nur mit Doping möglich sind, schafft man mentale Barrieren im Kopf, die sich nur sehr schwer überwinden lassen - außer vielleicht mit Doping.
Leute wie Digel und viele andere wollen nicht verstehen, dass sie mit solchen Aussagen indirekt Doping fördern.
Im Prinzip geht es darum, das Problem durch die nationale Brille zu sehen und die dt. Sportler gegen potentielle Kritik zu immunisieren. Dazu in erster Linie soll auch das Antidopinggesetz dienen: Die Vorstellung eines unfairen Vergleichs soll sich manifestieren, Leistungen von AthletInnen aus Ländern, in denen es ein solches Gesetz nicht gibt, sollen künftig diskreditiert werden.
Dabei wird mehr oder weniger unterstellt, dass AthletInnen immer dopen, sollten sie nicht ständig kontrolliert werden.
Eigene Probleme wie die chronischen Finanzprobleme der NADA in den letzten Jahren lässt man geschickt unter den Tisch fallen. (Ich habe die Aussage eines Sportlers aus der Spitze, dass man in einigen Jahren ab Oktober kaum mit Kontrollen rechnen musste, weil die NADA da dafür kein Geld mehr hatte!) Eigene Überlegenheiten bzgl Infrastruktur und Trainerausbildung gegenüber Ländern wie Kenia, durch die sich ein (im Gegensatz zu einem Mangel an Dopingkontrollen) garantierter Vorteil auch für cleane AhletInnen ergibt, lässt man unerwähnt.
Und das (zumindest nach Ansicht ernstzunehmender Experten) verfassungswidrige Staatsfernsehen machte die ganze Kampagne mit und verstärkt die Macht der Idioten durch hilfreiche Eiferer wie Seppelt noch. Währenddessen darf der Spitzenfußball, in dem mindestens ein unkomplizierter Umgang mit Medikamenten („Diclophenac wie Bonbons“ oder so ähnlich hieß es glaube nach den Niereninsuffizienz von Klasnic), wahrscheinlich immer noch normal ist, weitgehend ungestört von störenden Dopingermittlungen weitermachen. Aber den Fußball braucht das ÖR ja auch, um auf Quote zu kommen:
Berthold Seliger schrieb:Aber die zehn meistgesehenen Sendungen des letzten Jahres waren vom Staatsfernsehen übertragene Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft. Das bedeutet: Ohne diese Quoten-Ereignisse, mit denen ARD und ZDF immer noch sagen können, dass sie einen relevanten Bevölkerungsteil erreichen, würde das ganze System wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen.
Interview zur aktuellen Situation des ÖRF (Kann jedem nur ratem das ganze Interview zu lesen, fällt zwar unter Medienkrtiki aber bitte hier im Thread stehenlassen, Dopingproblem und Medienkritik gehören in manchen Aspekten untrennbar zusammen.)
Gruß
C