04.11.2015, 11:29
(03.11.2015, 23:58)RalfM schrieb:(03.11.2015, 13:14)Javeling schrieb: Ein interessantes Interview mit dem ehemaligen DLV-Präsidenten Helmut Digel zum Thema Doping :Digel, der mit Anfang 20 mal für eher kurze Zeit aktiver Sportler war, erschien mir immer als eine ausgesprochen selbstgerechte Person. Der Begriff der "Dopingmentalität" wurde von ihm öfter ins Feld geführt. Damit hat er Doping aus der Ebene des Nachweisbaren in die Ebene des von außen verordneten Moralischen verschoben. Eine argumentative Sünde, die sich vielleicht vor dem Hintergrund einer schwäbisch-pietistischem Herkunft abschwächen lässt.
"Dopingmentalität" sehe ich anders. Dazu entmoralisiere ich mal das Doping von "innen" und sorge für eine zweckrationale "Normalisierung".
(1) Zum Sportlichen Erfolg gehört die Anwendung der effizientesten Mittel zur Leistungsoptimierung.
(2) Doping ist ein effizientes Mittel
(3) Also solltest du Doping verwenden
Gleichwohl gilt:
(4) Doping ist verboten
(5) Das Verbot lässt sich auf effiziente Weise umgehen
(6) Also umgehst du dieses Verbot
Und auch noch das:
(7) Doping ist moralisch geächtet
(8) Medizin ist moralisch geschätzt
(9) Also erklärst du Doping zur medizinischen Unterstützung
Das ist Dopingmentalität. Sieht Herr Digel das anders? Funktioniert jedenfalls mit absolut wertfreier Behandlung moralischer, rechtlicher und technischer Erwägungen. Wenn du diese Mentalität verinnerlicht hast, fehlt natürlich noch die Vorsorge. Für den Fall, dass trotzdem was schiefgeht. Aber dafür gibt es Rundumpakete.
PS: Daneben ist bei dem Statement nur die Quasi-Unterstellung eines Tötungsvorsatzes bei Klümper. Das ist völlig unangemessen!