(23.09.2015, 20:15)MZPTLK schrieb:(23.09.2015, 16:22)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Ihr Einlenken, dass selbst Sie mit DDR-Trainern in TL zusammen arbeiten würden, lenkt nur ab von Ihrer generellen Ablehnung von TL und dem freizügigen Gedankenaustausch unter Trainern.Seit wann gibt es einen Anspruch der Allgemeinheit auf autodidaktisch erarbeitetes Wissen in der Privatsphäre?
So lange Sie nicht vorbehaltlos Wissen weitergeben, sind Sie eben nicht "brauchbar" in der deutschen Leichtathletik.
Und dann auch noch vorbehaltlos, ich glaube, mein Kater kotzt!
Die Einen liefern Wissen zum Nulltarif und die Anderen sparen viel Eigenaufwand bei der Fertigung von Zwischen- oder Abschlussarbeiten, Seminaren, Vorlesungen und Büchern, verdienen damit Geld und machen Karriere?
Bedingungsloses Einkommen ohne Gegenleistung?
Wie gerecht und sozial ist das denn?
Oder schicken die Wissensabsauger dafür etwa Dankesschreiben oder sogar Geld?
Haben die Hochsprung-(Bundes-)Trainer Thomas schon was zukommen lassen(kopiert wurde schon fleissig)?
Als Bundestrainerin war ich verpflichtet, mein Wissen weiterzugeben, was ich auch in sehr großem Maße gemacht habe. Im Gegensatz zu einem von Herrn Klimmer sehr geschätzten Trainer habe ich meine versprochenen Unterlagen (Ein anderer Trainer und ich warten heute noch!) bei Fortbildungen in sehr reichhaltigem Umfang verbreitet. Als Privatperson kann ich tun und lassen, was ich will. Ich gebe übrigens allein im Oktober etwa 400 € für Fortbildungen neben den Beträgen für Bücher aus. Mein erstes Ziel ist, die neuen Informationen erst einmal selbst zu verarbeiten.
Kein Bundestrainer hat hier so viel mitgeteilt wie ich. Wenn ich nicht alle meine Konstruktionen von Übungen und mein spezielles Wissen mitteile, hat das seine guten Gründe. Ich habe noch in der letzten Woche anhand der Recherche von Videomaterial über 20 neue Sprintübungen konzipiert, die ich alle am Probanden ausprobiert habe, um deren Funktionalität zu prüfen. Ich lasse mein komplettes momentanes Wissen in diese Übungen einfließen. Ich modifiziere sofort, wenn sich die fachliche Sachlage in irgendeiner Form verändert. Ich korrigiere mich nicht erst nach Jahren. Sicherlich war ich bei Sabine Braun damals schon sehr weit, habe aber einige Übungen eliminiert, andere überarbeitet und neue hinzugefügt. Dieses Procedere hat "icheinfachma" begriffen und übernommen. Er mosert hier nicht herum, sondern hat meine Intension haarscharf erkannt und verarbeitet. Ich habe z. B. das Übungspotential eines Wurf-Bundestrainers gang genau unter die Lupe genommen und ein sehr wichtiges Detail mit der Technik geprüft und wesentliche Unterschiede festgestellt. Ich habe auch sehr gute Kontakte im Langsprint, wo meine Logistik absolut steht. Würde ich das bei einer DLV-Fortbildung vorbringen, würden diese aus meiner Sicht stark untermauerten Inhalte die hier vorherrschende Meinung sprengen, also lasse ich es!!! Es gibt in der Hinsicht ebenso wenige sachlich bezogene Diskussionen wie bei der Tief-Kniebeuge. Ich bin eben geistig nicht beweglich wie eine Eisenbahnschiene. Ich habe absolut keine Lust mehr, bei einigen Fortbildungen meine Denkanstöße verpuffen oder unbegründet im Sinne von Systemkritik abschmettern zu lassen. Zu solchen Korrekturen des Übungspotentials sind nur ganz wenige Trainer bereit wie ein Toptrainer aus dem 400m-Bereich, der sein gesamtes Übungspotential aufgrund einer Studie trotz internationaler hervorragender Ergebnisse überarbeitet hat. Eine derartige Arbeitsauffassung muss man sich hart erarbeiten und erst einmal bringen.
Gertrud