Meine Begeisterung hält sich in Grenzen… 2:14:04 sind eine Steigerung ihrer eigenen Bestzeit um 2,2%, dass sind im Marathon Welten (zum Vergleich Kipchoges "gepacter" WR in Wien, war nur 1,5% schneller als sein WR in Berlin!).
Auch das sich Kosgei im verdächtigen Kreis der kenianischen Athleten um bestimmte Trainingskreise in Eldoret aufhält und nach den letzten Recherchen von Seppelt zum Thema, sowie der Äußerung, dass es mindestens eine weibliche Spitzenläuferin gibt die vom kenianischen Verband geschützt wurde/wird macht die Sache nicht erfreulicher.
Auch für die kenianischen Athleten gilt erst einmal die Unschuldsvermutung, aber nach meinem Verständnis gibt es Unschuldsvermutungen abgestufter Qaulität und im Fall einiger kenianischer Ahtleten ist dies nicht die beste Kategorie. (Es geht schlimmer: Gatlin ist Unschuldig, mit der Anmerkung, dass man ihn bisher nur nicht mehr wieder erwischt hat). War Radcliffe sauber? Das weiß wohl nur sie zweifelsfrei und die Vermutungen, dass sie wenn, dann nach damaligen Verständnis wohl nichts ausdrücklich Verbotenes getan hat…
Eigentlich schade dieser Beigeschmack, denn ich fand, dass der WR von PR längst überfällig war!
13.10.2019, 18:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.10.2019, 18:56 von vedo.)
(13.10.2019, 18:28)lor-olli schrieb: Meine Begeisterung hält sich in Grenzen… 2:14:04 sind eine Steigerung ihrer eigenen Bestzeit um 2,2%, dass sind im Marathon Welten (zum Vergleich Kipchoges "gepacter" WR in Wien, war nur 1,5% schneller als sein WR in Berlin!).
Es sind Welten, allerdings ist sie in London schon einen absurden Negativsplit gelaufen, insofern ist der Leistungssprung von Frühjahr auf Herbst gar nicht so groß (hätte Kipchoge bei seinem Rennen in Berlin 2018 nicht dann doch endlich mal passende Bedingungen gehabt, wäre der Sprung von 2:02 auf 1:59 auch größer gewesen). Dass Kosgei natürlich trotzdem außergewöhnlich schnell den Sprung von einer der vielen sehr guten afrikanischen Marathonläuferinnen zu einer Fabelweltrekordhalterin, die bei Straßenrennen über 10km auch schon Obiri und Tirop besiegt hat, geschafft hat, steht ebenso fest.
Die Unterschiede in der Wahrnehmung der Zeiten vom Wochenende sind schon interessant. Heute morgen haben mich schon mehrere Kollegen auf Kipchoges sub2 angesprochen, aber kein einziger auf die 2:14 von Kosgei.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
Was aber auch daran liegt, wenn man ehrlich ist, dass Frauenleistung gerade für Männer, erst Recht wenn sie mit der Sportart nichts zu tun haben, kein Orientierungsmaßstab sind.
(14.10.2019, 08:12)Atanvarno schrieb: Die Unterschiede in der Wahrnehmung der Zeiten vom Wochenende sind schon interessant. Heute morgen haben mich schon mehrere Kollegen auf Kipchoges sub2 angesprochen, aber kein einziger auf die 2:14 von Kosgei.
Das erstaunt dich? Das Spektakel mit Kipchoge war bestens vermarktet, das sollte doch gerade dir, der viel auf die Meinung anderer Menschen im Internet gibt, aufgefallen sein . Letztendlich hat man es geschafft, einen Hype ähnlich vielleicht dem Baumgartner-Sprung zu entfachen, auf den dann auch alle Medien angesprungen sind (dafür, dass es "nur" die Kopie des ersten Versuchs war, lief das überragend, Nike selbst wollte ja sogar scheinbar nicht noch einmal einen zweiten Versuch organisieren). Der Kosgei-Rekord kam dahingegen überraschend und wurde von einer der Öffentlichkeit unbekannten Athleten gelaufen, natürlich interessiert das nicht so. Dass man als Freak die Leistung sogar für die beeindruckendere des Wochenendes halten kann, hat ja nun keinen Einfluss auf deine Kollegen. Auch Kipchoges 2:01:39 hat lange nicht so viel interessiert.
2 Stunden (selbst mit "cheaten") ist halt auch eine magische Marke, das ist wie der erste Mensch unter 10 Sekunden oder irgendwann mal der erste 9m Weitsprung. Eine Runde Zahl wie 10s oder 2h fasziniert halt mehr als wenn man von 9.78 auf 9.72 oder 2:02 auf 2:01 kommt.