[Piroschka]

Will man die Gundersen Methode für den Zuschauer oder für den Athleten?

Hier kam ja der Vorschlag mit einem Chip auf, der die Abstände verdeutlicht. Davon haben die Athleten aber nichts, denn die können dan immer noch nicht erkennen, wie schnell sie Laufen müssen, um zu gewinnen oder einen Konkurrenten zu überholen. Es sei denn, in Zukunft wird der abschließende 1500er mit Virtual Reality Maske gelaufen ‌

Das Ganze ist für mich eine immer wieder aufkommende Scheindiskussion. Denn sie kommt immer nur dann auf, wenn Reporter beim Höhepunkt des Jahres, die von Leichtathletik keine Ahnung haben, geschweige denn von Zehnkampf, überfordert sind und schnelle Antworten wollen. Dafür sollte man sich nicht verbiegen.

Als erstes sollte man verstehen, dass der 1500er kein Finallauf ist, sondern im Zehnkampf das Finale bereits beim 100m-Lauf beginnt.

Alles Andere zur Nichtdurchführbarkeit der Gundersen Methode nach dem Biathlon-Modell bei der bestehenden Punkteverteilung wurde schon gesagt.

[lor-olli]

@Piroschka,
Mehrkämpfer?
Zwei Doofe und ein Gedanke, wenn Du meinen Beitrag liest, ha!

[Sebastian]

Ja, offiziell ist da nichts geplant bisher, aber die Offiziellen bei der IAAF sind ja auch nicht "doof" (auch wenn man manchmal das Gegenteil annhemen muss). Wenn man im Schritt a) Gundersen sagt, muss man eben im Schritt b) ja auch "Spannung" sagen, alles andere ergibt ja wenig Sinn.

Wann gab es denn den letzten Zehnkampf mit einem wirklichen Duell (oder Mehrkampf) um den Ausgang? 2007 Sebrle, Smith, Karpow(?) wo alle 3 nichtmal 100 Punkte auseinander waren? Oder gabs noch was aktuelleres?

Das heißt doch, dass bei (fast) allen Wettkämpfen der letzten 10 Jahre Gundersen eben keinen Mehrwert gehabt hätte, da die Abstände auf den relevanten Positionen (und die Plätze 8-15 sind da nunmal nicht so interessant) schon zu groß waren um ein wirkliches "Duell" darstellen zu können. Das weiß die IAAF sicher auch und wird dann deshalb meiner Meinung nach mittelfristig an die gesamten Punktetabellen dran gehen, von daher: Wehret den Anfängen!

[Atanvarno]

Hier kam ja der Vorschlag mit einem Chip auf, der die Abstände verdeutlicht. Davon haben die Athleten aber nichts, denn die können dan immer noch nicht erkennen, wie schnell sie Laufen müssen, um zu gewinnen oder einen Konkurrenten zu überholen. Es sei denn, in Zukunft wird der abschließende 1500er mit Virtual Reality Maske gelaufen ‌

Die Vorschläge mit Chips/Augmented Reality waren nicht für Gundersen, sondern für das tradtionelle System gemeint und sollen dem Zuschauer helfen, das Renngeschehen besser einschätzen zu können.

[benutzer]

man kann ja 100 Änderungen an Punkttabelle und Diszipliwahl vornehmen, vielleicht wirds interesanter.Ich glaube aber nicht.
Und wie wird der Wettbewer dann genannt?
Manche Beiträge - JoelH z.B.) zeigen wie wenig Ahnung der Schreiber vom Mehrkampf hat. Darauf zu antworten lohnt nicht.

[Piroschka]

Hier kam ja der Vorschlag mit einem Chip auf, der die Abstände verdeutlicht. Davon haben die Athleten aber nichts, denn die können dan immer noch nicht erkennen, wie schnell sie Laufen müssen, um zu gewinnen oder einen Konkurrenten zu überholen. Es sei denn, in Zukunft wird der abschließende 1500er mit Virtual Reality Maske gelaufen ‌

Die Vorschläge mit Chips/Augmented Reality waren nicht für Gundersen, sondern für das tradtionelle System gemeint und sollen dem Zuschauer helfen, das Renngeschehen besser einschätzen zu können.


Ja, genau. Und deswegen macht es für den Athleten ja auch keinen Sinn, sondern allenfalls für den Zuschauer. Denn der Athlet weiß nicht wie sich die Zeitabstände im Rennen entwickeln, denn das sieht dann nur der Zuschauer.

[lor-olli]

Ich würde vielleicht nicht ganz so weit gehen, aber JoelH's Beiträge zeigen ganz klar wo sein Fokus liegt! Beim Mittel- und Langstreckenlauf wird recht viel "gehyped" und der "showdown" auf wenige Minuten oder den Zielsprint reduziert - z.B. auch über 1500m, aber DAS ist das Wesen der Laufdiziplinen, von einem Leichtatheltikfan ist es nicht zu viel erwartet sich auch an den anderen Diziplinen der LA zu orientieren… (Müssten Fernsehmoderatoren bei der LA nicht eigentlich Fans "mit ein bisschen Ahnung" sein? ‌)

Oder sollen wir für die Spannung den Kugelstoß/Spperwurf/Weitsprung im Parallelwettbewerb durchführen, nur der Sieger kommt eine Runde weiter? Das wäre dann nix für Mihambo geworden und auch im Kugelstoßen wären wir "um den Krimi" gekommen! Die Diziplinen haben ihre eigenen Reize und im Zehnkampf ist das nun mal nicht "der Zielsprint"?

[lor-olli]

Der Chip / augmented reality hätte aber den Vorteil zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Man müsste nicht an den Regeln/Punkten herumschrauben, der Zuschauer müsste sich trotzdem nicht durch die 5min 1500m Lauf ohne Durchblick "quälen" > obendrein käme das auch der neuen "Generation Multitasking" (alles gleichzeitig aber von nix 'ne Ahnung) entgegen, immer viel Buntes auf dem Schirm

[Piroschka]

Ich glaube die Zuschauer würden dem Geschehen schon besser folgen können, wenn die Reporter argumented reality hätten. Die Inkompetenz verwirrt zusätzlich

[JoelH]

man kann ja 100 Änderungen an Punkttabelle und Diszipliwahl vornehmen, vielleicht wirds interesanter.Ich glaube aber nicht.
Und wie wird der Wettbewer dann genannt?
Manche Beiträge - JoelH z.B.) zeigen wie wenig Ahnung der Schreiber vom Mehrkampf hat. Darauf zu antworten lohnt nicht.


Sag ich doch. Es lohnt nicht zu diskutieren. Und in der Tat interessieren mich Punktetabellen nicht. Warum auch, denn darum geht es nicht. Es geht darum Dinge ins Fernsehn zu hieven. Das ist der Punkt. Letztlich will ich nur wissen wer gewonnen hat. Ohne nebenbei eine Exceltabelle mitlaufen zu haben. 

Warum haben Spasswettkämpfe wie Wok-WM oder Schlag den Star mehr Zuschauer und Sendezeit als so mancher echte Sport? 

Weil sie sich um Dinge, die hier immer als so arg wichtig dargestellt werden, absolut uninteressant sind. Euer Nerdzeugs interessiert die Mehrheit nicht. Und das meine ich ganz Wertneutral. Was interessant ist sind spannende Wettkämpfe, gerne mit Showdown. Warum also einen Showdown ablehnen wenn er möglich ist? 

Warum geht man wohl beim Biathlon weg vom Intervallstart und vor allem den langen Latten? Einfach weil es zu lange dauert und unübersichtlich ist. Da fragt keiner groß ob ein Jagdstart eigentlich komplett unfair ist. Nee, das hat man über Bord geworfen, denn Jagdstart ist halt spannend und kummuliert sich zum Showdown beim letzten Schießen. Oder ist komplett langweilig, wenn die beste Schützin mal 2 Minuten Vorsprung mit bringt. Das ist immer mal drin, kein System ist perfekt. Nur muss man halt mal den Mut auf bringen und es probieren. 

Offenheit ist da so ein Stichwort. Aber diese sehe ich hier überhaupt nicht. Da wird lieber auf den Leuten rumgehackt die diese Sichtweise haben. Einfach nur weil sie anders ist und nicht ins eigene System passt. 

Des Weiteren wenn es nicht funktioniert, dann macht man es eben wieder rückgängig. Geht die Welt nicht unter. 

Aber na ja, who cares? WM ist vorbei. LA am Bildschirm ade bis Tokyo.