[Hesse]

Ich bin seit einiger Zeit ein großer Fan der curve-Laufbänder (Technogym/Woodway, etc.). Mit diesen antriebslosen, leicht in der Lauffläche gebogenen Geräten lässt sich hervorragend die Sprint-Technik schulen. Man kann bei reduziertem Tempo sehr gut die Schlüsselpositionen erarbeiten. Das gleiche Ziel haben Koordinationsläufe (Clyde Hart nennt es "strides"). Bremst man das Band leicht ab, so kann man auch einbeinig "durchziehen" = Roller fahren.

[MZPTLK]

Sich immer nur Blake zum Leitbild zu nehmen, ist sicherlich ziemlich zweifelhaft.
Eine zu starke, unharmonische Fokussierung auf Front Mechanics ist nicht der Königsweg.
Michael Johnson ist ein laufstilistisches Unikum und taugt von daher kaum als Vorbild,
vor allem auch weil er nmM zauberhafte Getränke zu sich genommen hatte.
Als bekennender Armin Hary Fan sehe ich nicht viel, was er falsch gemacht haben könnte.
Sein Trainer war ein gewisser Bert Sumser.

[Hesse]

Hary war ein überragender Sprinter seiner Zeit.
Seine Technik und sein Körperbau (Gewicht) waren ideal für die weiche Aschenbahn. Ich glaube nicht, dass er heute auf Tartan eine gewichtige Rolle spielen könnte. Er brächte einfach nicht die nötige power auf die Bahn! Es ist oftmals verlockend, in der Krise nach den alten Meistern zu schielen, doch findet man bei ihnen seltenst Antworten auf aktuelle Fragestellungen. Die Lösungen müssen aus dem Heute kommen!

[dominikk85]

Ich denke auch das für viele der Fokus auf Front side mechanics nicht zielführend sind. Bei Top Sprintern hilft es den bremsstoß zu minimieren, aber bei niedrigerem Level wird es sogar zu verkürzter schrittlänge führen weil die Athleten in der verkürzten backside Phase nicht genug Kraft  aufbringen.

[MZPTLK]

Bremsstoss?
Wer macht denn sowas?

Hary auf weicher Aschenbahn gerannt?
Da kennst Du die besten Aschenbahnen von früher nicht.
Der wesentliche Unterschied ist der Federungseffekt bei Kunststoff,
und da bin ich sehr sicher, dass Hary den bestens ausgenutzt hätte.

[Hesse]

Natürlich gab es auch Aschenbahnen,  die für schnelle Zeiten gut waren jedoch verklärt der Blick zurück oftmals damalige Zustände. Ich kann mich gut daran erinnern, wie froh wir waren, Mitte der siebziger in Obersuhl eine Tartanbahn zu bekommen (die Zonenrandförderung machte es möglich). Das Waldstadion in Frankfurt hatte ein paar Jahre früher die erste Kunststoffbahn Hessens erhalten. Hary war ein Spitzenathlet seiner Zeit; ein Vergleich mit heute wird aber weder ihm (einem 10,24-Sprinter) noch den aktuellen Athleten gerecht - wir haben nun mal keine Glaskugel und müssen mit den aktuellen Athleten und modernen Methoden arbeiten.

[MZPTLK]

Vergleiche sind oft problematisch, so hatten Hary und sein Trainer z.B. noch nicht die heutigen Kenntnisse über Ernährung.
Auch was optimale Erholung, Superkompensation, Trainingsgeräte und  - Mittel angeht, hatte man oftmals experimentiert und improvisiert.

Wie gewöhnt man Sprintern auf gesündere Art und Weise Bremsstösse ab?
Mit Tretrollern, die auf über 40 Km/h beschleunigt sind.
Bitte nicht weitersagen, Wissen aus der Zukunft.

[Hesse]

Erkläre doch bitte mal, was du mit "Bremsstösse" meinst? Wo soll ein Bremsstoss vorkommen?

[MZPTLK]

Bremsstösse hat man vor einigen Jahren bei der Landung von Sprintervorderfüssen entdeckt.
Dem wollte man mit Front Mechanics, Hüfthammer und Ischioeinsatz entgegen wirken.
Verletzungen hat man eher weniger entgegen gewirkt.

[gera]

Schrittlänge vergrößern ist auch nicht immer das Allheilmittel, denn der " Bremsstoß" vergrößert sich dann auch.