[krebsan]

 Man sollte Röhler mal fragen, ob er es für fair hält, dass er für einen Sieg bei seinem Speerwurf-Wettkampf in Jena 15 Punkte bekommt, für einen Sieg in der DL aber 200. Für einen Sieg in der DL mit 82,07m kriegt er 1331 Punkte, für einen Sieg bei seinem Heimevent mit 95.03m bekommt er ebenfalls 1331 Punkte. Das soll die gerechtere Lösung sein?


Hm. Ja, eigentlich finde ich das grundsätzlich eine gerechtere Lösung - über Details kann man streiten. Wenn der Sieg gegen harte Konkurrenz mehr zählt als die absolute Leistung bei unter Umständen besonders förderlichen Bedingungen.

[Jo498]

Die Stadionbedingungen werden ja nicht berücksichtigt.
Ansonsten kann man natürlich bei unterschiedlichen Faktoren die Berücksichtigung für un/gerecht halten.

Ein vorderer DL-Platz ist immer eine erfolgreiche Durchsetzung gegen starke internat. Konkurrenz, insofern gerecht, dass es mehr Platzierungspunkte gibt.

Ein DL-Platz weiter hinten ist aber je nach Disziplin (bes. techn.) allein durch die Teilnahme fast schon gesichert, d.h. das ist ein kaum berechtigter Vorteil gegenüber Nachwuchs, der nicht zur DL eingeladen wird.

Auf einer Mittel- oder Langstrecke ist eine starke Zeit durch ein gepacetes und stark besetztes Rennen leichter zu erreichen, d.h. auch hier könnte man für ungerecht halten, dass jemand bei einem mittleren bis hinteren Platz (9. in der DL gibt noch 70 Pkte.) auch noch Punkte dazu kriegt, da er schon zu einer schnellen Zeit gezogen wurde. (ZB war Klosterhalfens solo sub 4 Lauf bei der DM eine stärkere Leistung als 3/10 schneller in dem präzise gepaceten Rennen in Rom, wobei es natürlich o.k. ist, für einen dritten Platz in einem stark besetzten internat. Rennen Zusatzpunkte zu kriegen.)

[longbottom]

Das Ungerechte ist höchstens das beschränkte Teilnehmerfeld der Diamond League und nicht, dass es für Diamond League Wettkämpfe generell mehr Punkte gibt. Es gibt auch mehr Punkte für einen Wimbledonsieg als für einen Sieg z.B. in Monte Carlo im Tennis, obwohl da in der Regel die gleichen Starter teilnehmen. Manche Wettbewerbe zählen eben mehr als andere. Das ist nicht nur in der Leichtathletik so. Und ich habe keine Probleme damit, dass ein Sieg im Letzigrund mehr zählt als einer in Jena.

Die Kritik ist dann berechtigter, wenn manchen die Placing Scores geschenkt werden. Wobei man dem mit B-Läufen in den Sprints (die dann zeitlich eingeordnet werden) und relativ großen Feldern auf den längeren Strecken und in den technischen Wettbewerben etwas entgegenwirken kann. Also Feldern, die groß genug sind, dass man nicht mehr für die bloße Teilnahme den Placing Score quasi sicher hat. Bei dem generell hochwertigen Feld in der Diamond League sollte dann die Leistung gut genug sein, dass man sich die Bonuspunkte verdient hat. Nur ist es ja leider genau das, was die IAAF nicht will. Da sollen die Meetings ja noch verkürzt werden.

[Robb]

Das Ungerechte ist höchstens das beschränkte Teilnehmerfeld der Diamond League und nicht, dass es für Diamond League Wettkämpfe generell mehr Punkte gibt. Es gibt auch mehr Punkte für einen Wimbledonsieg als für einen Sieg z.B. in Monte Carlo im Tennis, obwohl da in der Regel die gleichen Starter teilnehmen.


Du kannst Tennis nicht mit Leichtathletik vergleichen. Beim Tennis gibt es eine Startberechtigung, JEDER der unter den ca Top 90 der Welt ist, darf bei einem der Majors starten. Die DL ist ein Einladungswettbewerb, da kannst du die Nummer drei in der Welt sein und darfst trotzdem nicht starten, falls dich der Veranstalter nicht einlädt.
Die Punkteverteilung ist absolut ungerecht, weil sie IAAF-Wettbewerbe extrem bevorzugt. Für einen Sieg in der DL bekommt man 200 Punkte, für einen Weltrekord 100 Punkte. Es wird wohl niemand behaupten, dass ein Sieg in der DL höher zu bewerten ist als ein Weltrekord.

[krebsan]

Die Antwort auf die berechtigte Kritik wäre, dass Athleten einer bestimmten Leistungsklasse Anrecht auf einen Startplatz hätten, und dass es entsprechend - wie beim Tennis - im Vorprogramm eine Qualifikationsrunde gäbe, z.B. beim Sprint.

[Atanvarno]

Die Antwort auf die berechtigte Kritik wäre, dass Athleten einer bestimmten Leistungsklasse Anrecht auf einen Startplatz hätten, und dass es entsprechend - wie beim Tennis - im Vorprogramm eine Qualifikationsrunde gäbe, z.B. beim Sprint.



Oder (wie ich das schon öfter vorgeschlagen haben), dass es Qualifikationsmeetings für die Diamond League gibt (also meinetwegen Top Acht werden immer eingeladen, weitere acht Plätze gibt es bei vorgelagerten Qualifikationsmeeting zu erkämpfen - in kleinerem Rahmen war das früher mit dem ISTAF und dem Meeting in Königswusterhausen so).

Dadurch kann man das DL-Programm kompakt halten und wertet zusätzlich kleinere Meetings auf.

[Robb]

Oder (wie ich das schon öfter vorgeschlagen haben), dass es Qualifikationsmeetings für die Diamond League gibt (also meinetwegen Top Acht werden immer eingeladen, weitere acht Plätze gibt es bei vorgelagerten Qualifikationsmeeting zu erkämpfen - in kleinerem Rahmen war das früher mit dem ISTAF und dem Meeting in Königswusterhausen so).

Dadurch kann man das DL-Programm kompakt halten und wertet zusätzlich kleinere Meetings auf.

Wie soll das bei Sprung/Wurf funktionieren? Dann hätten sie 16 Teilnehmer für jede Disziplin und das widerspricht dem "kompakt" Prinzip. Letztes Jahr hatten wir bei den gemischten Wettbewerben nur sechs Teilnehmer pro Geschlecht, selbst der letzte in jedem Wettbewerb erhielt mehr Bonuspunkte als es bei deutschen Meisterschaften für den Sieg gibt.

[Atanvarno]

Dann ändere die Zahlen halt auf vier Eingeladene und vier Qualifizierte, das garantierte ein Niveau, auf dem die zusätzlichen Bonuspunkte durchaus verdient sind.

[Robb]

Eine Qualifikation für jedes DL-Meeting, bei der es (weil Quali) weder Geld noch Bonuspunkte gibt. Dann starte ich lieber gleich bei nem kleineren Meeting, da hab ich wenigstens das Antrittsgeld sicher.

[Atanvarno]

Eine Qualifikation für jedes DL-Meeting, bei der es (weil Quali) weder Geld noch Bonuspunkte gibt.

Warum sollte das so sein? Natürlich niedrigere Preisgelder und weniger Punkte aber warum gar keine?

Der Kampf um Startplätze in der DL sollte doch durchaus auch vermarktbar sein (da die Meetings dann einen Sinn haben, anstatt nur für sich stehen zu müssen). Das knüpft doch an die Forderung nach einer Art Ligasystem aus dem anderen Thread an. Wenn der Athlet bei Qualimeeting X gewinnt "steigt er in die DL auf". Vielleicht sogar ein mehrstufiges Meetingsystem, in dem man sich jeweils die Startberechtigung für die nächsthöhere Stufe verdienen kann?