(10.12.2018, 22:32)dominikk85 schrieb: Das es für den Zuschauer besser ist, steht doch außer Frage. Spannung garantiert es natürlich nicht, aber es ist schön wenn die Reihenfolge im Ziel dem Endstand entspricht, da kann niemand gegen argumentieren.
So einfach ist es nicht. Wenn du mehrere Athleten innerhalb weniger Sekunden hast, die sich ein echtes Rennen liefern, wäre es spannend. Wenn Eaton oder Mayer ein paar Minuten vor dem Rest starten darf und die schwächsten noch nichtmal gestartet sind, während die ersten im Ziel eintreffen, finde es das nicht besonders spannend. Das offizielle Endergebnis dürfte es bei Gundersen erst später geben, weil man warten muß, bis alle im Ziel sind, also würde es länger dauern, bis der neue WR offiziell wäre.
Geht es eigentlich nur um den 10-Kampf? Hab in dem Thread noch nix vom 7-Kampf gelesen - nein, eine Gender-Diskussion möchte ich nicht einbringen. Es ist aber irgendwie auffällig, dass immer nur von Mayer, Abele... die Rede ist und nichts von Thiam etc.
Vielleicht würde diese belgische Top-Athletin auch gerne mal vorneweg laufen.
Überhaupt wärs mal interessant, was aktive Top-Athleten und Top-Athletinnen zu dem Vorhaben sagen.
Kann nur für mich sprechen, für mich sind die negativen Effekte beim Zehnkampf deutlicher zu erkennen, weil es da mit Eaton und Mayer in den letzten Jahren überragende Athleten gibt/gab. Einen Unterschied von 800 Punkten zum zweiten wie in Talence dürften wir im Siebenkampf kaum erleben.
(10.12.2018, 15:43)lor-olli schrieb: Die Punktabstände bei 10-K sind selten so knapp, dass eine "spannende Geschichte mit Gundersen" daraus wird -
2013 in Ratingen waren nach dem Speerwerfen vier Punkte zwischen Behrenbruch, Freimuth und Knobel. Sie wären bei Gundersen also fast zeitgleich über 1500m gestartet, nur wie setzt man das um? Wie stellt man sicher, dass Freimuth genau 0,2s nach Behrenbruch startet und Knobel weitere 0,2s dahinter?
Ich verstehe hier das Problem nicht. Einfach wie beim Biathlon, die schauen auf die Uhr und laufen los. Wer zu früh raus geht bekommt eine Strafe. Fertig. Jeder Athlet ist also für sich selbst verantwortlich und da ist dann eben die Frage muss ich übertreten oder ist es im Kampf Mann gegen Mann egal ob ich am Start sicherheitshalber wenige Zehntel vertrödele, mit dem Hintergedanken, dass der andere ja auch mit Sicherheit keine Strafe riskieren möchte. Im Biathlon funktioniert das problemlos. Es kommt nur ganz selten zu Strafen.
Des Weiteren, was das "Zeitnahmeproblem" hier angeht. Die Zeit läuft einfach los und wenn der Athlet dies nicht tut, dann ist es sein Problem. M.W. ist man nicht gezwungen mit dem Startschuss los zu laufen. Von daher sehe ich keinerlei Probleme mit der Zeitnahme.
Und was diese leidige Punktefuchserei anfgeht. Was ist denn mit (Stab)hochsprung? Als Athlet käme ich mir jedes mal ziemlich verar**ht vor, wenn wieder um 5cm erhöht wird und es dabei 3cm über meine PB geht. Warum steigern die nicht auf meine PB? Ist doch unfair, oder nicht?
Und wer nicht versteht, dass es für den Zuschauer einfacher ist, dass der erste im Ziel der erste im Bewerb ist, dem kann man echt nicht mehr helfen, der soll halt warten bis die letzte Laufbahn im letzten großen Stadion weg ist. Dann ist es eh egal.
Und eine Frage, weil sie immer wieder als Beispiele dienen. Wieviele Zehnkämpfe besteitet Hr. Mayer im Jahr? Und bei wievielen erzielt er einen Weltrekord? Denn wenn man das hier so liest, scheint es in jedem Rennen so zu sein. Anderseits, als ich das letzte mal Zehnkampf im Fernsehen sah, da war der Hr. Mayer irgendwie nicht beteiligt, komisch
@ Joel H: Ich bin ganz auf Deiner Seite. Wind bei Sprint und Weitsprung sowie die Bahnverteilung bei 200 m / 400 m haben sicherlich einen größeren Einfluss auf die Ergebnisse, als das zehntelgenaue Starten bei der abschließenden Mittelstrecke.
Nicht nur für den Zuschauer ist der Kampf Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau interessanter. Auch als Wettkämpfer finde ich ihn wichtig. Meine Kinder hatten bei Stadtläufen schon öfter sehr knappe Zieleinläufe, durch die Nettozeitnahme wusste man aber erst nach der offiziellen Ergebnisliste, wie die Reihenfolge wirklich war
Bekommen die Mehrkämpfer vor dem abschließenden Lauf Start-Nummer nach der Reihenfolge, sind i.d.R. auch Vorsprünge von mehr als einer Runde gut zu unterscheiden. Bei den 800 m wäre es sogar noch einfacher, wenn die ersten 500 m analog der 4 x 4 gelaufen werden würde und erst dann geht es in die Innenbahn.
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.
Warum ist die gegenwärtige Durchführung kein "Kampf Mann gegen Mann"? Die laufen doch nicht einzeln, in der Tat wäre das bei Gundersen weit eher der Fall, sobald die Abstände ausreichend groß sind.
Selbst wenn alle techn. Schwierigkeiten überwunden werden könnten, wäre der neue 1500-m-Lauf ein anderer als der bisherige. Das zeigt ja gerade das Beispiel Biathlon, bei dem die Verfolgung, also der Lauf mit Handicap vom Vorwettkampf (dem Sprint), nur eine Disziplin ist. Es gibt ebenso den Massenstart und den zeitversetzten Start (Einzelrennen), bei dem es nur auf die eigene Zeit ankommt. Trotz "Massenstart" scheint mir der bisherige 1500-m-Lauf eher mit dem Einzelrennen beim Biathlon vergleichbar, da die Leistungen der Zehnkämpfer sehr unterschiedlich sind und es nicht darauf ankommt, wer zuerst im Ziel ist, sondern nur darum, dass jeder seine individuell bestmögliche Leistung bringt. Wenn man sieht, wie unwichtig häufig bei der Verfolgung ein kurzer Zeitvorsprung aus dem Sprint ist, sehe ich auch beim 1500-m-Lauf nach Gundersen manche Punktpolster ganz anders zusammenschmelzen als bisher, wenn vorne ein guter Zehnkämpfer, aber eher schlechter 1500-m-Läufer läuft und versucht, seinen Vorsprung zu retten. Vgl. Ausreißversuche bei normalen Mittel- und Langstrecken. Ist diese Änderung, m.E. Verzerrung, wirklich gewollt? Sie gibt dieser einen von zehn Disziplinen, nur weil sie die letzte Disziplin ist, eine ganz andere, nicht berechtigte herausragende Bedeutung.
Jemand der wirklich denkt, die Beliebtheit des Zehnkampfes und damit die "Zukunft der LA", weil sonst die Stadien zugemacht werden, hinge vom 1500m-Lauf ab, wird natürlich auch bereit sein, eine solche Aufwertung und neue Punktwertung usw. in Kauf zu nehmen.
Allen anderen ist klar, dass eine Disziplin, die 1/10 eines Kombinationswettbewerbs ausmacht, nicht annähernd das Gewicht haben kann und sollte, wie bei ca. 1/2 (Nordisch) oder 1/5 (5-Kampf).
Zehnkampf würde vielleicht auch spannender, wenn nach jeder Disziplin die schlechtesten zwei im Feld (entweder in diesem Bewerb oder in der Zwischensumme) aufhören müssten. Aber damit wäre Zehnkampf halt kaputt.
wie schwer ist es nur , logischen Argumenten zu folgen ?!
Jonny schreibt :
Gundersen ist doch für den Zuschauer viel übersichtlicher und spannender.Da ist schon ein Sinn dahinter
Schon am 15.3 2015 schrieb ich hier im Forum dazu, dass z.Bsp. bei der EM 2014 in Zuerich sich zum Zeitpunkt des Zieleinlaufes des Siegers der 1500m ca. 19 Läufer gleichzeitig auf der Bahn befunden hätten. Denn etwa 4 min. entsprechen etwa 1600 Punktabstand nach Speerwurf.
Ist das Übersichtlichkeit?
Also nachlesen meinen Beitrag vom 15.3.2015
dominikk85 schrieb :
... aber es ist schön,wenn die Reihenfolge im Ziel dem Endstand entspricht, da kann niemand gegegn
argumentieren.
Joel H schrieb :
... und wer nicht versteht, dass es für den Zuschauer einfacher ist,dass der erste im Ziel der erste im
Bewerb ist, dem kann man echt nicht mehr helfen.
Doch ( auch Dir ) kann man helfen.
Lies meine Beiträge hier im Forum vom 20.12.2015, Seite 8 und 21.12.2015 , Seite 9 nochmals.
Hier bringe ich zwei Beispiele, wo der Athlet der als 2. nach Gundersen-Start ins Ziel kommt der wirkliche Sieger ist.
Das muss,was den Sieger angeht, nicht in jedem Wettbewerb passieren, aber bei den Platzierungen sehr wahrscheinlich. Solche Konstellatiionen gibt es immer wieder.
Was bringt also Gundersen ?
Nur Durcheinander.