Einerseits ist das Beste gerade gut genug. Und daran gemessen
ist meine Technik immer noch arg mangelhaft. Meine Leistung
also nicht Spitze. Andererseits haben auch das Mittelmaß und
das Mindermaß ihre Daseins-Berechtigung. Und in der Welt des
Fair Play und des Sportsmenship sind alle Menschen gleichberechtigt,
auf ihrem Niveau ihr Bestes anzustreben.
Die Steigerungen beim Hochsprung nehmen doch nicht deshalb
mit der Sprunghöhe ab, weil man den Besten größere Chancen
bieten will, sich zu verbessern, als den weniger Guten, sondern
weil im oberen Grenzbereich schon kleine Steigerungen große
Wirkung haben. Und weil man ermöglichen will, dass die Plätze
nicht nach der Mehrversuchsregel sondern nach der erreichten Höhe
vergeben werden.
Ich finde es geradezu menschenverachtend, Sportler von Wettkämpfen
auszuschließen oder sie zu benachteiligen, nur weil sie keine Chance
auf den Sieg oder den Endkampf haben.
Bei OS gibt es in der LA zB internationale Normen. Aber DLV und DOSB
nehmen sich das Recht heraus, eigene, natürlich höhere Normen
zu setzen, um Sportler von den Spielen auszuschließen, die an ihren
bisherigen Leistungen gemessen keine Endkampfchance haben.
Was ist das für eine nationalistische Arroganz?! Deutsche dürfen nicht
hinterherlaufen und nicht in Vorkämpfen ausscheiden. Und die Zahl
der Medaillen muss am Ende der Spiele auf die Zahl der Mannschafts-
mitglieder umgelegt werden und einen positiven Wert ergeben,
damit in der Öffentlichkeit nicht der Verdacht entsteht, es würden
Steuer- und Fördergelder für „Olympischen Tourismus“ vergeudet.
Wie scheinheilig ist also der Applaus, den man einem spät ankommenden
Langstreckenläufer für seine Tapferkeit zollt, und wie verlogen die
Bewunderung für einen absolut chancenlosen Skispringer wie Billy the eagle.
Prinzen und Könige machen bei Olympischen Segelregatten mit und
adelige Deutschmexikaner beim alpinen Slalom. Aber ich durfte
in München nicht antreten und mein Platz blieb frei, weil die Funktionäre
keine Gnade kannten und Angst hatten, ich könnte sie blamieren.
Dabei war ich von einer Verletzung gerade erst genesen und das letzte
Quali-Springen musste wegen eines Unwetters abgebrochen werden.
Nur ein Beispiel von hunderten über die Jahrzehnte.
Wie anders die sportliche Fairness beim Golfen, wo jeder an sich selbst
gemessen wird und Laien gegen Spitzenprofis antreten dürfen, wobei sie
von diesen zuweilen sogar wichtige Tipps und Belehrungen erhalten.
Nicht nur Alte und Behinderte - jeder hat sein eigenes Handicap
und ist sportlich gesehen als gleichberechtigt zu behandeln.
Erst wenn die Teilnehmerzahlen es erfordern, werden Vorkämpfe
und Qualifikationen angesetzt, und erst wenn eine Veranstaltung
aus den Nähten zu platzen droht, werden Zulassungsbeschrän-
kungen erlassen. Und wenn dies in der Senioren-LA so weit ist,
wird es auch so kommen.
Nun haben wir bei den Hochspringern der M55 über 20 Teilnehmer.
Muss man deshalb schon eine Quali ansetzen, oder ab welcher Zahl
ist das unumgänglich? Gottlob haben wir ja nun endlich vernünftige
Zeitvorgaben (30s/Versuch). Und es ist genauso schwer, die Spannung
während eines langen Wettkampfes aufrecht zu halten wie
sie zweimal hintereinander aufzubauen.
Solange die internationalen Meisterschaften der Senioren von den
Teilnehmern selbst finanziert werden, ist jeder Teilnehmer auch
gleichermaßen berechtigt, einen freudvollen Wettkampf zu erleben.
Und kein fairer Spitzen-Kollege wird es jemals als Belästigung empfinden,
dass nicht alle seine Gegner auf seinem Niveau mithalten.
Es gibt also wohl keine Wettkampfwelt, in der es fairer und
sportlicher zugeht, als die Senioren-LA.
edit mod: Themenfremde Beiträge aus "Hoch auf Kurs" ausgegliedert und mit diesem Thema zusammengeführt
ist meine Technik immer noch arg mangelhaft. Meine Leistung
also nicht Spitze. Andererseits haben auch das Mittelmaß und
das Mindermaß ihre Daseins-Berechtigung. Und in der Welt des
Fair Play und des Sportsmenship sind alle Menschen gleichberechtigt,
auf ihrem Niveau ihr Bestes anzustreben.
Die Steigerungen beim Hochsprung nehmen doch nicht deshalb
mit der Sprunghöhe ab, weil man den Besten größere Chancen
bieten will, sich zu verbessern, als den weniger Guten, sondern
weil im oberen Grenzbereich schon kleine Steigerungen große
Wirkung haben. Und weil man ermöglichen will, dass die Plätze
nicht nach der Mehrversuchsregel sondern nach der erreichten Höhe
vergeben werden.
Ich finde es geradezu menschenverachtend, Sportler von Wettkämpfen
auszuschließen oder sie zu benachteiligen, nur weil sie keine Chance
auf den Sieg oder den Endkampf haben.
Bei OS gibt es in der LA zB internationale Normen. Aber DLV und DOSB
nehmen sich das Recht heraus, eigene, natürlich höhere Normen
zu setzen, um Sportler von den Spielen auszuschließen, die an ihren
bisherigen Leistungen gemessen keine Endkampfchance haben.
Was ist das für eine nationalistische Arroganz?! Deutsche dürfen nicht
hinterherlaufen und nicht in Vorkämpfen ausscheiden. Und die Zahl
der Medaillen muss am Ende der Spiele auf die Zahl der Mannschafts-
mitglieder umgelegt werden und einen positiven Wert ergeben,
damit in der Öffentlichkeit nicht der Verdacht entsteht, es würden
Steuer- und Fördergelder für „Olympischen Tourismus“ vergeudet.
Wie scheinheilig ist also der Applaus, den man einem spät ankommenden
Langstreckenläufer für seine Tapferkeit zollt, und wie verlogen die
Bewunderung für einen absolut chancenlosen Skispringer wie Billy the eagle.
Prinzen und Könige machen bei Olympischen Segelregatten mit und
adelige Deutschmexikaner beim alpinen Slalom. Aber ich durfte
in München nicht antreten und mein Platz blieb frei, weil die Funktionäre
keine Gnade kannten und Angst hatten, ich könnte sie blamieren.
Dabei war ich von einer Verletzung gerade erst genesen und das letzte
Quali-Springen musste wegen eines Unwetters abgebrochen werden.
Nur ein Beispiel von hunderten über die Jahrzehnte.
Wie anders die sportliche Fairness beim Golfen, wo jeder an sich selbst
gemessen wird und Laien gegen Spitzenprofis antreten dürfen, wobei sie
von diesen zuweilen sogar wichtige Tipps und Belehrungen erhalten.
Nicht nur Alte und Behinderte - jeder hat sein eigenes Handicap
und ist sportlich gesehen als gleichberechtigt zu behandeln.
Erst wenn die Teilnehmerzahlen es erfordern, werden Vorkämpfe
und Qualifikationen angesetzt, und erst wenn eine Veranstaltung
aus den Nähten zu platzen droht, werden Zulassungsbeschrän-
kungen erlassen. Und wenn dies in der Senioren-LA so weit ist,
wird es auch so kommen.
Nun haben wir bei den Hochspringern der M55 über 20 Teilnehmer.
Muss man deshalb schon eine Quali ansetzen, oder ab welcher Zahl
ist das unumgänglich? Gottlob haben wir ja nun endlich vernünftige
Zeitvorgaben (30s/Versuch). Und es ist genauso schwer, die Spannung
während eines langen Wettkampfes aufrecht zu halten wie
sie zweimal hintereinander aufzubauen.
Solange die internationalen Meisterschaften der Senioren von den
Teilnehmern selbst finanziert werden, ist jeder Teilnehmer auch
gleichermaßen berechtigt, einen freudvollen Wettkampf zu erleben.
Und kein fairer Spitzen-Kollege wird es jemals als Belästigung empfinden,
dass nicht alle seine Gegner auf seinem Niveau mithalten.
Es gibt also wohl keine Wettkampfwelt, in der es fairer und
sportlicher zugeht, als die Senioren-LA.
edit mod: Themenfremde Beiträge aus "Hoch auf Kurs" ausgegliedert und mit diesem Thema zusammengeführt
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)