[frontrunner800]

Die Liste der Verletzten und somit EM-Verhinderten ist lang:

Jackie Baumann, Kai Kazmirek, Michael Pohl, Lisa Rizih, Anja Scherl, Franziska Reng, Claudia Salman-Rath, Falk Wendrich, Viktoria Gottlieb, Hendrik Pfeiffer, Lisa Mayer, Matthias Bühler, Ruth Sophia Spelmeyer, Lena Urbaniak.

Gertrud

Die Liste ist zu ergänzen um diejenigen, die bis vor kurzem verletzt waren und daher nicht in Topform bei der EM an den Start gehen, und um diejenigen, die aufgrund von latenten Verletzungsproblemen nicht auf allen Strecken antreten: Konstanze Klosterhalfen, Alina Reh, Julian Reus, Gina Lückenkemper, Tatjana Pinto: Gerade also unsere sehr vielversprechenden Talente sind hiervon betroffen, dies sollte dem DLV zu denken geben. Die Verletzungsprophylaxe bei jungen Nachwuchsathleten seitens des DLV muß ab sofort – möglicherweise wie von mir an anderer Stelle bereits vorgeschlagen – verbessert werden, damit die Verletungsproblematik zukünftig minimiert wird, und die Leistung sich voll entwickeln kann!
 Weiter fällt bei näherer Betrachtung der Liste auf, dass verhältnismäßig viele Athleten aus den Lagern der Sprinter und Läufer von Verletzungen betroffen sind. In diesen Bereichen besteht also insbesondere Handlungsbedarf!

[MZPTLK]

Anhand der Liste macht es bei Einigen Klick bei mir.
Übungs-Schlecht, Namen werden wie immer nicht genannt.

[dominikk85]

Wie schneidet denn Deutschland im vergleich zu anderen ländern aus was “krankheitstage“ angeht?

[Gertrud]

Anhand der Liste macht es bei Einigen Klick bei mir.
Übungs-Schlecht, Namen werden wie immer nicht genannt.



Das sollte die zentrale Frage sein, um die Anzahl der Verletzten zu minimieren. Ich kann auf Anhieb eine lange Liste mit Beweisen aus dem deutschen Lager bei unseren Protagonisten und Protagonistinnen anführen. Ich ergänze permanent.

Schlechte Technik, schlechte Übungen und Missachtung der individuellen Besonderheiten sind die Hauptursachen. Das setzt aber ein fachlich hervorragendes Wissen im Detail voraus, an dem es vielen Trainern auch im Topbereich mangelt.

Gertrud

[frontrunner800]

Anhand der Liste macht es bei Einigen Klick bei mir.
Übungs-Schlecht, Namen werden wie immer nicht genannt.



Das sollte die zentrale Frage sein, um die Anzahl der Verletzten zu minimieren. Ich kann auf Anhieb eine lange Liste mit Beweisen aus dem deutschen Lager bei unseren Protagonisten und Protagonistinnen anführen. Ich ergänze permanent.

Schlechte Technik, schlechte Übungen und Missachtung der individuellen Besonderheiten sind die Hauptursachen. Das setzt aber ein fachlich hervorragendes Wissen im Detail voraus, an dem es vielen Trainern auch im Topbereich mangelt.

Gertrud


Warum wird das entsprechende fundierte Wissen den Toptrainern in ihrer Ausbildung nicht umfassend vermittelt?

[Gertrud]


Warum wird das entsprechende fundierte Wissen den Toptrainern in ihrer Ausbildung nicht umfassend vermittelt?



Die Betonung liegt auf umfassend. Das weiß ich leider auch nicht. Allerdings sind nicht viele der Bundestrainer (wohlgemerkt aus meiner Sicht!) dazu in der Lage. Das hat mit dem Wissen um den Körper und dessen Belastung zu tun. Es ist folglich z.B. in den Laufbereichen auch eine Folge der Disziplin-Programme. "Material" wird eben müde. Ich hätte Lust alles das, was ich weiß, wieder an einem Topathleten anzuwenden. 

Zudem hat der DLV sich auch einige Trainer, die absolutes Topwissen haben, vergrault, so dass einfach vieles in deren Schubladen bleibt. Ich z.B. bin auch nicht bereit, mein sehr breit gefächertes Wissen für´n Appel und Ei preiszugeben. Ich habe an Geräten und Büchern alles selbst teilweise zu enorm hohen Preisen gekauft. Ich habe letztens einen Nachbarn gebeten, mein bestelltes Buch abzuholen. Er kostete knapp hundert €. Er hat dann in der Bücherei gefragt, warum das Buch so teuer sei.  ‌Ich sehe einfach nicht mehr ein, dass ich nur für die Kosten stehe und andere den Profit einstreichen. Bei Vorträgen im Ausland bin ich bisher meistens sehr gut bezahlt worden. 

Gertrud

[Diak]

Frontrunner 800 warum wird das entsprechende fundierte Wissen den Toptrainern in ihrer Ausbildung nicht umfassend vermittelt?


weil es ja weder das Wissen noch die Ausbildung so konkret gibt.
Die Ausbildung des Trainers erfolgt ja nicht linear an der Uni oder durch Ausbildungen und wer die Kurse A-D erfolgreich belegt hat, ist ein Toptrainer. Jeder geht recht individuelle Wege, braucht vielfältige Erfahrungen, tolle Athleten zum lernen dürfen (was der/die Trainer*in gleichzeitig eigentlich schon können muss...), viel kollegialen Austausch, Fortbildungen von herausragenden Leuten... Ferner ist der Anspruch an einen guten Trainer, eine gute Trainerin immens, da teile ich die Auffassung, dass gute Kenntnisse in der Verletzungsprophylaxe zu den absoluten Kernqualifikationen gehören, aber Stoffwechsel, Trainingslehre, Bewegungslehre, Coaching, Sportpsychologie und so vieles mehr muss auch auf hohem Niveau beherrscht und auf sehr unterschiedlichen Wegen vermitteln werden. Und Händchen, Auge, die Fähigkeit zu Begeistern, kann man das wirklich lernen?
Außerdem gilt ja leider nicht oft der am besten qualifizierte Trainer als Toptrainer, oder derjenige, der viele Athleten an deren Leistungsmaximum gebracht hat, oder derjenige, der im Sinne eines Mentorings viele Kollegen weiterentwickelt hat, sondern wer ein Mal eine/n durchgebracht hat, lebt lange von dem Ruhm, der dabei abfällt und wird nicht selten auch mit Ämtern für diesen einen Erfolg belohnt - das Problem haben wir sicher nicht exklusiv, das sich nicht konsequent die besten durchsetzen, sondern die, die sich erfolgreich verkaufen, die Glück haben, die stromlinienförmig und sind und die gut saufen können.

Und das Wissen? Zum Faszunierenden der Aufgabe gehört doch, dass sie einen beständigen Lernprozess bedingt. Gertruds Nachbar hat ja nicht ein Buch mit allem drin geholt, was man so braucht, sondern das vermutlich 100dste, in dem (hoffentlich) relevante Teilaspekte stehen, die gebündelt, transferiert, ausprobiert werden müssen. Das sportmedizinische Grundwissen ist doch in vielen Bereichen noch so diffus und so schwer zu greifen, dass es nicht einfach so kanonisch zu vermitteln ist. Deswegen ja auch Getruds gebetsmühlenartiges Plädoyer für das lebenslange, umfassende, sich stets erneuernde Selbststudium. Das kann und will nicht jeder auf diese Weise.

Es ist schon ein bisschen komplex, was wir so können wollen/sollen/müssen...

[Küstenkrebs]

Franziska Reng war aber "nur" krank.
https://www.leichtathletik.de/news/news/...t-absagen/
Hierbei kann es natürlich auch eine Verbindung zur Belastung aus dem Training bestehen, muss aber nicht.

Die Liste der Verletzten und somit EM-Verhinderten ist lang:

Jackie Baumann, Kai Kazmirek, Michael Pohl, Lisa Rizih, Anja Scherl, Franziska Reng, Claudia Salman-Rath, Falk Wendrich, Vik[color=#4d5143]toria Gottlieb, Hendrik Pfeiffer, Lisa Mayer, Matthias Bühler, Ruth Sophia Spelmeyer, Lena Urbaniak.

[Gertrud]

Es ist schon ein bisschen komplex, was wir so können wollen/sollen/müssen...



Der Artikel gefällt mir sehr. Man muss schon selbst seine Lücken sehen und entsprechend zu schließen imstande sein und das auch wollen. Es ist ein nimmerendender Prozess des Lernens. Es gibt aufgrund eines Buches oder einer Dissertation immer wieder Anschlussfragen, was die Sache so arbeitsintensiv macht. Nehmen wir nur mal ein Leistenroblem! Es gibt sehr viele Gründe dafür. Das kann die Leiste an sich sein, die Hüfte, der Rücken, Schmerzen vom Schambein... Wie lange haben Ärzte für K Klaas Probleme gebraucht? 

Ich nehme nur mal mein metabolisches Problem. Alle Blutwerte waren über den Daumen gepeilt ganz in Ordnung. Die erste Stelle, die den eigentlichen Grund für mein Problem gefunden hat, war das HDZ in Bad Oeynhausen. Wenn ich demnächst zu meinem Hausarzt komme, werde ich ihn fragen, warum das nicht zum Standard gehört. Ich habe jetzt von einer Mutter eines ehemaligen Schülers, die im Labor eines Kreiskrankenhauses arbeitet, gehört, dass sie diesen Wert kennt. Wo liegt da die Schlampigkeit, wenn 7% der Menschen diesen Wert erhöht haben??? 

Dieselbe Frage stelle ich oft an Trainer/innen, wo sie schlampig arbeiten. Das soll jetzt kein Eigenlob sein. Wenn ich zu DLV-Fortbildungen fahre, treffe ich immer wieder denselben Stamm an Trainerinnen. "Uschi" sagt mir sehr oft: "Du bist aber auch wahnsinnig präpariert! Ich kaufe mir jetzt auch das bestimmte Buch!"  Das finde ich dann gut, wenn ich einen guten Einfluss habe. Viele Trainer/innen fahren zu Fortbildungen und sind danach so schlau wie vorher. Ich habe immer einen Fragenkatalog, was ich wissen möchte. Mein Wissendsdrang ist meinen Athletinnen und Athleten immer zugutegekommen. Sabine hat mich später mal gefragt, woher ich die Power nehme, immer wieder nachzuhaken? ... Weil ich es selbst will. Mich treibt kein anderer. 

Wenn man im Topbereich arbeitet, kann man Verantwortung nicht auf andere schieben. Die Verletzungsprophylaxe ist ein wichtiger Bestandteil des Trainerwissens. Man kann schlecht und sollte auch nicht mit Zeitmangel argumentieren. Wenn ich keine Zeit zur Wissensverbesserung habe, sollte ich die Athleten an bessere Trainer weitergeben. Die Crux liegt meines Erachtens darin zu erkennen, welches Übungspotential die Probleme macht. Da nimmt man oft die alt bewährten (?) Übungen von der Kritik aus. Ich habe im Laufe der Zeit über 30 (!!!) Argumente gegen die TKB bei Leichtathleten zusammengetragen..... und sie wird immer noch im Topbereich praktiziert oder aber wie bei einem Topathleten auf Aussagen des Trainers durch eine andere Übung ersetzt, die aus meiner Sicht genauso schädlich ist. Wenn diese Personen dann in verantwortlicher Position sitzen, fasse ich mir an den Kopf!!! Der OP-Bereich ist dort immer derselbe und man merkt immer noch nichts!!!

Gertrud

[Gertrud]

Es ist nicht so, dass der DLV gar nicht reagiert. Dr. Killing hat ein Interview mit mir in meinem Haus aufgenommen, wobei wir über meine Trainingsphilosophie gesprochen haben. Ich habe bei den angehenden Diplomtrainern in Mainz über den Verletzungskomplex gesprochen, wobei auch es auch dort Aufnahmen gibt, die wohl nicht nur in der Schublade bleiben. Nur ist das alles natürlich ein "Tropfen auf dem heißen Stein" im Gegensatz zu meinen vielen Aufzeichnungen.

Die Trainingsphilosophein müssten "runderneuert" werden; aber meine gebetsmühlenartigen Wiederholungen "stören" und zeigen schon Wirkung. Man ist sich der Brisanz dieses Themas doch bewusst. 

Der DLV müsste in einer Hinsicht noch stark vom jetzigen Kurs abweichen, indem man nicht einen Weg in der Trainingslehre z.B. im 400m-Lauf, wobei hier wenig gute Resultate zu verzeichnen sind, als Dogma vorgibt, sondern individuelle Programme forcieren und somit auch Verletzungen teilweise in den Griff bekommt. Wer Fehler in der Metabolik macht, macht auch Fehler oft in der Verletzungsprophylaxe z.B. hinsichtlich Überbeanspruchung am os pubis.

Ich denke in der Hinsicht an einen deutschen Weltklassekugelstoßer, der offensichtlich Probleme mit dem LWS-Bereich hatte. Trainer müssen die unterschiedliche Beanspruchungsform von phasischer und tonischer Muskulatur zur Prophylaxe kennen. Ansonsten gibt es permanente Probleme.

Gertrud