25.01.2015, 14:07
orthopädische Ursachen von Shin Splints im Sprint
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(25.01.2015, 14:07)Solos schrieb: http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/f...77-281.pdfEs wurden also 15(!!) Sportstudenten der Deutschen Sporthochschule Köln!!!) untersucht, die seit über 3 Monaten ShinSplintBeschwerden hatten(!!!). Warum, woher, wodurch? Diese Frage im Zusammenhang mit der Untersuchung nicht zu beantworten, ist unmöglich und lässt 4 Vermutungen aufkommen: - man wollte eine eventuell schlechte Verfassung der Probanden nicht zum Thema machen - man wollte Inhalte und Aufeinanderfolge der praktisch-methodischen Lehr-/Lerninhalte nicht zum Thema machen - man hat es nicht für relevant gehalten - man hat nicht dran gedacht (10.01.2015, 18:32)icheinfachma schrieb: Ich weiß eben nicht, welche Ansätze ich noch aufgreifen soll - mein Becken steht nicht anterior, im Gegenteil, ich laufe mit einem zu posterior gekippten Becken, das ich nur mit Gewalt aus seiner Rückenlage bekomme. Ein außenrotierter Fußaufsatz ist bei meinem linken Fuß stärker ausgeprägt, aber die Shin Splints rechts mehr. Das kann also kaum die Ursache sein. Auch das muss verändert werden, da die gesamte Flexorenkette in der sagittalen Ansicht verkürzt ist - einschließlich der Fuß-Plantarflexoren!!! Es besteht ein erheblicher Unterschied im Fußaufsatz - Vergleich Bolt (trotz Turnschuhen vs. Spikes und trotz erheblicher Fußschwächen von Bolt) [attachment=617] Gertrud
20.08.2017, 08:35
Nachsatz: Im Prinzip müsste man bei Ihnen eine Laufstudie in Spikes sehen, um exakte Vergleiche zu ziehen.
Gertrud
23.08.2017, 23:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.08.2017, 23:33 von icheinfachma.)
Ich habe mir mal den Thread nochmal komplett durchgelesen. Wahnsinn, wie schnell zwei Jahre vergehen! Ich kann jetzt mal einen Rückblick machen und den aktuellen Stand berichten.
Die Knochenhautreizung hat mich auch das ganze Jahr 2015 noch begleitet. Ich habe in der Folge auch kein richtiges Leichtathletiktraining gemacht. Dann kam noch eine Knie- und später eine Fußproblematik dazu, beide aus dem Gerätturnen in der Uni und dann auch noch Erkältungen. Das Jahr war für die Tonne. Ich habe so ca. im März 2016 angefangen, den M. tibialis posterior zu trainieren. Ich habe damals gelernt, dass bei Überpronation eine Innenrotation der Tibia entsteht, das proximale Ende der Tibia aber durch Bänder und Muskeln an der Innenrotation gehindert wird und nur das distale Ende innenrotiert. Folglich kommt es zu einer Verwringung der Tibia, welche die mediale Knochenhaut stark unter Zug setzt. Da Knochenhaut sehr unelastisch ist, reagiert sie empfindlich auf diese Zugbelastungen. Durch das Training des M. tibialis posterior hoffte ich, die Überpronation zu verringern. Ich habe die Pronationsbewegung gegen den Widerstand von starken Gummibändern durchgeführt. Ein anfängliches Kraftausdauertraining brachte wenig Linderung. Ich erhöhte den Widerstand und ging auf ca. 10 Wdh., da ich glaubte, dass die damit verbundene Maximalkraftsteigerung im Sprint hilfreicher sei als Kraftausdauer. Nach 3-4 Wochen waren die Beschwerden weg. Das Problem, dass mich über zwei Jahre terrorisiert hatte, war mit dieser einfachen Lösung in Luft aufgelöst, aber so einfach die Lösung war, man muss erstmal darauf kommen... Ich habe dann zum ersten Mal in meinem Leben ein richtiges Leichtathletiktrianing mit allem Drum und Dran durchgeführt, konnte Sprints machen, in Spikes trainieren, springen - herrlich . Da habe ich erkannt, dass sich Geduld auszahlt, auch wenn es zwei Jahre sind. Ich laufe jetzt Mittelstrecke und habe viel Freude daran.
Ich trainiere momentan einen 15jährigen Schüler, der für shin splints prädestiniert ist. Ich biete ihm eine ganze Kaskade an Übungen an, die seiner einseitigen Fußfehlstellung entgegenwirken sollen. Es gehört eine ungeheuerliche Konzentration bei den Übungen dazu. Auf der einen Seite befinden sich die punktgenauen Übungen auch im Ausschlussverfahren, auf der anderen Seite muss das Transferieren in die koordinativen Sprintinhalte und Wettkampfsprints erfolgen. Das ist ein sehr weiter Weg. Das ist aber mein Ansatz und meine Intension. Ich denke nicht primär an die Erfolge, sondern zunächst an die Gesundheit.
Gertrud
25.08.2017, 09:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.08.2017, 09:53 von icheinfachma.)
Heißt das, Sie praktizieren neben den allgemeinen Kraftübungen für die spezielle Fußmuskulatur auch (koordinativ-technische) Übungen, um die Fußstabilität dann auch im Sprint und Lauf umzusetzen?
Ich habe z.B. immer noch eine gewisse Überpronatinon, nicht mehr so stark, aber dennoch vorhanden. Nur eben komplett schmerzfrei. Auf Dauer gesund ist das aber sicher trotzdem nicht. Ich bin mittlerweile sehr stark in der Fußmuskulatur geworden, trainiere Wadenheben, Inversion, seit neuestem auch Dorsalextension und Eversion. Ich habe mal längere ZWL, Sprungausdauer (teils auf dem Vorfuß) und explosive Kniehebeläufe über 100m auf dem Vorfuß gemacht. Danach Steigerungsläufe als Ausklang der TE. Da habe ich einen Fußaufsatz gehabt, der viel direkter und stabiler war, kein Gewackel oder Pronieren, und ein heller, scharfer Knall beim Fußaufsatz. Auch insgesamt ein besseres Laufgefühl. Die Wadenmuskulatur schien durch die Sprünge und KHL auf dem Vorfuß tonisiert worden zu sein und war dann richtig aktiv. Ich schaffe enorme Gewichte im Wadenheben etc. - also scheint hier weniger ein reines Kraft-, sondern v.a. ein Ansteuerungsproblem der Muskeln vorzuliegen. Kann ich diesen tonisierenden Effekt, denn ich hier einmalig erlebt habe, dauerhaft erreichen? (25.08.2017, 09:52)icheinfachma schrieb: Heißt das, Sie praktizieren neben den allgemeinen Kraftübungen für die spezielle Fußmuskulatur auch (koordinativ-technische) Übungen, um die Fußstabilität dann auch im Sprint und Lauf umzusetzen? Ja natürlich. Ich habe gestern versucht, seine Pattern hinsichtlich Fußaufsatz in koordinativen Aufgaben zu verbessern. Ich habe dabei neue Geräte, die ich mir jetzt angeschafft habe, ausprobiert. Zitat:Ich habe z.B. immer noch eine gewisse Überpronatinon, nicht mehr so stark, aber dennoch vorhanden. Nur eben komplett schmerzfrei. Auf Dauer gesund ist das aber sicher trotzdem nicht. Ich bin mittlerweile sehr stark in der Fußmuskulatur geworden, trainiere Wadenheben, Inversion, seit neuestem auch Dorsalextension und Eversion. Eine gewisse Überpronation kommt z.B. beim Hochsprung immer vor. Die "Gegenwehr" ist aber entscheidend. Man darf kein völliges Kollabieren zulassen. Strukturen, die über Jahre automatisiert worden sind, sind nicht in einem Monat umzuprogrammieren. Man muss dann den Mut haben, auch auf Erfolge temporär zu verzichten (manchmal sogar auf Kaderzugehörigkeit!). Ich bin mir absolut sicher, dass mein Athlet in Lehrgängen nicht richtig nach meinem Muster angeleitet würde. Es kommt mir vorrangig auf statische Verbesserungen an. Unser beider "Kreativabteilung" funktioniert da schon besser!!! Gertrud
25.08.2017, 12:22
(25.08.2017, 10:04)Gertrud schrieb:(25.08.2017, 09:52)icheinfachma schrieb: Heißt das, Sie praktizieren neben den allgemeinen Kraftübungen für die spezielle Fußmuskulatur auch (koordinativ-technische) Übungen, um die Fußstabilität dann auch im Sprint und Lauf umzusetzen?
25.08.2017, 12:24
Ursache und Wirkung liegen natürlich nicht immer an einem Punkt (mein Beispiel mit dem undichten Dach und dem Wasseraustritt!).
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