15.02.2016, 16:30
Alexandra Wester - mit individuellen Lösungen zum Erfolg
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15.02.2016, 17:26
Ich traue dem Mädel eine ganze Menge zu. Sicherlich - das Brett hat ganz gut mitgeschwungen. Wenn man aber bedenkt, dass es technisch noch Raum für Feintuning gibt, sehe ich die 7m durchaus als realistisch an.
https://www.youtube.com/watch?v=n-AWznn_sQc (15.02.2016, 15:55)Solos schrieb: Vorweg: ich gehe davon aus, dass das Gespann Friedek/Wester gute Arbeit leistet. Die Ergebnisse sprechen für sich. Charles und ich denken auf technischem Sprunggebiet ähnlich und nicht so, wie es in Fortbildungen oft geboten wird. Ich will hier dazu einfach keine näheren Angaben machen. Ich habe bei Fortbildungen versucht, die technische Schiene anzuschieben, was als Affront eingestuft worden ist. Seitdem lege ich den Finger in der Hinsicht nicht mehr in die Wunde und bleibe da sehr wortkarg. Alexandra betont auch wie ich nicht das gewichtheberische Krafttraining, sondern die wahren Zubringer. Wir haben über zwei Aspekte - eben die TKB und eine ihrer Übungen -, die ich anders sehe, gesprochen. Sie lässt sich durch Argumente überzeugen, und das hat mir sehr gefallen. Sie ist unheimlich um Optimierung bemüht, was mich sofort fasziniert hat. Sie ist in jeder Beziehung ein Gewinn für die Leichtathletik!!! Solche "Freigeister" muss man einfach machen lassen und nicht in ein vorgegebenes System pressen. Sie ist sicherlich insofern auch eine Herausforderung, als ihr linkes (?) Knie wohl ein Totalschaden mit Bänderrissen und Meniskusschaden war. Irgendwo habe ich gelesen, dass sie das Sprungbein umgestellt hat. Gertrud (15.02.2016, 16:25)Robb schrieb: Irgendwo hatte ich gelesen, dass Friedek nur für die Technik zuständig ist, Wester für alles andere. Diese Arbeitsteilung zwischen Trainer und Athlet finde ich schon ungewöhnlich. Alexandra ist durch ihre Ausbildung zum Personal Coach gleichberechtigt. Es gibt eben individuelle Modelle. Ich glaube nicht, dass Charles sich da ganz ausklinkt. Sie hat ihn auch als Mentor, also Berater, im Kölner Stadt-Anzeiger bezeichnet, wobei er hinsichtlich Technik federführend ist. Man sollte aus einem Team das Optimum herausholen. Wenn es so funktioniert, wie es aussieht, ist es doch gut. Sie hat mir bei meinem kurzen Aufenthalt in Köln auch ihr Übungspotential gezeigt. Ich habe sie bei einer Übung auf eine Schwachstelle am Rücken aufmerksam gemacht, weil man sich damit die Bänder schädigt. Das konnte sie nicht wissen, weil ich die Tatsache mal sehr speziell recherchiert habe. Sie fragte mich dann, wie man das abändern könne. Sie war sofort bereit, die Übung zu modifizieren. Auch Charles ist sehr lernbereit. Wir haben hinsichtlich Sprung die gleichen funktionell-anatomischen Vorstellungen, die im Dreisprung auch Edwards verwirklicht hat. Wir schauen beide sehr genau hin. Es macht Spaß, mit den Beiden zu diskutieren. Als ich damals bei Sabine die Headcoach-Stelle übernommen habe, war ich auch am Anfang nicht fähig, alle Disziplinen gleichermaßen abzudecken. Daher haben wir eine Aufgabenteilung vorgenommen. Heute wäre ich durch meine vielen Recherchen und Hospitationen bei Weltklassetrainern in der Lage, alle Disziplinen gleichermaßen gut zu trainieren. Deshalb halte ich es auch für enorm wichtig, dass man individuelle Modelle zum Wohle der Athleten praktizieren soll. Man findet nicht oft eine derartig interessierte Athletin, die so intensiv hinterfragt und geradezu vor Begeisterung übersprudelt. Sie ist sofort omnipräsent. Deshalb halte ich auch nichts von obligatorischen Trainingslagern. Das Trainingsteam sollte die Lösung durchführen dürfen, die zum absoluten Erfolg führt - Punkt!!! Gertrud
17.02.2016, 08:27
Zitat: Ich musste so lachen, als sie sagte: "Du bist auch nicht für die beidbeinige Tiefkniebeuge?" Sie hält auch absolut nichts davon. Ich habe ihr meine Punkte gegen die TKB gezeigt. Sie ist wie ich davon überzeugt. Ich habe allerdings schon Videos gesehen, wo sie Kniebeugen in vielen Varianten durchführt (u.a. Überkopfkniebeugen). Ist anscheinend trotzdem gutgegangen. . (17.02.2016, 08:27)Hinkebein schrieb: Ich habe allerdings schon Videos gesehen, wo sie Kniebeugen in vielen Varianten durchführt (u.a. Überkopfkniebeugen). Ist anscheinend trotzdem gutgegangen. . Sie führt sie jetzt aber nicht mehr durch. Sie hat sich einiger meiner Gegenpunkte ganz genau angesehen und gesagt, dass sie sie auch nicht als Zubringer sieht. Auch ich habe Kniebeugen bis zum Abwinken gemacht und hatte damals keine Probleme. Es kommt sicherlich auch auf das genetische Potential an und auch auf die Anzahl dieses Trainings. Bei der Überkopfkniebeuge (und Reißen: siehe Ariane Friedrich) sind Athleten mit veranlagter Schulter und schlechter Technik sehr gefährdet. Da anatomische Details der Athleten bei Trainern oft nicht bekannt sind oder bei leichten Problemen auch nicht dingfest aufgrund von Wissenslücken gemacht werden können, kommt es zu Gefährdungen. Ich habe z. B. einen Schüler in meiner LA-AG, der absolut Probleme bei bestimmten Übungen in der Schulter hat, wo ich kein Röntgenbild brauche, um den Tatbestand zu orten. Man muss diese Dinge aber wissen. Ich habe an die 30 Punkte zusammengetragen, die die TKB nicht als Mittel der ersten Wahl erscheinen lassen. Es geht um die Verletzungsträchtigkeit, aber eben auch um die mangelnde Zielgenauigkeit. Es gibt eben wesentlich bessere Zubringer. Viele führen die TKB durch, weil sie über keine besseren Alternativen verfügen!!! Im Endeffekt ist das sehr gezielte Arbeit, die ein enormes Hintergrundwissen erfordert. Es gibt in anderen Bereichen sehr viele Athleten auch in der Weltklasse, die ich schon die TKB durchführen sah - z. B. Storl und Harting, die sehr erfolgreich waren und sind, aber eben auch kniegeschädigt. Wo die Ursachen liegen, möchte ich hier nicht kommentieren. In der Hinsicht habe ich auch eine Datei über viele Weltklasseathleten mit schlechten Übungen und Übungsausführungen angelegt, die sehr interessant ist und Aufschlüsse auch über Trainerqualität in unterschiedlichen Bereichen gibt. Der Trainer, der über ein sehr gutes technisches Auge verfügt, muss nicht unbedingt sehr gut in seinem Wissen über den Kraftbereich sein. Alexandra tut gut daran, nach ihrem Knietotalschaden auf diese Übung zu verzichten!!! Wie Sie jetzt reagieren, gibt es viele Trainer und Athleten, die sich so verhalten. Wenn der Spitzenmann, die Spitzenfrau die TKB durchführen, muss sie doch gut sein. So wird diese Übung, ohne groß zu reflektieren und zu hinterfragen, einfach seit Jahren übernommen. Gertrud
18.02.2016, 13:50
Ok, geb' ich auch noch schnell meinen Senf dazu.
Erstmal: Am besten alles, was Alexandra Wester betrifft, auslagern. Hat, denke ich, einen eigenen Thread verdient. Zu AW: Mir wär's lieber, alle deutschen Weitspringerinnen würden es mal schaffen, in den ersten 3 Versuchen zumindest 1 guten Sicherheitssprung hinzubekommen. Das würde nicht nur die Nerven der Athletinnen schonen ... Fürs Phrasenschwein: Wenn die alle ihr Potenzial abrufen, haben wir guten Medaillenchancen in Rio. So, nun dürft ihr weiterstreiten.
18.02.2016, 14:07
Sollte die Sprunglage in Rio guten Standaards entsprechen, die Witterungsbedingungen nicht zu dramatisch (Temp. un Luftfeuchte zu extrem), werden es die deutschen Damen nicht einfach mit einer Medaille haben > zumindest für Gold und Silber geht das sicher nichts unter 7m. Hängt auch ein bisschen davon ab, ob alle heil bis nach Rio kommen, erfahrungsgemäß gibt es immer Verletzungen einiger Favoriten.
Falls sie in Rio den gleichen Mondotrack wie in Peking verwenden, bräuchten wir in Deutschland eine Sprunganlage mit dem Track, damit Malkus und Moguenara den Anlauf trainieren können. Der war scheinbar sehr speziell, irgendwo hab ich gelesen, KJT hatte im Siebenkampf zwischen erstem und drittem Versuch ihr Anlaufmarke um DREI Meter zurückversetzt und immer noch übertreten.
Valar aus is.
18.02.2016, 15:13
(18.02.2016, 14:48)Robb schrieb: Falls sie in Rio den gleichen Mondotrack wie in Peking verwenden, bräuchten wir in Deutschland eine Sprunganlage mit dem Track, damit Malkus und Moguenara den Anlauf trainieren können.Die trainieren den Anlauf schon seit gefühlt 10 Jahren. Das spricht für: 1. Gründlichkeit 2. Ausdauer 3. Flexibilität |
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