03.11.2015, 19:34
(03.11.2015, 16:46)icheinfachma schrieb: Man müsste andere Übungen verwenden, die die Gesäßmuskeln wirklich weiter entwicklen können.
Mein Favorit ist folgende Übung:
https://www.facebook.com/sprint.svenknip...517859081/
Krafttraining oder Schnellkraft
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03.11.2015, 19:34
(03.11.2015, 16:46)icheinfachma schrieb: Man müsste andere Übungen verwenden, die die Gesäßmuskeln wirklich weiter entwicklen können. Mein Favorit ist folgende Übung: https://www.facebook.com/sprint.svenknip...517859081/
03.11.2015, 19:47
Zitat:icheinfachma schrieb:Davon geht aber lor-olli nicht aus! Wenn man sich die Geschwindigkeitsentwicklung beim Sprint ansieht (Top-Leute) dann erkennt man folgendes: Das Tempo steigt bis ca 60m+ an, erreicht ein level welches kurz gehalten wird um dann in Richtung Ziel abzunehmen. Diesen Tempoverlust versuchen die guten Sprinter zu kompensieren in dem die Schrittlänge zunimmt, aber nicht durch stärkeren Abdruck oder eine Steigerung der Frequenz (beides ist physiologisch hier kaum mehr möglich), sondern in dem die Schritte "gezogen" werden. Das Raumgreifen erfolgt durch den Kniehub, der seinerseits zwar auch eine kräftige Muskulatur braucht UND eben auch eine Flexibilität in der Hüfte, damit der Kraftaufwand für den Kniehub in der Ermüdungsphase des Sprints nicht so hoch wird. Die Studien zur Hüftflexibilität (unter anderem: sportsscience.co, annals of sportsmedicine and research u.a.) die ich kenne (gibt ganz sicher mehr) und die die Bedeutung der Hüftflexibilität klein reden, haben alle eins gemeinsam, sie untersuchen nicht an Topathleten und die weniger guten Sprinter bauen ihr Tempo sehr viel und deutlich stärker ab, das gilt sogar schon für 2.te Reihe! Diesen Effekt sieht man gut, wenn z.B. Fußballer sprinten, "schnelle Beine" (Frequenz), sehr kräftiger Antritt (da halten sie mit den besten Sprintern mit), aber ein geringer Kniehub. Das ist beim Fußball auch nicht so notwendig, liegt aber auch an einer "steifen Hüfte", insbesondere im Bereich "Kniehub", weil hier die Stabilität viel bedeutungsvoller ist. Ich stimme insofern zu, dass dies hier das Threadthema nur tangiert, ABER in der Praxis des Sprints geht das eine nicht ohne das andere. Wenn man sich die Aufwärmübungen und Vorbereitungen auf den Sprint der Jamaikaner anschaut (wenige Gelegenheiten), erkennt man, dass sie viel Wert auf die Dehnung und Lockerung insbesondere auch der Hüfte legen. Da wird der Oberschenkel oft fast "bis zum Kinn" gedrückt (Physio). Zufall? Gesundheitliche Probleme? Bei einem Athleten vielleicht, aber bei der ganzen Mannschaft? Noch ein Verweis auf die Praxis: Schau dir junge Sprinter an, bring ihnen einen ordentlichen Kniehub bei und achte genau auf "das Finale", die letzten 20m. Hier kriegen nur noch die Besten die Knie richtig hoch (unter Beibehaltung des Schrittes), zum einen weil die Kraft langsam ausgeht, zum anderen aber auch, weil die Bewegung des Kniehubs nicht mehr locker bleibt und damit mehr Kraft erfordert (kostet alles Zeit). Aber ich schweife ab… Hyperthrophiere ruhig, aber wundere Dich nicht, wenn es in der Summe nicht schneller macht. Es reicht nicht eine Kette an acht von zehn Gliedern zu verstärken.
03.11.2015, 19:54
(03.11.2015, 19:47)lor-olli schrieb: Aber ich schweife ab… Hyperthrophiere ruhig, aber wundere Dich nicht, wenn es in der Summe nicht schneller macht. Es reicht nicht eine Kette an acht von zehn Gliedern zu verstärken. Das ist ja genau der Punkt - Hypertrophietraining ja oder stattdessen immer nur Schnellkraft? Im Profibereich wird es jedenfalls angewandt. (03.11.2015, 19:54)icheinfachma schrieb:Das ist die uralte Geschichte.(03.11.2015, 19:47)undefined schrieb: Das ist ja genau der Punkt - Hypertrophietraining ja oder stattdessen immer nur Schnellkraft? Im Profibereich wird es jedenfalls angewandt. Der 100 m Sprint besteht nicht nur aus der zweiten Hälfte. Ich brauche hypertrophierte Muskeln mindestens für die ersten 40 m. Die dürfen danach nicht oder nur geringfügig stören, damit die Gesamtleistung stimmt. Das ist die - bei jedem Sprinter individuelle - Kunst.
03.11.2015, 22:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.11.2015, 22:23 von icheinfachma.)
Eines kann ich schon vorweg sagen: Langfristig werde ich mich entweder auf die 200 oder die 400m spezialisieren, je nachdem, was ich besser kann. In einigen Trainerhandbüchern wird zwar auch für 400m-Läufer ganzjährig Krafttraining im 10-Wdh.-Bereich und später im IK-Bereich emfpohlen, doch die Weltklasse-400-Läufer sehen genauso muskulös aus wie Untrainierte oder sie haben einen Hauch von Muskeln. Ein bisschen muskulöser sind ihre Beine, aber auch nicht viel, das könnte man sogar noch als Nebeneffekt des IK-, Kraftausdauer- und Sprinttrainings sehen. Ich nehme dabei als Grundlage das 400m-Finale der Olympischen Spiele von 2012. Bei den 200-m-Läufern ist es eben so ein Mittelding zwischen 400m und 100m. Ich denke daher, für mich persönlich ist es gar nicht nötig, allzu viel Hypertrophietraining zu machen.
Nur hat man eben festgestellt, dass die Zahl der Beinbeugerzerrungen geringer ist bei Menschen mit mehr Kraft, einem größeren Muskelquerschnitt, einer besseren Beweglichkeit der Beinbeuger und natürlich, dass die Beinbeugerverletzungen abnehmen, wenn man bestimmte Technikfehler (Overstriding; zu anteriore Beckenkippung; Versuch, den Boden nach hinten wegzuziehen, anstatt ihn nach unten-hinten (mit Betonung auf unten) wegzutreten) nicht macht. Darum möchte ich gerne die Beinbeuger isoliert zum Hypertrophieren bringen, die anderen Muskeln braucht man nicht auf diese Weise vor Verletzungen zu schützen und ich will nicht zu schwer werden.
03.11.2015, 23:00
(03.11.2015, 16:57)icheinfachma schrieb: Du meinst also, ich soll schon während des Studium als Übungsleiter anfangen? Da Du noch keine Antwort erhalten hast, melde ich mich: Du musst das unbedingt! Schon jetzt ist das sehr spät. Du musst doch Deine Rolle auszufüllen lernen, bevor Du irgendwann vielleicht einmal eine Chance bekommst, die Theorie in die Praxis umzusetzen.
04.11.2015, 00:40
(03.11.2015, 16:17)icheinfachma schrieb:(03.11.2015, 16:02)Halloo schrieb: Icheinfachmal, ohne praktische Erfahrungen, jedoch vollgepfropft mit theoretischem Wissens - wirst du die Vielzahl derer, die auf dem Platz als Trainer eine sportlich untergeordnete Rolle spielen, vergrößern. Das sind oft Selbstdarsteller die glauben, etwas Besonderes zu sein und beweihräuchern ihr Umfeld mit theoretischem Gefasel. Leider wirken solche Typen häufig als eine Art Rattenfänger, weil sie sich gut selbstdarstellen können. Ein gutes Auge lernst du nie durch Theorie, denn Praxis und Theorie müssen Hand in Hand gehen, ergänzen sich. Natürlich, aber wenn du hier Leute mit jahrelanger Erfahrung als Trainer und Athlet in einem teilweise sehr "selbstbewussten" Tonfall als ahnungslos und rückständig bezeichnest, aber andererseits fragst ob 400m laufen wehtut und recht abenteuerliche selbstbestrickte trainingspläne entwirfst musst du dich nicht wundern wenn du teilweise kritische Kommentare dafür erntest. Du hast zwar möglicherweise viel über sprinttechnik gelesen, aber von trainingsplanung und Wettkämpfen als Sprinter wissen einige hier vermutlich noch deutlich mehr, selbst wenn sie deiner Meinung nach rückständige Techniken lehren. Natürlich hat sich der Sprint weiterentwickelt, aber wenn Carl Lewis damals moderne Bahnen und Schuhe gehabt hätte, er auch mit seiner lauftechnik vermutlich eine 9.75 oder so gelaufen. Im Vergleich zu Talent und vernünftiger trainingssteuerung ist die laufbiomechanic vermutlich ein eher geringerer Beitrag zum Gesamterfolg.
04.11.2015, 00:53
(04.11.2015, 00:40)dominikk85 schrieb: Natürlich, aber wenn du hier Leute mit jahrelanger Erfahrung als Trainer und Athlet in einem teilweise sehr "selbstbewussten" Tonfall als ahnungslos und rückständig bezeichnest, aber andererseits fragst ob 400m laufen wehtut und recht abenteuerliche selbstbestrickte trainingspläne entwirfst musst du dich nicht wundern wenn du teilweise kritische Kommentare dafür erntest. Dafür hast Du einen großen Lob von mir verdient!!!
04.11.2015, 08:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.2015, 09:15 von icheinfachma.)
(04.11.2015, 00:40)dominikk85 schrieb: Natürlich, aber wenn du hier Leute mit jahrelanger Erfahrung als Trainer und Athlet in einem teilweise sehr "selbstbewussten" Tonfall als ahnungslos und rückständig bezeichnest, aber andererseits fragst ob 400m laufen wehtut und recht abenteuerliche selbstbestrickte trainingspläne entwirfst musst du dich nicht wundern wenn du teilweise kritische Kommentare dafür erntest. Ich verneige mich in Demut vor allen Experten und lerne auch gerne von ihnen, wenn aber jemand in einem Thread, in dem es um das Verhältnis von Schnellkraft- und Krafttrainng geht, anfängt, von Biomechanik zu erzählen (was ncihts mit dem Thema zu tun hat) und es dann auch noch falsch ist, dann reagiere ich sicher nicht als nickender Wackeldackel. Auf diesem einen Gebiet behaupte ich, gewisse (wenn auch längst nicht mit einem Biomechaniker vergleichbare) Kenntnisse zu haben. Da ich aber jetzt, um einige Wissenslücken zu füllen, das Thema Schnellkraft und Krafttraining ausdiskutieren will, versuche ich immer wieder, zum Thema zurückzulenken. (Die Frage, ob Krafttraining auf Kosten des Schnellkrafttrainings in der Vorbereitungsphase nur starke, aber keine shcnellen Sprinter macht, wurde z.B. immer noch nicht beantwortet.) Zitat:selbst wenn sie deiner Meinung nach rückständige Techniken lehren. Die guten Trainer von heute lehren längst zeitgemäße Sprintechnik oder arbeiten sich gerade ein. Ich sage nicht, dass sie rückständige Techniken lehren (das mag flächendeckend auf den Dorfbereich zutreffen), sondern dass sie, wenn sie die Sprinttechnik nicht nur vom Bewegungsablauf her kennen, sondern auch biomechanisch besser verstehen würden, manche methodische Fehler oder Fehlinterpretationen für das Krafttraining nicht machen würden. Neuere Krafttrainingsvorschläge sind ja keinesfalls meine Kreationen, sondern werden im Topbereich eingesetzt (ich habe das Beispiel von Verena Sailer gebracht). Zitat:Natürlich hat sich der Sprint weiterentwickelt, aber wenn Carl Lewis damals moderne Bahnen und Schuhe gehabt hätte, er auch mit seiner lauftechnik vermutlich eine 9.75 oder so gelaufen. Im Vergleich zu Talent und vernünftiger trainingssteuerung ist die laufbiomechanic vermutlich ein eher geringerer Beitrag zum Gesamterfolg. Na, weil schon Carl Lewis ein sehr guter Techniker war - ähnlich wie FloJo war er technisch seiner Zeit voraus: https://www.youtube.com/watch?v=yxK9IjcCvnA Ich glaube, dass schlechte und gute Sprinttechnik - die Starttechnik und die vmax-Technik zusammengenommen - mind. eine halbe Sekunde ausmachen können. Und im Topbereich lohnt es sich dann selbst, wenn durch Technikvervollkommnung nur noch einige 100stel herausgeholt werden können.
04.11.2015, 09:21
Ich habe nach reiflicher Überlegung beschlosssen, mit jetzt aus diesem Thread und vorübergehend aus dem ganzen Forum zurückzuziehen, um mich wieder auf mein Studium zu konzentrieren, da diese Diskussionen hier (selbst mit Zehnfingerschreiben) sehr zeitraubend sind. Ich melde mich wieder.
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