02.11.2015, 17:21
Krafttraining oder Schnellkraft
|
Mir schein, die Diskussion icheinfachma versus MZPTLK ufert aus zu einem Besserwisserstreit, der für die Praxis keinen Gewinn bringt.
Wie sagte es ein berühmter Fußballlehrer sinngemäß ----> Die Wahrheit liegt auf'm Platz. Die besten Sprint t r a i n e r werden den Disput beantworten - nicht die Theoretiker. (02.11.2015, 23:07)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Mir schein, die Diskussion icheinfachma versus MZPTLK ufert aus zu einem Besserwisserstreit, der für die Praxis keinen Gewinn bringt. Nein, das kann man so nicht stehenlassen! Selbst ein V. Bauer ließ Sprintuntersuchungen an der DSHS Köln machen, um exakte Werte zu bekommen. Es gibt Dinge, die unserem Auge verborgen bleiben. Nehmen Sie mal die Achillessehnenprobleme, die oft erst bemerkt werden, wenn die Sehne reißt! Dazu gehören fundamentale Kenntnisse. Ein Trainer sollte immer Praxis und Theorie beherrschen. Dazu braucht man keinen wissenschaftlichen Titel, um auf vielen Gebeten fit zu sein. Sportwissenschaft ist aus meiner Sicht für einen Trainer vor allem im Topbereich ein absolutes Muss, um Fehler im Keim zu ersticken. Natürlich ist in vielen Fällen das gute Auge des Trainers wichtig. Gertrud
03.11.2015, 00:45
(02.11.2015, 15:33)MZPTLK schrieb: Das sind Ungefähr-Analysen kinematographischer Quellen. Gibt es exakte Druckverlaufsmessungen, die mit der Kinematographie synchron analysiert werden können? Von Usain Bolt sind mir derartige Untersuchungen nicht bekannt. Ich versuche, eine internationale Quelle anzuzapfen, kann aber noch nicht sagen, ob meine Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden. Es gibt Werte über die vertikale und Bein-Stiffness von Bolt. Seine Werte hinsichtlich der Schrittfrequenz, der Sprintzeiten und Stiffnesswerte differieren zu seinen Sprintkollegen, wobei die Stiffnesswerte gravierend tiefer liegen. Gertrud
Habe bizzken die Zeit weilen lassen, dazwischen Monsterschollen gefangen, und jetzt die Klugsch.... von manchen hier mir reingezogen.
Ichsageinfachma zu Icheinfachma: Niemand hat dich hier ermächtigt den Richter zu spielen, und Wissen abzuurteilen was dir nicht bekannt ist. Um zu urteilen mussssss man alles kennen. Punkt. Mit deinem Wirrwar wird aus dir niemals ein guter Trainer werden, das sag ich dir als ein alter Fuchs. Anscheinend hast du zu viele wissenschaftliche Berichte gelesen, bist mit dieser Information in sich gegangen, und, hast dich da verirrt. Kommt vor. Du schaffst es wieder rauszukommen, ich glaube an dich. Anfang siebziger Jahre habe ich in einem Sprintergespräch folgendes prognostiziert: Die schnellsten Zeiten in der Zukunft werden schlankere Sprinter laufen. Das Verhältnis zwischen Kraft und Eigengewicht wird aus den Sprungdisziplinen auf den Sprint übergreifen. Wie lange hat es gedauert, bis es so geworden ist. Das bedeutet aber auch, dass man anders trainieren soll. Momentan sieht es so wie wischiwaschiwaschmaschinenwäschewaschen aus. Alleine die Fragestellung "Krafttraining oder Knellkraft" ist nicht korrekt, wenn man weiss, dass in der Maximalkraft nur 20% von der Schnellkraft drin ist. Wenn 20% von 100kg Maximalkraft - 20kg Schnellkraft ergibt, ergibt 20% von 200kg 40kg Schnellkraft. Und wenn man die dann noch schnallend einsetzt, hat man das erreicht, was manche Knallkrebse schon längst verstanden und umgesetzt haben. Wir, Menschen, sind in der Realität unglaublich doof, im Vergleich mit der Tierwelt!!!!!! Aber dafür können wir in sich gehen, die Tiere nicht. Viel wichtiger ist die Frage: Wie soll ich trainieren um die Maximalkraft zu erhöhen, ohne dabei das Körpergewischt wenig zu erhöhen. Zum Beispiel Kniebeuge mit 2.2 bis 2.5 Mal Eigenkörpergewicht. Dafür braucht man vorgezogenes Wissen aus der Zukunft. Aber ich möchte allen Eigenentdeckungen nicht vernichten. Los geht´s!!!!!
03.11.2015, 12:06
@ MZPTLK: Vielleicht werde ich irgendwann mal die Zeit nehmen und einen Artikel über Sprinttechnik hier im Forum posten, indem ich alle Lehrbuchauszüge, US-Skripte und einige Studien einfließen lasse, um zu erklären, warum die Sprinttechnik, wie sie zuerst von Florence Griffith-Joyner und heute von der Weltklasse in Breite angewandt wird, effektiver ist als der Lauftstil, den die meisten Personen von Natur aus laufen würden. Vieles an der Sprintbiomechanik ist nicht selbsterklärend. Für mich persönlich ist die Sprintbiomechanik auch untrennbar mit dem Zubringertraining (Schnellkraftübungen und Krafttraining) verbunden, die sich von der Sprintbiomechanik (Sportbiomechanik untersucht den sich bewegenden Sportler mit mechanisch-rechnerischen und motorisch-anatomischen Mitteln) ableitet.
Ich beanspruche nicht, mich rundum mit Sprint auszukennen, aber der Biomechanik des Sprints habe ich mich in den letzten 2 Jahren sehr angenommen, ebenso der Sportmedizin, die mir von Natur aus die liebste Teildisziplin der Sportwissenschaft ist. Zu lernen beabsichtige ich in den nächsten Jahren insbesondere über Periodisierung und Gewichtung der unterschiedlichen Trainingsanteile. @ dominik85: Eine solcher Artikel, der alles rund um die Sprinttechnik und dann auch noch verständlich erklärt, ist mir bisher noch nicht untergekommen. Es ist vielmehr Stückwerk an Literatur, dass ich über die Zeit zusammengesetzt habe. Leider habe ich den Fehler gemacht, alles ohne Quellenangaben und nur für mich persönlich herauszuschreiben. So einiges habe ich mir anatomisch-mechanisch auch selbstständig hergeleitet, nur um meine Annahmen späte in der Literatur bestätigt zu sehen. Ohne Quellenangabe kann und möchte ich hier natürlich nichts posten. Darum werde ich in nächster Zeit (da das Studium für mich eindeutig oberste Priorität hat, wird es wohl bis nächsten Frühling oder Sommer dauern), die entsprechenden Auszüge wieder heraussuchen (Unibibo, Uni-Onlinedatenbanken und Google scholar) und jedes Detail mit Quellen belegen. Solange werde ich mit keinem Detail herausrücken, damit niemand behauptet, was ich schreibe, könne ja jeder behaupten.
03.11.2015, 12:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.11.2015, 12:31 von W. Kronhard.)
(03.11.2015, 00:45)Gertrud schrieb: Von Usain Bolt sind mir derartige Untersuchungen nicht bekannt. Ich versuche, eine internationale Quelle anzuzapfen, kann aber noch nicht sagen, ob meine Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden. Es gibt Werte über die vertikale und Bein-Stiffness von Bolt. Seine Werte hinsichtlich der Schrittfrequenz, der Sprintzeiten und Stiffnesswerte differieren zu seinen Sprintkollegen, wobei die Stiffnesswerte gravierend tiefer liegen. Liebe Gertrud, alles was man braucht hast Du schon netterweise geschrieben. Weiteres kann man leicht ausrechnen. Bolt macht mit voller Macht 41 Schritte auf 100m in 9.58 sek. Ein Schrittzyklus dauert im Durchschnitt: 9.58 sek. : 41 Schritte = 0,23... sek. Sollte man nicht dem nachmachen? Diese Schnelligkeit antrainiere, ein Schritt in 0.23 Sek zu machentun. Und die Zeitverbesserung dann stetig durch die erhöhte Schrittlänge zu erzielen???? Wäre doch eine Option, odrrr? Aber es gibt auch noch bessere Varianten. Datt lassen wir mal offen für die Öffentlichkeit. Lieben Gruß vom lieben Wlad.
03.11.2015, 13:21
Wenn wir hier schon mit Zahlen spielen… (und um das noch einmal zu verdeutlichen)
Die Bodenkontaktzeiten der guten Sprinter liegen unter 100ms, sprich unter unter 0,1 sec und damit in einem Bereich mit dem man beim Start disqualifiziert wird . Mit anderen Worten, willentlich ist da nicht “viel zu wollen“ (zu verändern) Multiplizieren wir die Bodenkontaktzeiten mit 44 Schritten (einem Julian Reus ist die Schrittlänge eines Usain Bolt eher unmöglich, selbst bei flexibelsten Hüftgelenken…) , dann bedeutet das, dass der Sprinter nur knapp über 4 Sekunden den Boden überhaupt berührt und nur in dieser Zeit kann er Vortrieb erzeugen. Da das Laufen also im Unbewussten geschieht, darf man eben nicht nur einen Parameter sehen und da sehe ich bei icheinfachmal Nachholbedarf. - Anthropometrische Werte kann man nicht trainieren, man muss sie aber einkalkulieren, - Muskeln kann man aufbauen, das Körpergewicht sollte dabei aber nicht sehr steigen, (Last/Kraftverhälnis) - Das Skelettsystem muss die zusätzliche Muskelkraft nicht nur verkraften sondern auch koordinieren und dies in einem Zeitfenster welches nicht dem Bewusstsein unterliegt, sprich die Motorik trainiert sich eben vor allem im Sprint (von mir aus auch “Muskelgedächtnis“) - Training und dessen Rückkopplungseffekte sind auch individuell und müssen daher IMMER auf den Athleten abgestimmt werden, ein Punkt, der bei der Diskussion um kleinste Detailfragen gern “vergessen“ wird. Kraftraining oder Schnellkraft ist also keine ideale These, richtiger wäre Krafttraining UND Schnellkraft und deren Gewichtung, denn sie lassen sich nicht wirklich trennen, zum anderen müssen sie individuell austariert und ständig überprüft werden. Das wäre dann Praxis und keine Theorie, man kann nicht täglich im Labor überprüfen, ein Trainer muss das sehen! In einem Fachartikel zu einem speziellen Trainingspunkt/ -inhalt geht diese monokausale Betrachtung in Ordnung, in einem öffentlichen Forum, welches nicht nur von wissenschaftlichen Fachkräften aufgesucht wird, schießt sie imho über das Ziel hinaus - trotzdem ein interessantes Thema. IMHO = in my humble Opinion, zu deutsch: in / nach meiner unmaßgeblichen Meinung (sinngemäße Übersetzung, "bescheidene Meinung" ginge auch, will ich aber nicht )
03.11.2015, 13:44
https://www.youtube.com/watch?v=yhDscAVUtpk
Alles relativ, nich! Wenn man von seinem Hüftgelenk nach oben messen würde, würde es nicht so spektakulär aussehen. Das nennt man noch: Optische Täuschung. Deswegen ist Abalakow-Test für Messungen der relativen Schnellkraft beim Hochsprung aus dem Stand objektiver.
03.11.2015, 14:03
@lor-olli: Die Schrittlänge hängt nicht von der Flexibilität der Hüftgelenke ab.
|
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: |
3 Gast/Gäste |