08.09.2015, 17:09
Arne Gabius will in Zukunft nur noch auf der Straße laufen: http://www.leichtathletik.de/news/news/d...r-strasse/
Arne Gabius
|
08.09.2015, 17:09
Arne Gabius will in Zukunft nur noch auf der Straße laufen: http://www.leichtathletik.de/news/news/d...r-strasse/
Die Aussage von Gabius ...." So wie das Training läuft, gehe ich davon aus das der Rekord fallen wird....."
Also Understatement sieht anders aus. Okay, so ist er.
08.09.2015, 20:25
Die veröffentlichten Trainingsschnipsel und einige Bemerkungen auf Facebook deuten auf eine geplantes Marathontempo hin, bei dem man so eine Aussage guten Gewissens treffen kann
Wenn's schiefgeht wird man ihm solche Worte natürlich um die Ohren hauen, aber grundsätzlich finde ich eine positive Heransgehenweise, die auch offensiv nach außen vertreten wird, besser als das bei anderen Athleten oft übliche Duckmäusertum was Aussagen zur Form und Prognosen angeht. There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
Arne Gabius ist mir nicht unsympathisch, allerdings sind seine Ankündigungen teilweise recht vollmundig. So ist er einmal über 3.000m bei einer mittleren 7:50er-Zeit hängengeblieben und angekündigt war ein Angriff auf den Hallenrekord(7:37). . .muss mal genauer nachforschen wann das war.
Auch finde ich seine bisherige Saison nicht soo berauschend. Der 5.000m-Hallenrekord war ok, die 27:43/10.000m passen einigermaßen zu den 13:12/5.000m. "Echte" Langstreckler haben aber bei diesen beiden Strecken eine geringere Schonzeit, bei ihm sind es fast 40 Sekunden. Der zweite 10.000m-Auftritt (in Peking) war nicht das was er wollte. Über Halbmarathon(2mal im März) konnte er sich nicht verbessern, gab einmal sogar wegen Übelkeit auf(joggte ins Ziel). Ein 5.000er im Juni brachte mäßige 13:32, wenig später gab es mit 28:36/10K auch keinen entscheidenden Leistungssprung. Bei großer Hitze sprangen am 11.7. über 10K "nur" 30:07 raus, auch unter diesen Bedingungen zu wenig, um von Fortschritt zu sprechen. Der DM-Sieg in Bad Liebenzell wurde zwar voll aus dem Marathon-Training heraus erstritten, war aber mit 28:44 nur 4 Sek. vor Petros und 10 Sekunden vor dem sonst deutlich schwächeren Pflieger(ebenfalls in der Marathonvorbereitung) für mich keine Offenbarung. Das Rennen war zwar die erste Hälfte eines "Special Block" an diesem Tag, ich bin aber trotzdem skeptisch. Man sollte nicht vergessen, dass er seine verhältnismäßig stärksten Zeiten über 3.000/3.218m abgeliefert hat.
08.09.2015, 20:59
(08.09.2015, 20:25)Atanvarno schrieb: Die veröffentlichten Trainingsschnipsel und einige Bemerkungen auf Facebook deuten auf eine geplantes Marathontempo hin, bei dem man so eine Aussage guten Gewissens treffen kannLeichte Kritik sei schon erlaubt. Gabius hat seinen WM Start über 10.000 Meter wahrlich nicht als Jahreshöhepunkt vorbereitet. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Auch finde ich seine bisherige Saison nicht soo berauschend. Der 5.000m-Hallenrekord war ok, die 27:43/10.000m passen einigermaßen zu den 13:12/5.000m. "Echte" Langstreckler haben aber bei diesen beiden Strecken eine geringere Schonzeit, bei ihm sind es fast 40 Sekunden. Was meinst Du mit "echte" Langstreckler? Reine Marathonläufer haben sicher ne geringere Schonzeit als Kurzlangstreckler. Bei Allroundern (wie Gabius, der sowohl auf 5.000m als auch jetzt im Marathon top war/ist) ist die Schonzeit deutlich über einer halben Minute. Die Zeiten passen absolut zusammen. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Der zweite 10.000m-Auftritt (in Peking) war nicht das was er wollte. Das wurde im WM-Thread auch geschrieben, ich weiß allerdings nicht, wie man darauf kommt. Der 17. Platz und die Zeit von etwa 28:20 min. bei der WM waren absolut im Rahmen der Erwartungen. Ne Top Ten-Platzierung wäre bei dem Weltklassefeld für Gabius nicht drin gewesen. Mal ganz abgesehen davon, dass er das Rennen aus dem Marathon-Training heraus gelaufen ist. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Über Halbmarathon(2mal im März) konnte er sich nicht verbessern, gab einmal sogar wegen Übelkeit auf(joggte ins Ziel). Er hatte in der Vorbereitung ne hartnäckige Erkältung auszukurieren. Angesichts dessen war die Zeit in NYC klasse. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Bei großer Hitze sprangen am 11.7. über 10K "nur" 30:07 raus, auch unter diesen Bedingungen zu wenig, um von Fortschritt zu sprechen. Das war für ihn schneller Trainingslauf. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Der DM-Sieg in Bad Liebenzell wurde zwar voll aus dem Marathon-Training heraus erstritten, war aber mit 28:44 nur 4 Sek. vor Petros und 10 Sekunden vor dem sonst deutlich schwächeren Pflieger(ebenfalls in der Marathonvorbereitung) für mich keine Offenbarung. Das Rennen war zwar die erste Hälfte eines "Special Block" an diesem Tag, ich bin aber trotzdem skeptisch. Gerade weil das Rennen aus dem vollen Marathon-Training innerhalb eines "Special Block" gelaufen wurde und er außerdem den Tempomacher für die anderen gespielt hat, war das Ergebnis stark. Die Zeiten sprechen eher für Petros und Pflieger als gegen Gabius. Das Problem ist: Wenn ein Deutscher ne saustarke Leistung abliefert, erwarten viele deutsche Brillenträger immer Wunder. Gabius läuft einen Marathon unter 2:10 h, plötzlich sprechen einige von Halbmarathon-Europarekord oder 26er-Zeiten über 10.000m. Ringer schafft den WM-Finaleinzug und ist dann plötzlich bei dem ein oder anderen Medaillien-Kandidat. Als nächstes wird wahrscheinlich von GFK ne Hindernis-Zeit unter 9 Minuten oder ein 800m-DR von Kohlmann erwartet. Leute, bleibt mal realistisch und stellt keine Erwartungen an die deutschen Athleten, die diese nicht erfüllen können (09.09.2015, 07:04)jonas90 schrieb: plötzlich sprechen einige von [...] 26er-Zeiten über 10.000m. Ein einziger (ich ) hat sich mit dieser Prognose (die auch aufgrund des offensichtlichen Unterhaltungswertes abgegeben wurde) zum Deppen gemacht, konstruier da doch bitte keine allgemeine Tendenz zur Überschätzung deutscher Läufer durch die Forumsexperten draus Zitat:Ringer schafft den WM-Finaleinzug und ist dann plötzlich bei dem ein oder anderen Medaillien-Kandidat. Dazu stehe ich nach wie vor. Niemand war enttäuscht von Ringers Ergebnis. Das ändert aber nichts daran, dass man sich im Vorfeld Gedanken über Rennverläufe machen konnte, in denen Ringer eine minimale Chance auf Bronze gehabt hätte. Dass der Vorlauf ihn dann doch zuviel Körner dafür gekostet hat ist eben so. Keine Kritik an Ringer, das Ergebnis war Top. Zitat:Als nächstes wird wahrscheinlich von GFK ne Hindernis-Zeit unter 9 Minuten oder ein 800m-DR von Kohlmann erwartet. Leute, bleibt mal realistisch und stellt keine Erwartungen an die deutschen Athleten, die diese nicht erfüllen können Das was du hier tust nennt man ein "Strohmann-Argument" aufbauen und das ist Zeichen eines schlechten Diskussionsstils. There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek) (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Arne Gabius ist mir nicht unsympathisch,Und deswegen versuchst du mit jeder noch so idiotischen Begründung, seine Saison schlecht zu reden ... is klar. Mit dem Hallenrekord war ja nicht dieses Jahr, das war der falsche Abstand zwischen Höhentrainingslager und WK. Kann passieren. Und was manchen (mangeles Unwillens oder Unvermögens richtig nachzudenken) nicht ganz klar sein mag: Wenn klar ist, dass das eigentliche Ziel verpasst ist, läuft man nicht unbedingt das maximale was möglich ist. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Der zweite 10.000m-Auftritt (in Peking) war nicht das was er wollte.Hat er das gesagt? War bei den Bedingungen im Verhältnis zu dem was die vorne gelaufen sind voll ok. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Über Halbmarathon(2mal im März) konnte er sich nicht verbessern, gab einmal sogar wegen Übelkeit auf(joggte ins Ziel). Ein 5.000er im Juni brachte mäßige 13:32, wenig später gab es mit 28:36/10K auch keinen entscheidenden Leistungssprung.Der 5000er war ein taktisches Rennen bei Hitze. Nicht gewusst oder böswillig ignoriert? Was der 5000er aussagte war: Sein Spurt ist nicht gerade besser geworden. Kann man im Marathontraining aber sogar als gutes Zeichen sehen. Der Strassen10er war auch voll ok im Verhältnis zur Konkurrenz. Die Halbmarathonleistung aus NY reicht locker aus, um in FFM den DR zu laufen. Berlin war volles Risiko um den DR im HM anzugreifen, kann eben schief gehen. Gabius ist neben Ringer einer der wenigen deutschen Läufer, der fast mit einem "kenianischen Mindset" läuft: Vorne mitlaufen und schauen was geht, wenn es nicht klappt, abhaken und für das nächste Rennen schonen. Ich finde das bewundernswert. (Mal ganz abgesehen davon, dass es auch in vielen Fällen das ist, was finanziell das sinnvollste ist). Andere haben viel zu viel angst sich zu blamieren. (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Bei großer Hitze sprangen am 11.7. über 10K "nur" 30:07 raus, auch unter diesen Bedingungen zu wenig, um von Fortschritt zu sprechen.Und da ist Gabius voll gelaufen und das weißt du woher? (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Der DM-Sieg in Bad Liebenzell wurde zwar voll aus dem Marathon-Training heraus erstritten, war aber mit 28:44 nur 4 Sek. vor Petros und 10 Sekunden vor dem sonst deutlich schwächeren Pflieger(ebenfalls in der Marathonvorbereitung) für mich keine Offenbarung.Wenn du die Vorstellung hast, dass es entscheidend ist, in einer marathonvorbereitung eine Zeit abzuliefern, die eine Offenbarung ist, dann solltest du dich vielleicht nochmal etwas intensiver mit Marathontraining befassen. Und: Schonmal auf die Idee gekommen, dass Gabius das gelaufen ist, was er laufen musste um zu gewinnen? (08.09.2015, 20:56)Wassergraben schrieb: Man sollte nicht vergessen, dass er seine verhältnismäßig stärksten Zeiten über 3.000/3.218m abgeliefert hat.Ja. Aber mit ner 3'41 über 1500. Und Baumann hatte auch seine Stärke in dem Bereich, aber mit einer 3'33. Und trotz der besseren 10000 m Zeit hatte Baumenn das klar schlechterer Marathondebut. Und jetzt vielleicht nochmal alles überdenken ... es gibt unterschiedliche Läufertypen ... was ist auf dem Elitelevel wichtig, in welche Rennen kam welcher Läufer wann rein, wie kommt leistung zustande? Das merke ich eigentlich immer wieder (besonders auch in der Dopingdiskussion), dass selbst eingefleischten Fans oder gar "Experten" auch nicht annähernd klar ist, welche Faktoren die Leistung beeinflussen können. Das ist eben sehr komplex. Tempo- und Äquivalenzleistungsrechner oder tradierte Schonzeiten führen leider zu vielen Mißverständnissen. Für einen Spitzenläufer ist das Ziel im Normalfall nicht, das ganze jahr die Prognose von Laufzeitrechnern zu erfüllen. Sondern es geht darum, sich am entscheidenden Tag gut zu platzieren und Rekorde zu laufen. Falls Gabius in FFM eine 2h07 laufen sollte, werden einige dann seine hervoragende Umsetzung 10k-Marathon (oder HM-M) preisen. Und dabei außer Acht lassen, dass sie nicht wissen, welche Zeit Gabius am Marathontag auf einer der Unterdistanzen hätte erzielen können. (Und auch nicht welche Zeit Gabius in Bad Liebenzell hätte laufen können, wenn z. B. vorne einer deutlich schneller gewesen wäre). Und dieser chronische Fan-Pessimismus ist ein leicht durchschaubare Methode, mit der eigenen Angst vor Enttäuschung klarzukommen: Wenn es besser läuft als erwartete, kann man sich darüber freuen. Wenn es schlechter läuft, hat man es ja schon prophezeit und klopft sich selbst auf die Schulter. Anscheinend eine Win-Win-Situation, verständlich, dass sich viele dafür entscheiden. Für Optimismus braucht es eben etwas mehr Mut.
09.09.2015, 10:24
@ DerC
Was Wassergraben hier alles schrieb, lasen wir. Es braucht nicht wiederholt werden. Und überhaupt find ich den Gedankenaustausch über einen (noch) ziemlich unbedeutenden Läufer das DLV (im Vergleich zu Ausländern [Kenia; Baumann, ...]) vom Umfang her unangemessen. H. Klimmer / sen.
09.09.2015, 10:25
(09.09.2015, 07:04)jonas90 schrieb: Ringer schafft den WM-Finaleinzug und ist dann plötzlich bei dem ein oder anderen Medaillien-Kandidat.Es hat ihn niemand hier allgemein zum Medaillenkandidat gemacht, es ging um einen ganz bestimmten Rennverlauf, mit dem ein Sensationsbronze möglich werden hätte können. Dieser Rennverlauf trat nicht ein. Und nebenbei: Bei Roleder schrieb ich kurz vorm Finale von einer Bronzechance - das hat sich sonst auch kaum jemand getraut. Dann wurde es sogar silber. Und dabei ging es auch darum, mehr zu sehen als nur die nackten Zeiten. Zu sehen, das eben mit einem besseren Start schon im Halbfinale eine 2/10 bessere Zeit drin gewesen wäre und zu wissen, dass es für eine Roleder möglich ist besser zu starten. (09.09.2015, 08:13)Atanvarno schrieb: Das ändert aber nichts daran, dass man sich im Vorfeld Gedanken über Rennverläufe machen konnte, in denen Ringer eine minimale Chance auf Bronze gehabt hätte. Dass der Vorlauf ihn dann doch zuviel Körner dafür gekostet hat ist eben so.Es lag nicht (nur) daran. Das Rennen wurde zu früh zu schnell. Ringer hätte ein Rennen gebraucht, dass nicht nur bis 3400, sondern bis 4500 richtig langsam ist. Auch frisch hätte er die letzten 4 Runden nicht schnell genug für Bronze laufen können. Es ging mir immer nur um die Chance im kurzen Spurt. (09.09.2015, 08:13)Atanvarno schrieb: Das was du hier tust nennt man ein "Strohmann-Argument" aufbauen und das ist Zeichen eines schlechten Diskussionsstils.Nicht das einzige Zeichen. Auch die seltsame Aversion gegen deutsche Brillenträger wirkt mindestens etwas pubertär. Gruß C |
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: |
1 Gast/Gäste |