26.06.2015, 20:46
Hallo Forum!
Die Beinstreckung in der Vorschwungphase des Vmax-Sprints (Bild 1) sollte nicht aktiv gesteuert werden, sondern passiv durch Auspendeln des Unterschenkels infolge dessen Trägheit bei gleichzeitiger Absenkung des Oberschenkels passieren, da eine erzwungende Streckung zu Overstriding und Beinbeugerzerrungen führen kann. Eine möglichst große Beinstreckung ist möglich, um das Bein möglichst gestreckt aufzusetzen. Das wiederum ist notwendig, um nicht zu weit vor dem Körperschwerpunkt zu landen (Bild 2) und andererseits, weil bei einem gestreckten Knie die Kniesteifigkeit verbessert wird, die für kurze Bodenkontaktzeiten notwendig ist.
Ich glaube, dass es, um eine vollständige Beinstreckung zu erreichen, unter anderem nötig ist, eine gewisse Beweglichkeit in den ischiocruralen Muskeln (Beinbeuger) zu besitzen. Damit meine ich nicht eine extreme Beweglichkeit, vermute aber, dass eine unterdurchschnittliche Beweglichkeit (siehe Bild 3) diese Streckung hemmen kann.
Am Beispiel von Carmelita Jeter sieht man sowohl anhand der Dehnübung (Bild 4), als auch an ihrer Ausführung des B-Skippings (Bild 5), dass sie eine gute Beweglichkeit in den Ischios besitzt. Man beachte, dass ihr bei bem B-Skipping die Beinstreckung trotz gewisser anteriorer Beckenkippung (Becken schaut nach unten) möglich ist. Bei einer vertikalen Ausrichtung der Sprinttechnik (Kniehub mit Unterfersen und anschließende Konzentration auf die Abwärtsbeschleunigung, nicht aber auf ein nach hinten Ziehen oder Drücken des Beines) ergibt sich laut einschlägiger Autoren die entsprechende Bewegung von selbst, auf die Rolle der Beweglichkeit wird hingegen nicht eingegangen.
Usain Bolt hat eine minimal geringere Beweglichkeit (Bild 6 - ein ähnlicher Winkel wie bei Jeter wird nur durch Bolts Beckendrehung erreicht) und zeigt eine minimal geringere Beinstreckung im Sprint (Bild 7). Sven Knipphals zeigt eine vergleichbare Streckung (Bild 8) und erreicht im abgebildeten Beweglichkeitstest nach eigenen Angaben passiv 100°.
Ich erreiche nur eine geringere Beinstreckung im Sprint. Meine passive Beweglichkeit für die besagte Übung liegt jedoch nur bei 85°.
Eure Vermutungen dazu interessieren mich. Eine weitere Frage lautet: Welche Erfahrung habt ihr beim Muskeldehnungstraining gesammelt - Wie schnell kann man womöglich wieviel Grad an range of motion gewinnen, würdet ihr statisches oder dynamisches Dehnen verwenden, wie oft pro Woche würdet ihr dehnen und wann würdet ihr die Dehneinheiten im Trainingsgesamt platzieren?
Wunderbarste Grüße
icheinfachma
Die Beinstreckung in der Vorschwungphase des Vmax-Sprints (Bild 1) sollte nicht aktiv gesteuert werden, sondern passiv durch Auspendeln des Unterschenkels infolge dessen Trägheit bei gleichzeitiger Absenkung des Oberschenkels passieren, da eine erzwungende Streckung zu Overstriding und Beinbeugerzerrungen führen kann. Eine möglichst große Beinstreckung ist möglich, um das Bein möglichst gestreckt aufzusetzen. Das wiederum ist notwendig, um nicht zu weit vor dem Körperschwerpunkt zu landen (Bild 2) und andererseits, weil bei einem gestreckten Knie die Kniesteifigkeit verbessert wird, die für kurze Bodenkontaktzeiten notwendig ist.
Ich glaube, dass es, um eine vollständige Beinstreckung zu erreichen, unter anderem nötig ist, eine gewisse Beweglichkeit in den ischiocruralen Muskeln (Beinbeuger) zu besitzen. Damit meine ich nicht eine extreme Beweglichkeit, vermute aber, dass eine unterdurchschnittliche Beweglichkeit (siehe Bild 3) diese Streckung hemmen kann.
Am Beispiel von Carmelita Jeter sieht man sowohl anhand der Dehnübung (Bild 4), als auch an ihrer Ausführung des B-Skippings (Bild 5), dass sie eine gute Beweglichkeit in den Ischios besitzt. Man beachte, dass ihr bei bem B-Skipping die Beinstreckung trotz gewisser anteriorer Beckenkippung (Becken schaut nach unten) möglich ist. Bei einer vertikalen Ausrichtung der Sprinttechnik (Kniehub mit Unterfersen und anschließende Konzentration auf die Abwärtsbeschleunigung, nicht aber auf ein nach hinten Ziehen oder Drücken des Beines) ergibt sich laut einschlägiger Autoren die entsprechende Bewegung von selbst, auf die Rolle der Beweglichkeit wird hingegen nicht eingegangen.
Usain Bolt hat eine minimal geringere Beweglichkeit (Bild 6 - ein ähnlicher Winkel wie bei Jeter wird nur durch Bolts Beckendrehung erreicht) und zeigt eine minimal geringere Beinstreckung im Sprint (Bild 7). Sven Knipphals zeigt eine vergleichbare Streckung (Bild 8) und erreicht im abgebildeten Beweglichkeitstest nach eigenen Angaben passiv 100°.
Ich erreiche nur eine geringere Beinstreckung im Sprint. Meine passive Beweglichkeit für die besagte Übung liegt jedoch nur bei 85°.
Eure Vermutungen dazu interessieren mich. Eine weitere Frage lautet: Welche Erfahrung habt ihr beim Muskeldehnungstraining gesammelt - Wie schnell kann man womöglich wieviel Grad an range of motion gewinnen, würdet ihr statisches oder dynamisches Dehnen verwenden, wie oft pro Woche würdet ihr dehnen und wann würdet ihr die Dehneinheiten im Trainingsgesamt platzieren?
Wunderbarste Grüße
icheinfachma