(29.06.2025, 13:28)tobitobs schrieb: In der 4x400m hat Startläuferin Katherina Rupp einen starken Eindruck hinterlassen. Split 52,33s ?
Wahrscheinlich wurde die Zeitmessung immer beim Ziel ausgelöst, d.h. die Startläuferin Katherina Rupp (Bahn 4) ist bei der Zeitmessung nur 388,82m gelaufen. Was hochgerechnet einer 53,73s über 400m entsprechen würde. Auch das wäre allerdings schneller als ihre bisherige Bestleistung.
Wenn wir schon dabei sind, hier noch die Einordnung der Zeit von Lucca Agostini. Er lief auf Bahn 3 eine Zeit von 46,05s. Er lief deshalb bis zur Zeitmessung nur 392,65m und damit hochgerechnet auf 400m eine Zeit von 46,91s.
Auch das wäre für ihn Bestleistung gewesen.
Unberücksichtigt bei diesen Zahlenspielereien ist dann allerdings noch, dass beide Läufer(innen) auf den letzten Metern langsamer als ihre 400m-Durchschnittsgeschwindigkeit gewesen sind. Mit anderen Worten: auch die hochgerechneten Zeiten sind immer noch optimistischer, als es der Realität entsprochen hätte.
Im Allgemeinen ist der 2007-Jahrgang - immerhin erst der erste Jahrgang U20 - auf 100 m sehr gut aufgestellt.
Ben Tröster ist in dieser Saison bereits mehrfach 40er-Zeiten gelaufen. Dahinter sammeln sich Felix Schulze (2006) und Lukas Kasuch, Alwin Mawumba sowie (in dieser Saison mit kleineren Verletzungsfragezeichen behaftet) Mika Dedekind und Louis Schuster, die alle bei guten Bedingungen Fünfziger-Zeiten laufen.
Bei Kemminer kommt eine im deutschen Jugendbereich bislang auf 100 m unerreichbare Kontinuität hinzu. Er hat jetzt die Rekorde bei der U 16, M 16 und M 18 eingesammelt. Auf den U18-Rekord fehlten ihm 2024 gerade einmal 2 Hundertstel.
Insofern könnte es, wenn in Tampere alles passt, für zwei Sprintmedallien reichen. Drücken wir den Jungs mal die Daumen.
Hmmm. Bestleistungen sind in der Regel sehr vom Wind und sonstigen Umständen begünstigt. Sagen wir mal so: In diesem Fall wurden einige Zehntel bis den ersten beiden Wechseln verschenkt. Eine Zeit um die 39,50 Sek ist also, wenn alles rund läuft, drinnen. Das wäre schon großartig - und würde, denke ich, für eine Medaille in Tampere reichen.
(28.06.2025, 16:26)Barnie schrieb: Die 10,31s von Jakob Kemminer bedeuten übrigens Einstellung der über 40 Jahre alten inoffiziellen deutschen Bestleistung für den jüngeren A-Jugend-Jahrgang (U19) über 100m (aufgestellt von Jürgen Evers im Jahr 1983 im Vorlauf der U20-EM in Wien/ Schwechat).
Jürgen Evers legte dann noch ein 20,37 s nach, das hatte nochmals eine andere Qualität. Leider viele Verletzungen, sodass Silber bei der EM 1986 über 200 m sein größter Erfolg blieb.
200 m kommt momentan aus meiner Sicht tatsächlich etwas "stiefmütterlich" weg. Kemminer hätte hier längst Zeiten unterhalb von 21,00 s liefern müssen (und vermutlich auch können), hat sich aber offensichtlich sehr auf die 100 m fokussiert. Bei den anderen kommt mir hier auch zu wenig, was vermutlich auch an den Trainingsschwerpunkten liegt. Das Beispiel Evers zeigt eben auch, dass man mit einem grandiosen EM-Silber in der Öffentlichkeit fast in Vergessenheit geraten kann. Auf 100 m wäre das definitiv nicht passiert.
(29.06.2025, 14:40)MonroeStahr schrieb: Bei Kemminer kommt eine im deutschen Jugendbereich bislang auf 100 m unerreichbare Kontinuität hinzu. Er hat jetzt die Rekorde bei der U 16, M 16 und M 18 eingesammelt. Auf den U18-Rekord fehlten ihm 2024 gerade einmal 2 Hundertstel.
Ja, ich sehe bei ihm auch noch großes Potenzial, wenn er seine Schwächen beim Start und bei der Pick-Up-Beschleunigung verringern kann. Seine Maximalgeschwindigkeit ist dagegen bereits sehr gut.
Ob er allerdings auch Mal ein guter 200m-Sprinter werden kañn ... da habe ich wegen seines Körperbaus Zweifel. Aber ich lasse mich gerne von der Realität widerlegen.