[Reichtathletik]

So viele TOP-16 Resultate habe ich da heute aus deutscher Sicht nicht gesehen.

Das Männerrennen war sicherlich, was sich dort vorgestellt wurde.

Ich denke alle Rennen heute haben gezeigt dass man – insbesondere beim Cross – keine Ergebnisse vorhersagen kann. Wer mir vorher verlässlich bescheinigen kann, dass z.B. Pia Schlattmann Vierte wird aber kein U23 Mann in sie Top 16 laufen kann, parallel aber alle anderen Männer und Frauen das heute quasi nur aus externen Gründen nicht gepackt haben, den will ich kennen lernen.
Man muss beim Cross was riskieren, Plätze wie 60 oder so in Kauf nehmen ohne sie als Niederlage zu deklarieren und letztlich einfach laufen (lassen).
Wie heißt es so schön: Es hat noch keiner eine Medaille gewonnen, der nicht angetreten ist .

[vedo]

Dann haben wir da verschiedene Einschätzungen.  War dann wohl auch eine ganz große optische Täuschung, dass sie vor der 3. Platzierten die ganze Zeit im Rennen einen großen Abstand hatte, aber am Schluss plötzlich nur ein paar Sekunden vor ihr war.

Sichtbar war jedoch, dass sie am Anfang mit ihr mitging (Allein deshalb kann es ja schon kein gleichmäßiges Rennen von Koko gewesen sein?)

Wie gut das ist, sieht man ja daran wo die Deutschen Frauen in diesem Rennen bei der Cross EM zu Beginn waren. Obwohl Batocletti hier offenbar, nicht wie bei dem Rennen in Spanien, zu Beginn keinen Druck machte sondern mit der Verfolgergruppe mitging.

Zum Glück ist das weniger eine Einschätzungsfrage, sondern kann anhand der nüchternen Zahlen bewertet werden. Du kannst dir ja noch mal den Stream anschauen und wirst dann feststellen, dass sich der Rückstand recht gleichmäßig entwickelt hat. Am Ende noch einmal ein wenig mehr weil sie auch optisch ziemlich auf dem Zahnfleisch ging, das war natürlich heute erfreulicherweise wesentlich besser.

Davon abgesehen ist defensiv anlaufen eigentlich auch eine Taktik, die im Crosslauf klappen kann (in den riesigen Feldern der NCAA-Meisterschaften gibt es jedes Jahr welche, die sich von einem dreistelligen Rang zu Beginn noch weit nach vorne arbeiten), aber das scheint den deutschen Frauen natürlich heute nicht wirklich weitergeholfen zu haben. Aber ist ja auch nicht so, dass sie im Feld festhingen, sondern es ging einfach nicht mehr.

Bei Klosterhalfen wird es jetzt noch ganz interessant, welches Rennen sie anvisiert für ihre drittes Crossergebnis in Hinblick auf die WM-Quali. Da dieses Mal nur noch die Top 3 über das Crossranking zur WM kommen, bräuchte sie mit ihren beiden zweiten Plätzen jetzt eigentlich noch einen Sieg bei einem weiteren GL-Rennen. Sie läge dann hinter Daisy Jepkemei punktgleich mit Battocletti und Francine Niyomukunzi im momentanen Qualiranking. Falls es dafür nicht ganz reicht kann sie alternativ natürlich auch hoffen, dass eine vor ihr sich noch Mühe gibt die Direktnorm abzuhaken (oder sie sich selbst die 30:20 nächstes Jahr zutraut ).

[Kyascaily95]

Entweder sollte man bei der altbewährten Methode bleiben: Ein Ausscheidungsrennen (equivalent zu den „Trials“) und die ersten 4 der Männer, Frauen, MU23 und WU23 sind automatisch nominiert — dann gäbe es nämlich nach dem Wettkampf auch nicht das lange Warten im Ungewissen, weil jeder Athlet sicher weiß, daß er/sie dabei ist. So kann der DLV auch auf die von ihm scheinbar sehr ungeliebte Kommunikation im Vorfeld verzichten  Oder man geht dazu über, wie auch in den Richtlinien für die Mixed-Relay, Mindestanforderungen für Bahn- und Straßenergebnisse zu formulieren, beispielsweise über 3000H, 5000/5k sowie 10000/10k. Wenn ein Athlet dann unter den besten 4 beim Ausscheid ist, aber keine der definierten Mindestleistungen im letzten Sommer gerannt ist, weiß er zumindest schon beim Überlaufen der Ziellinie, woran er ist (weil ein klar formuliertes Kriterium seinerseits nicht erfüllt wurde). Dies bürgt natürlich die Gefahr, daß alle ohne entsprechende Vorleistung gar nicht erst an den Start gehen und unter denen tummeln sich auch wirklich talentierte Crossläufer, die auf der Bahn oder Straße eben nicht ihre Stärke haben.

Das Thema „Wildcard“, was sich im Fall Klosterhalfen bezahlt gemacht hat, könnte man ebenfalls in die Nominierungsrichtlinien integrieren als fünfter Startplatz. Es kann ja auch mal sein, daß ein Medaillenaspirant beim Ausscheidungsrennen krank ist und das wäre dann schade, wenn er/sie deshalb nicht zum Einsatz käme. Aber die Entscheidung dem Leitenden Bundestrainer zu überlassen, wer jetzt TOP-16-Potential hat und wer nicht, ist lächerlich. Nicht mehr und nicht weniger. Wie realitätsfern seine Einschätzung war, sieht man ja am heutigen Ergebnis. Soll nicht heißen, daß das komplette Team versagt hat. Aber weil jede Strecke anders ist und jeder Läufer damit anders umgeht, kann man die realistischen Chancen im Cross ganz schwer im Vorfeld einschätzen. Für einen 5. Platz im Team der MU23 hätte es heute theoretisch gar keine TOP-16-Platzierung gebraucht.

[Blase 67]

Wenn Koko die Direktnorm nicht drauf hat , dann braucht sie auch nicht zur WM fahren . Nur das WM-Feld aufzufüllen, kann nicht ihr Anspruch sein. 
Das Ergebnis heute gibt wieder Zuversicht.

[marathoni]

Das war super stark von Koko. Und taktisch auch gut gelöst. Denke die Kurve geht bei ihr ganz klar stark nach oben. Mal sehen welche Quali sie noch angeht und ob sie überhaupt Cross benötigt für die WM? Görger etwas hinter den Erwartungen und die anderen ohne Top 16 Chance. Hätte von Bienenfeld mehr erwartet, Nick Jäger ebenfalls.

[vedo]

Wenn Koko die Direktnorm nicht drauf hat , dann braucht sie auch nicht zur WM fahren . Nur das WM-Feld aufzufüllen, kann nicht ihr Anspruch sein. 
Das Ergebnis heute gibt wieder Zuversicht.

Es geht wahrscheinlich eher darum, nicht noch einmal die komplette Distanz vor der WM laufen zu müssen, auch wenn es mit der Möglichkeit der Quali über die Straße ja mittlerweile vereinfacht wurde und man nicht mehr zwingend eins der sehr raren Rennen über 10.000m benötigt. Battocletti hat sich so bspw auch für Paris dieses Jahr qualifiziert, bekanntlicherweise dann ja mit sehr erfolgreichen Ausgang.

[Oliver]

Hier wird überwiegend davon ausgegangen, dass Koko die 10K laufen möchte. Hat sie sich schon mal dazu geäußert?

Ich persönlich denke, dass die 5K ihr besser liegen.

[runner5000]

Das war super stark von Koko. Und taktisch auch gut gelöst. Denke die Kurve geht bei ihr ganz klar stark nach oben. Mal sehen welche Quali sie noch angeht und ob sie überhaupt Cross benötigt für die WM? Görger etwas hinter den Erwartungen und die anderen ohne Top 16 Chance. Hätte von Bienenfeld mehr erwartet, Nick Jäger ebenfalls.

30:20 min ist ein Brett, das sie erstmal bohren muss. Daher ist der Weg über den Cross sinnvoll.
Bei Görger ist meine Vermutung, dass er erstens nicht ganz die Form aus dem letzten Jahr hat und zweitens die Strecke zu schnell war. Letztes Jahr wäre das perfekte Rennen für ihn gewesen, nur war er da leider krank nach der DM.

[toso]

Es gibt ja auch noch das internationale Cross-Ranking. Könnte man auch in die Nominierungskriterien integrieren. 
Würde wahrscheinlich auch die Attraktivität der Crossrennen erhöhen.

Alles besser ist als diese windelweichen Wischiwaschi-Kriterien. Diese unerträglichen Diskussionen und Abhängigkeit vom Good-Will des DLVs (wer auch immer die Entscheidung trifft) finde ich hat etwas Entmündigendes. 
Athletinnen und Athleten sollten zu Beginn der Cross-Trainingsperiode wissen, das muss ich leisten, um bei einer EM dabei zu sein, nur das hilft fokussiert zu bleiben,... über die DM hinaus. Belastbare Kriterien, denn jeder, inklusive DLV-Funktionäre, ist überfordert Cross-Ergebnisse vorherzusagen.
Dieses Hin und Her bei der Nominierung halte ich für destruktiv. Sicherlich können manche LäuferInnen besser damit umgehen, ..... aber befindet sich der DLV in einer Situation, in der er sich diese Athleten aussuchen kann?
Meiner Meinung nach kann er froh sein, dass sich AthletInnen dem Prozedere überhaupt noch stellen.

[Reichtathletik]

Wenn ein Ltd. Bundestrainer (?) letztlich die Entscheidung trifft, sollte er dann nicht auch jetzt vor Ort sein, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Veranstaltung wirklich läuft, wie andere Länder damit umgehen, etc. Warum waren dann nur Nachwuchstrainer vor Ort?