02.10.2024, 12:58
(02.10.2024, 12:42)Kyascaily95 schrieb:(02.10.2024, 09:52)Garl schrieb: Was mein Gonschinska mit „Wir laden Euch ein, die Talentsuche und die Nachwuchsförderung gemeinsam neu zu denken“ gemeint? Welchen Part übernimmt er/der DLV bei der Talentsuche neuerdings?
Das heißt, dass jeder kleine Trainer gerne die Nachwuchsarbeit machen darf - am besten ehrenamtlich - und die Gelder fließen dann aufs Konto von Idriss & Co, die dann zwei- bis dreimal im Jahr einen Vortrag darüber halten, wie wichtig der Nachwuchs für die Zukunft der deutschen Leichtathletik ist. Das ist doch eine nette Einladung, der schon seit Jahren auf diese Weise mehr oder weniger unfreiwillig nachgegangen wird, obgleich es bisher nicht öffentlich ausgesprochen wurde.
Etwas weniger sarkastisch: Ich hoffe inständig, dass Nachwuchsgewinnung vom DLV nicht weiterhin in die Richtung definiert wird, dass diejenigen Sportlerinnen und Sportler gefördert werden, die ohne DLV-Unterstützung bereits TOP geworden sind oder diejenigen, die von einem DLV-Stützpunkt/-Bundestrainer direkt betreut wird (ja, Vitamin-B spielt m.E. bei der NK-Bildung leider weiterhin eine Rolle). Ansetzen muss man schon viel früher und auch nicht nur an den großen BSP. Eine enge Zusammenarbeit mit den Landesverbänden muss her, eine gemeinsame Konzeptionierung und keine Frontalvorträge vor dem DLV-Personal mit der Bitte, dass sich jetzt einfach alle Externen damit zufrieden geben. Vielleicht ist das bei der Besetzung im Verband Utopie, so etwas zu verlangen, aber theoretisch wäre die Umsetzung einfach.
Das kann man nur hoffen, aber irgendwie fehlt mir da der Glaube. Wenn man Gonschinska ernst nimmt mit seiner im beitrag zitierten Aussage müsste es im nachwuchs viel weniger darum gehen, konkret die besten zu fördern, sondern viel mehr darum, flächendeckend gute Angebote zu haben, um mehr Athleten besser vorzubereiten. Das bedeutet in meinen Augen weniger auf 1-2 Nachwuchs-BT zu setzen als vielmehr an möglichst vielen Standorten fähige Trainer:innen zu fördern, auch gerade dann, wenn dort gerade keine Spitzennachwuchsathleten sind, damit diese Trainer:innen da sind, um die nächsten entdecken und aufbauen zu können. Heißt man muss schauen, wo sind in den Vereinen und Landesverbänden entsprechende Leute. Und welche muss ich ggf. fördern, damit diese nicht wenn in 2 Jahren wieder ein Talent vorbei kommt inzwischen im Fußball oder sonstwo sind, weil kein LV oder Verein sie als Trainer bezahlt...
Zitat:mariusfast
In Deutschland ist es auch so, dass Talenterfassung sehr spät anfängt. Also für die Altersklkasse 14 gibt erste regionale Kader. DM jetzt nichtmehr für U18, sondern erst seit ein paar Jahren ab U16. Ansonsten wird, bezogen auf Mittel- und Langstrecken, von sehr hoch angesehenen Trainern immernoch eine breite Bildung von Grundlagen damit verwechselt, überhaupt kein Lauftraining zu absolvieren und die Athleten frühstens ab 14 J. aufzunehmen.. Also ein Jakob Ingebrigtsen begann mit 10 Jahren, war mit 13 bereits im Höhentraining mit seinen älteren Brüder und mit 14 lief er bereits 4:04 auf 1500 Meter. Da hat er auch bereits spezfisiche Tempoeinheiten absolviert und mit seinem Schwellentraining angefangen. Soweit ich mich richtig erinnere hat er bereits zur Saison M15 mit zwei Laufeinheiten täglich angefangen..
Das mit den Läufern kann ich nur so unterstreichen. Es gibt oft nur das extrem: 16-Jährige die schon Marathon machen sollen und eben Trainer, Vereine, die in der U16 noch strikt jede Form von Ausdauertraining ablehnen aus falsch verstandenen Aussagen wie "erstmal an der Schnelligkeit arbeiten" und "Vielseitig". Dass sich das mit ruhigen Intervallen z.B. nicht ausschließt ist dann schon zu "komplex". Und dann hast du bisweilen Ausdauer-Talente, die in den Tests oder den einem 800er den sie im Jahr machen dürfen trotz keines Trainingsdafür auffallen (also erst recht Talente sein dürften) und die dann vier Jahre lang statt laufen zu dürfen von ihren Trainern in den Sprint geschickt werden, ständig verlieren und aufhören.