01.08.2024, 21:45
Es wird sehr schwierig sein, Momentaufnahmen zu finden, auf denen man keine Flugphase erkennen kann. Ich meine, wir reden hier von Geschwindigkeiten um die 15km/h bei den Männern und bei den Frauen 13,5km/h vergleichsweise. Kann man das wirklich gehen? Ich, der diese Sportart einst selbst praktiziert hat, sage: NEIN. Es gab schon vor dem Gebrauch von Carbonschuhen eine kleine Schummelei, denn die Regel besagt ja, dass das menschliche Auge des Gehrichters die Flugphase nicht sehen darf. Aber je frequentierter du gehst, umso weniger können die Flugphasen erkannt werden, weil das menschliche Auge im Vergleich zur Technologie (z.B. Kamera) zu träge ist. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es zu unserer Zeit in den späten 90ern noch nicht so schlimm ausgeprägt war. Wir hatten die Russen zur Konkurrenz, die schon damals ähnlich schnelle Zeiten auf den Asphalt gebracht haben wie die Sieger heute. Aber wie diese Zeiten zustande gekommen sind, wissen wir alle und es wurde sich auch darüber beschwert, dass man so schnell doch niemals gehen könnte, wenn man „sauber“ ist. Nun ja, heute beschwert sich keiner mehr über solche Fabelzeiten, weil alle schummeln, aber eben auf andere Art und Weise als die Russen damals.
Die Idee, Carbonschuhe zu verbieten, wieder auf längere Distanzen zu setzen und neue Technologien einzuführen (Bodenmatten mit Sensoren und Videobeweise), fände ich klasse, aber sind wir einmal ehrlich: Wer würde solch ein organisatorisches Invest in eine Randsportart leisten? Und würde es wirklich den bereits geschädigten Ruf dieser Sportart wiederherstellen? Ich habe heute in einem Presseartikel gelesen, dass Christopher Linke trotz seiner herausragenden Karriere immer wieder belächelt wird, wenn er in der Heimat trainiert. Das finde ich persönlich nicht gut, denn jeder sollte sich fortbewegen und sportlich betätigen dürfen, wie er mag. Aber eine gewisse Teilschuld an dem Ruf haben die Athleten leider selbst. Es soll immer schneller, die Gehtechnik bis zum Ultimo ausgereizt werden, in dem Glauben: ‚Na gut, die Läufer werden ja auch sukzessive schneller von Generation zu Generation und wenn wir Geher da nicht nachziehen, wird unsere Disziplin immer unbeliebter.‘ Dabei ist genau Gegenteiliges der Fall, denn wenn die Technik unter der Geschwindigkeit leidet, wird der eigentliche Sinn der Sportart verfehlt und das ist es, weshalb manch ein Außenstehender es belächelt und den olympischen Charakter der Disziplin nicht erkennen kann.
Traurig alles, weil jede olympische Disziplin eine Historie hat. So auch das Gehen. Irgendwo hat der Weltverband verpasst, diese negative Entwicklung in Form von Regelverschärfungen zu unterbinden.
Die Idee, Carbonschuhe zu verbieten, wieder auf längere Distanzen zu setzen und neue Technologien einzuführen (Bodenmatten mit Sensoren und Videobeweise), fände ich klasse, aber sind wir einmal ehrlich: Wer würde solch ein organisatorisches Invest in eine Randsportart leisten? Und würde es wirklich den bereits geschädigten Ruf dieser Sportart wiederherstellen? Ich habe heute in einem Presseartikel gelesen, dass Christopher Linke trotz seiner herausragenden Karriere immer wieder belächelt wird, wenn er in der Heimat trainiert. Das finde ich persönlich nicht gut, denn jeder sollte sich fortbewegen und sportlich betätigen dürfen, wie er mag. Aber eine gewisse Teilschuld an dem Ruf haben die Athleten leider selbst. Es soll immer schneller, die Gehtechnik bis zum Ultimo ausgereizt werden, in dem Glauben: ‚Na gut, die Läufer werden ja auch sukzessive schneller von Generation zu Generation und wenn wir Geher da nicht nachziehen, wird unsere Disziplin immer unbeliebter.‘ Dabei ist genau Gegenteiliges der Fall, denn wenn die Technik unter der Geschwindigkeit leidet, wird der eigentliche Sinn der Sportart verfehlt und das ist es, weshalb manch ein Außenstehender es belächelt und den olympischen Charakter der Disziplin nicht erkennen kann.
Traurig alles, weil jede olympische Disziplin eine Historie hat. So auch das Gehen. Irgendwo hat der Weltverband verpasst, diese negative Entwicklung in Form von Regelverschärfungen zu unterbinden.