(13.06.2024, 05:03)longbottom schrieb:(12.06.2024, 23:31)trackwatchnds schrieb:Furlani ist allerdings schon während der Saison in dem Bereich gesprungen. 8,36m in Savona bei einem völlig verregneten Meeting. Da sind die 8,38m von Rom keine Weite, die aus dem Nichts kommt.
Weit Männer: Zweimal Europarekord, ein U20-Weltrekord.
Ich nehme an, das der eine oder andere mit den unterschiedlichen Anlagen auch unterschiedlich zurecht kommt. Wer sich richtig trifft, ist im Vorteil.
Ebenso muss man - siehe Diskus- und Speerwurf (Alekna, Sosna/ Dehning!!!) - annehmen, dass der Wind enorm viel ausmachen kann. Da kann auch nicht jeder davon profitieren. Sie werden wahrscheinlich lange brauchen, die Weiten unter normalen Bedingungen zu werfen. Nehmen wir den WR von Beamon mit dem Höhenvorteil von Mexiko mit 8,90m! Das sind dann punktuelle Extra-Leistungen, die von dem Athleten nicht annähernd mehr erreicht wurden, wobei Mihambo 2019 ihre besten Weitsprung- und Sprintergebnisse ohne Vorteil von Bedingungen erzielt hat. Um anzuknüpfen, brauchte sie im Weitsprung 5 Jahre. Eine Leistung von 7,30m und darüber ist durch ihre Bombensprungkraft und ausgezeichnete mentale Stärke folglich auch normal machbar, wenn sie vor allem den Absprung einigermaßen trifft. Die individuelle Verfassung macht also auch den kleinen Unterschied aus.
Ich mache mir wirklich große Sorgen über die Achillessehnen und Füße vor allem der Langstreckler durch die Carboneinlage und vor allem die Schuhsohlenhöhe, die enorme Belastungen mit sich bringen, ohne dass die finale Belastung schon in den Einzelheiten und individuell in jedem Fall präzise feststehen. Erkenntnisse gehen zukünftig wahrscheinlich über die strukturellen Überbelastungen, was aus meiner Sicht unverantwortlich ist, zumal im Training diese Schuhe kaum getragen werden. Ich vermute, dass ein Kevin Mayer sogar durch überbelastendes Übungsgut seine unteren Strukturen schon überbelastet hat. Wenn dann noch der Carbonschuh hinzukäme, wäre der "orthopädische Schrott" in kurzer Zeit bei AuA die Regel. Wir TuT sind dazu da, uns auf den neuesten Wissensstand zu bringen, um einen solchen Unsinn zu vermeiden und die Strukturen enorm antizipierend zu schützen.
Ich sitze fast täglich, um mich auf den allerneuesten Stand zu bringen und meinen nahen Kollegenkreis davon eingehend in Kenntnis zu setzen. Mich interessieren vor allem die Zusammenhänge, wie die einzelnen Strukturen miteinander kommunizieren und wie man sie vernünftig triggert. Das Sprungtraining im Kraftbereich gilt es zu belasten, aber wiederum auch segmental zu entlasten. Da habe ich Kontakt zu einem faszinierenden Wahnsinnswissenschaftler. Ein falsch belasteter Teil im Strukturgefüge kann das gesamte Zusammenspiel stören und verletzungsträchtig beeinflussen. Es gilt auch, die richtigen Fachleute zu filtern. Wir sehen alle temporär denselben Athleten, aber eben mit unterschiedlichen Augen. Das macht den Unterschied!!! Das ist im Können altersunabhängig.
Ich wünsche dem DLV wirklich viel Glück in Zukunft bei der Personalpolitik durch Objektivität, aber vor allem auch ein intensives Betrachten des Potentials in der "sportlichen Diaspora"!!! Der Verband sollte mehr Wert auf die Meinung unabhängiger TuT hören. Wenn man durchschlagenden Erfolg haben will, muss man den Finger in die Wunden legen und die Versäumnisse nicht frisieren.
Gertrud