[frbcrane2]

Problem der deutschen 400m Damen ist aber auch die teilweise schwache Unterdistanz über die 200m. Angesprochene Babilon hat eine 200m PB von 24,19s, dass es damit nicht Richtung 50 Sekunden gehen kann ist klar.


Schon klar, aber mit 24s kann man um die 52s laufen, Bulmahn ist über 200m auch nicht schneller und kam immerhin mal auf 51.2 (auch wenn das ihr einziges Rennen unter 52s war). Niemand erwartet Wunderdinge von deutschen 400m Läuferinnen, aber wir würden schon ausflippen, wenn wir wenigstens mal vier um die 51.5 hätten. Damit ließe sich dann eine Staffel bilden, die 3:24 laufen könnte. Es kann doch nicht sein, daß wir acht Sekunden langsamer sind als die GBR, NED, POL, BEL und sogar von Norwegen um fünf Sekunden abgehängt werden. Zwischen Unterirdisch und Weltklasse ist viel Platz, da müssen wir hin.

[Tom1966]

Aber auch die grundschnellen Athetinnen wie Schwab und Müller (beide schon deutlich unter 23 sec gelaufen) kommen nicht wirklich weiter und der limitierende Faktor scheint dort doch nicht die 100/200m-Performance, sondern das Stehvermögen zu sein. Sie verlieren auf der 2. Hälfte enorm. Das Gegenbeispiel wäre Hodgkinson, die als 800m - Läuferin zeigt, dass man auch eine mittlere 51er Zeit laufen kann, und das vermutlich ohne Spezialtraining.
Alica Schmidt macht aus ihrer begrenzten Grundschnelligkeit hierzulande das Beste und ist auch in der Lage, im 2. und 3. Lauf noch gut zu performen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die 400m-Weltspitze neben der Schnelligkeitsarbeit deutlich höhere Umfänge im DL-Bereich und längere TL absolviert - woher soll sonst diese Tempohärte kommen...

[Jonny]

Schwab hat leider immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen. Auch diesen Winter konnte sie kaum trainieren:
https://www.onetz.de/sport/amberg/corinn...89835.html

[trackwatchnds]

Es geht nicht um Weltklasse, aber zumindest eine positive Entwicklung sollte zu verzeichnen sein. Die von dir genannte Saalberg hat sich bei Meuwly innerhalb von zwei Jahren von 54 auf 51,22s verbessert. Von den drei Leverkusener Damen hat sich 2023 nur Babilon gesteigert, von 53,84 auf 53,74. Zumindest sollten gute Resultate als Beleg vorliegen, bevor man einen Trainer in den Himmel lobt und die fehlen bei Engel über 400m.

Es passt zwar nicht mehr wirklich zum Thread, aber bei Saalberg ist das doch auch ein bisschen Wunsch-Lesen der Leistungsentwicklung, oder? Sie konnte ihre tolle 2022er Saison ja bisher auch noch nicht wirklich bestätigen und bewegt sich dieses und letztes Jahr wieder im Bereich (niedrige bis mittlere) 52s. Die Entwicklung scheint jetzt deutlich abzuflachen und an gewisse Grenzen zu stoßen.
Sie kam im Herbst 2019 nach Papendal in die damals noch kleinere Meuwly Gruppe, läuft dann im ersten Jahr unter kompletter Vorbereitung- und Aufbauphase durch die Bank 54er Zeiten. Klar hat er sie mittlerweile deutlich verbessert bzw. sie sich deutlich gesteigert, aber mit der Leistungsprogression von Bol und Klaver hat es ja auch nichts zu tun. Mittlerweile trainiert sie im fünften Jahr bei ihm. Wenn sie niemals den Sprung in die Weltklasse schaffen sollte, wovon ich ausgehe, dann liegt es sicherlich mehr an ihrem früher begrenzten Potenzial (vgl. Franzen, Hoven), als an seiner Fähigkeit als Trainer.

Vielleicht hast du mich ein bisschen falsch verstanden. Ich wollte mit diesem Vergleich auch nicht Engel mit Meuwly auf eine Stufe stellen, nur den unterschiedlich stark anschlagenden Trainingserfolg herausarbeiten. 

P.S. Schön übrigens, dass du Luna Bulmahn exemplarisch verwendet hast. Tatsächlich denke ich nämlich, dass sie ein sehr gutes Match zu Saalberg wäre und stelle mal die These auf, dass sich Luna unter Meuwly noch besser entwickelt hätte und mittlerweile konstant unter 52s laufen würde. Genau das, was die 4x4 brauchen würde.
Viel Konjunktiv, viel Spekulation - ich weiß...

[trackwatchnds]

Aber auch die grundschnellen Athetinnen wie Schwab und Müller (beide schon deutlich unter 23 sec gelaufen) kommen nicht wirklich weiter und der limitierende Faktor scheint dort doch nicht die 100/200m-Performance, sondern das Stehvermögen zu sein. Sie verlieren auf der 2. Hälfte enorm. Das Gegenbeispiel wäre Hodgkinson, die als 800m - Läuferin zeigt, dass man auch eine mittlere 51er Zeit laufen kann, und das vermutlich ohne Spezialtraining.
Alica Schmidt macht aus ihrer begrenzten Grundschnelligkeit hierzulande das Beste und ist auch in der Lage, im 2. und 3. Lauf noch gut zu performen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die 400m-Weltspitze neben der Schnelligkeitsarbeit deutlich höhere Umfänge im DL-Bereich und längere TL absolviert - woher soll sonst diese Tempohärte kommen...

Schöne Beispiele. Die Entwicklung bei Corinna Schwab ist tatsächlich ein Jammer. Ihre Fabelzeiten über 200 und 400m liegen genau 14 Tage auseinander, wodurch sie ja quasi nachgewiesen hat, gleichzeitig grundschnell und stehvermögend zu sein (/sein zu können). Diese Fähigkeiten lassen sich offensichtlich sehr wohl parallel entwickeln.
Was ist seit dem passiert? Von den angesprochenen gesundheitlichen Problemen ist zu lesen, die bedauernswerten Leistungseinbrüchen bei den Großevents zu beobachten. Aus meiner Sicht analog zu Hartmann ebenfalls ein Riesentalent, der zu wünschen ist, wieder in die Topverfassung zu kommen.

[alex72]

Hartmann ist also dieses Jahr nicht in Topverfassung ??

Unsinn..

[trackwatchnds]

Das habe ich nicht geschrieben. Der Vergleich bezog sich auf das Talent, im Relativsatz dann der an sie gerichtete Wunsch.