26.08.2023, 12:56 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2023, 13:02 von Gertrud.)
Es ist sehr auffällig, dass Leo Neugebauer über die Kraft kommt. Er hat aus meiner Sicht technische Defizite im Hochsprung, Hürdenlauf und Speerwurf und an zwei "funktionellen Stellschrauben". Die beiden funktionellen Gebiete sehe ich als Hindernisse auf Dauer an. Es ist aber nicht so, dass sich diese Vorkommnisse nicht beseitigen lassen. Man darf diese Defizite nicht ignorieren oder übersehen. Der Körper verzeiht auf Dauer bei den Beanspruchungen keine Fehler in den Bewegungsketten. Wenn ein Teil irgendwo insuffizient ist, kann das auf Dauer verheerende Wirkungen haben - zumal bei dem Körpergewicht und der Größe.
Nur haben wir bei Kevin Mayer trotz seiner teilweisen Brillanz gesehen, dass Fehler einen Athleten einholen können. Da hilft nur geballtes Wissen und vor allem frühzeitiges Gegensteuern. Ich bin mittlerweile so ausgebildet, dass ich auch die kleinsten Fallstricke erkenne.
Ich bin kein Fan von Eurosport, aber die Sendung zum Zehnkampf mit Freimuth ist sehr interessant, weil er auch technische Defizite anspricht. Da erträgt man auch Siggi Heinrich.
In Austin hat Leo die 5,21m auch erst im dritten Versuch gesprungen. Jetzt scheint aber langsam die Kraft zu Ende zu gehen. Er hat auch schon ganz schön viele Versuche bestritten.
(26.08.2023, 13:02)Astra schrieb: Ich bin kein Fan von Eurosport, aber die Sendung zum Zehnkampf mit Freimuth ist sehr interessant, weil er auch technische Defizite anspricht. Da erträgt man auch Siggi Heinrich.
In einer Sache möchte ich ihn sanft korrigieren. Man kann nur die Hürde vor allem als großer Athlet attackieren, wenn die Zwischenhürdentechnik stimmt. Also auch hier liegen manchmal Ursache und Wirkung weit auseinander.
(26.08.2023, 09:55)Delta schrieb: Umlernen(Drehstoss) lohnt nur bis so 25 Jahre. Man benötigt 2 Jahre um das vernünftig zu lernen.
Wer das nur fest genug glaubt, bei dem wird das so sein.
Es gibt Senioren, die sich das mit über 50 autodidaktisch verklickern und eine Spitzentechnik zeigen.
26.08.2023, 13:14 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2023, 13:42 von Gertrud.)
Leo hat einen fulminanten ersten Tag hingelegt. Beim zweiten Tag hat er in den beiden ersten Disziplinen gepatzt. Da ist dann für die Trainer Aufarbeitung gefragt. Man kann sich niemals sicher und muss hinsichtlich der Fehler stark auf der Hut sein. Ich habe bezüglich Leo einiges recherchiert und auch kritisch hinterfragt. Oft entwickeln sich diese "Kleinigkeiten" zu großen "Lawinen". Man muss das "Ins-Rollen-Kommen" frühzeitig unterbinden.
Das ist die Kunst, die ein Trainer stetig aktivieren und modifizieren und eine sehr präzise Analyse erstellen sollte. Das ist vergleichbar mit einem Arzt, der punktgenau die richtige Stelle mit der Injektionsnadel wie ein Dr. Müller-Wohlfarth z.B. trifft.
Leo bewegt sich beim Hochsprunganlauf einfach nicht schnell, obwohl er zum Beispiel im Sprint zyklisch schnell ist. Er wirkt schwerfällig dabei. Im Hürdenlauf beherrscht er die azyklische Hürdenüberquerung nicht. Die Ursachen gehen ans "Eingemachte". Ich habe etliche Studien mit ganz exakten Hinweisen vorliegen, wobei die funktionellen die üblichen Kraftübungen auf den Kopf stellen und vor allem das Verletzungspotential minimieren oder gar beseitigen.