02.08.2023, 20:46
(01.08.2023, 23:30)Sprunggott schrieb: Das ist alle etwas zu "plump" ...
Das "Kinesiotaping" als unwirksam zu bezeichnen ist nicht richtig. Es kommt klar auf die Anwendung im Ursache und Wirkungsprinzip an. Und wenn es als Placeboeffekt hilft, auch ok.
Im extremen Beispiel:
Wenn ich um ein Gelenk eine Rolle Kinesiotape "richtig baue" um es zu stabilisieren, wird es das Gelenk stabilisieren/ einschränken - FAKT!
Wenn ich Kinesiotape zur "Bewegungseinschränkung" (range of motion) "richtig baue" wird es das tun - FAKT!
Ich kann auch Anatz und Ursprung der Muskulatur (auch negativ) durch Zug-Tapes beeinflussen - (NLG)Messbar!
Ich kann den Lymphabfluss (z.B. bei Hämatombildung) positiv beeinflussen - das ist über LZ-Bildgebung auch Nachwiesbar!
Ich stelle mal frech in den Raum, dass 90% welche Kinesiotapes in der Hand haben davon keine bis mäßige Ahnung haben. Was ich das selbt teilweise in DLV Kaderkreisen und Rehakreisen sehe ist unglaublich ! Richtig ist, dass die Studienlage mit funktionierenden Studiendesigns zu dem Thema klein ist. Es Ergeben sich aber auch Chancen mit einer cleveren Evaluierung der Möglichkeiten einen Wissensvorsprung zu generieren.
Nein, da ist gar nichts plump. Wer sich wissenschaftlich mit Physiotherapie beschäftigt, wird bestätigen, dass Kinesiotape nicht über unspezifische Effekte hinaus wirkt.
Wenn man ein Gelenk stabilisieren will, nimmt man Leukotape/ Sport-Tape. Da knickt kein Sprunggelenk mehr um. Ein flexibles Band kann nicht die Kräfte abfedern, die man bei einem Trauma hat. Ne ganze Rolle Tape drum wickeln ist ja wohl totaler Blödsinn.
Man kann niemals (!) Ansatz und Ursprung verändern, das sind die Knochenpunkte, wo ein Muskel über die Sehne inseriert. Alleine der Satz macht keinen Sinn.
der Lymphabfluss bei Kinesiotapes ist nur oberflächlich, hat aber tief im Muskel/ Gewebe, wo es drauf ankommt keine sonderliche Wirkung.
Das ist genau das Problem in der Deutsche Physiotherapie. Ich habe einen "Effekt" gesehen, also muss es das Kinesio gewesen sein. Dem ist mitnichten so. Kinesio ist ja nur ein Beispiel. Gibt viele andere.
50% der Dinge, die Physios tun, sind Rotze und wirken nur über Kontextfaktoren. Ich darf das schreiben, ich bin selber einer

Was brauchen Sportler immer unbedingt? Sie müssen an der LWS geknackt werden.
Und hier ist irgendwann das Problem. Ein Sportler bekommt immer sein Placebo, weil er "ohne" nicht kann. Macht ja nichts, denkt man sich. Und dann kommt mal ein Augenblick, wo das Placebo aus irgendwelchen Gründen nicht verfügbar ist.
Und dann ist hängen im Schacht. Die Leistung kann im entscheidenden Augenblick nicht abgerufen werden. Keiner der mich knackt, keiner der mein Kinesio macht. Und nu? Ja, dumm gelaufen.
Da ist es doch besser, dass ich von vornherein versuche, die Sportler nicht von Placebos abhängig zu machen.
Außerdem tritt irgendwann eine Gewöhnung an die Placebos ein und die Wirkung lässt nach. Und dann steht man auch doof da.