Es gibt auch immer wieder Ausnahmen bei Frauen, die Familie und Beruf handhaben können. Ich erinnere mich an eine Kollegin, deren drei Kinder heute hervorragende Berufe haben. Es ging bei denen immer ruhig zu. Sie waren es gewohnt, sehr frühzeitig selbst Initiative zu übernehmen. Die Schularbeiten wurden gemacht - ohne Murren und Knurren. Man und Frau waren Studiendirektoren; beide haben sich die Arbeit mit den Kindern geteilt. Ich habe diese Familie bewundert. Sie hatte auch eine große Verantwortung in unserem Gymnasium und später in der Referendarausbildung. Ich glaube, dass vieles eine Frage der Organisation und der Aufgabenteilung zwischen Mann und Frau ist. Man muss dann nicht in jedem Fall auf Kinder verzichten. Man hat doch auch das andere Bild der nicht zufriedenen "Nur-Hausfrau". Es gibt aus meiner Sicht die unterschiedlichen Lebensmodelle auch mit Karriere. Es hängt natürlich auch von den einzelnen Fähigkeiten der Personen ab.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich bei der Doppelbelastung Beruf und Leistungssport total über einen langen Zeitraum besetzt war. Ich habe mit ungefähr 60 Jahren die erste Waschmaschine bedient. Meine Mutter hat oft gesagt: "Was gibt das, wenn du mal alleine bist?" Sie hat mir dann später ganz geschickt sukzessive Aufgaben übergeben und war total überrascht, dass ich das sogar gerne übernommen habe. Manchmal wächst man mit den Aufgaben.
Es geht vieles, wenn man es denn will. Was ich z. B. aus der heutigen Sicht besser machen würde, wären die Auszeiten für meine eigene Regeneration. Das habe ich sträflich vernachlässigt. Ich habe mich mit vielen Dingen zugepflastert, weil ich einfach unheimlich wissbegierig war. - Ich werde z. B. meinen 70. Geburtstag ganz still und absolut ruhig verbringen. Das Telefon ist abgeschaltet. Es ist ein guter Tage für die Besinnung und das eigene Training. Ich kann nur jedem Trainer raten, sich auch ein Stück vom Kuchen abzuschneiden und nicht den Fokus nur auf die Athleten zu richten. Die Gesundheit wird´s einem danken. Zu diesen Erkenntnissen bin ich leider viel zu spät gekommen. Ich bedauere das nicht; aber ich reagiere heute ganz hart. Was mich belastet und nichts bringt, wird sofort eliminiert. Vielleicht braucht man dazu auch erst ein gewisses Alter, wo man sehr rational und nicht emotional reagiert. Ich nehme mir heute die Zeit, meinen eigenen Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Diese kleinen Oasen brauchen auch Frauen in Führungspositionen.
Gertrud
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich bei der Doppelbelastung Beruf und Leistungssport total über einen langen Zeitraum besetzt war. Ich habe mit ungefähr 60 Jahren die erste Waschmaschine bedient. Meine Mutter hat oft gesagt: "Was gibt das, wenn du mal alleine bist?" Sie hat mir dann später ganz geschickt sukzessive Aufgaben übergeben und war total überrascht, dass ich das sogar gerne übernommen habe. Manchmal wächst man mit den Aufgaben.

Gertrud