[Atanvarno]

Man könnte vermuten,   d u   vermutest, dass der Trainerwechsel eine (verspätete) Abkehr von Trainer Goldmann ist.

Falsch vermutet.
Aber die Fragen, die ich stelle, werden, wenn man bspw. die Diskussion auf trackandfieldnews.com oder Twitter verfolgt, zunehmend gestellt.

Ich habe den Eindruck, dass die Stimmung von "Harting ist ein Held" ziemlich schnell zu "Harting ist ein Heuchler" kippen könnte.

[Hellmuth K l i m m e r]

Falsch vermutet.
Aber die Fragen, die ich stelle, werden, wenn man bspw. die Diskussion auf trackandfieldnews.com oder Twitter verfolgt, zunehmend gestellt.

Ich habe den Eindruck, dass die Stimmung von "Harting ist ein Held" ziemlich schnell zu "Harting ist ein Heuchler" kippen könnte.

Ich denke, das ist ein falscher Eindruck!

Dass die Amis zu ihren (ehemals gedopten) Gatlin halten, ist klar - aber in Germany denkt man anders. "Track & Field" ist nur das Sprachrohr des US-LA-Verbandes ... 
Ich denke (ich weiß!), das Harting ganz einfach "eine ehrliche Haut" ist und kein Heuchler, der zunehmend häufiger zurückdenkt und sich erlaubt, seine Meinung zu sagen. 
Wie ich schon schrieb: Welche, die schnell die Seiten wechseln, die Fahne nach dem Wind hängen, gibt's in unserer Gesellschaft, in Politik und Sport genug. 

H. Klimmer / sen.

[MZPTLK]

Ich denke, man muss Robert wie jedem Menschen eine Einstellungsänderung zugestehen. Dass er mit zweierlei Mass misst, ist ihm inzwischen sicher auch klar, aber soll er deswegen seine gut nachvollziehbaren Impulse unterdrücken?

[Atanvarno]

Ich denke, man muss Robert wie jedem Menschen eine Einstellungsänderung zugestehen.

Ganz dünnes Eis.
Muss man das Gatlin nicht auch zugestehen? Und wenn nicht Gatlin, was ist mit anderen Dopingsündern, die die Hardliner hier ja gern grundsätzlich lebenslänglich vom Sport ausgeschlossen sähen, unabhängig von den Fallumständen und dem Verhalten nach der Sperre?

[Robb]

Ich denke, man muss Robert wie jedem Menschen eine Einstellungsänderung zugestehen.

Ganz dünnes Eis.
Muss man das Gatlin nicht auch zugestehen? Und wenn nicht Gatlin, was ist mit anderen Dopingsündern, die die Hardliner hier ja gern grundsätzlich lebenslänglich vom Sport ausgeschlossen sähen, unabhängig von den Fallumständen und dem Verhalten nach der Sperre?

Gatlins PBs vor der Dopingsperre: 9.85s/20.00s
Gatlins PBs nach der Dopingsperre: 9.77s/19.68s

Er läuft also sauber schneller als gedopt? Sorry, aber das kann mir niemand mit "Einstellungsänderung" erklären. Wenn Ostapchuk 2016 zurückkommt und 22m stössen würde, hätte kaum jemand Zweifel, wie sie das schafft, bei Gatlin habe ich genausowenig Zweifel.

[Gertrud]

Interessante Frage:
Darf ein Robert Harting, der seinem ehemaligen Trainer Werner Goldmann die Dopingverfehlungen der Vergangenheit vergeben hat, einem Justin Gatlin die Dopingverfehlungen der Vergangenheit nachtragen?

Hätte er sich mit der Einstellung, die er Gatlin gegenüber zeigt, nicht konsequenterweise schon viel früher von Goldmann trennen müssen?

Oder muss er sich vorwerfen lassen, dass er mit zweierlei Maß misst?

Man könnte vermuten,   d u   vermutest, dass der Trainerwechsel eine (verspätete) Abkehr von Trainer Goldmann ist. Das ist bekanntlich nicht so.
Ich meine, dass unterschieden werden muss, ob ein Mehrfach-Doper für die weltbesten LA 2014 nominiert wird oder ein nie positiv getesteter aktueller Athlet. Und Harting nachträglich zu diskriminieren, weil sein Trainer in der DDR (so wie Steinmetz u. a. BRD-Trainer auch) vor > 25 Jahren Dopingmittel verabreichte, ist "weit her geholt".

H. Klimmer / sen.

Das muss doch auch mal gesagt werden. Werner Goldmann ist ein absoluter Wurffachmann trotz allem vor allem auch in technischer Hinsicht.

Gertrud

[beity]

Gatlins PBs vor der Dopingsperre: 9.85s/20.00s
Gatlins PBs nach der Dopingsperre: 9.77s/19.68s

Er läuft also sauber schneller als gedopt? Sorry, aber das kann mir niemand mit "Einstellungsänderung" erklären. Wenn Ostapchuk 2016 zurückkommt und 22m stössen würde, hätte kaum jemand Zweifel, wie sie das schafft, bei Gatlin habe ich genausowenig Zweifel.

Das siehst Du vollkommen falsch 
Gatlin ist geläutert.
Er hat seine Fehler gemacht, aber nun läuft er mit reinem Gewissen und Herzen.
Ganz bestimmt nun auch mit Gottes Hilfe und damit ist er sicher schneller als mit Doping
Aber beliebt ist Gatlin dennoch nicht. Die ganze Dopingindustrie müsste doch extreme Umsatzrückgänge aufweisen, da Doping doch nichts bringt und es höchstens Placeboeffekte gibt. Die müssen ihn doch hassen.
Mal etwas weniger beißend meinerseits....mich würde interessieren, ob Gatlin auf den Herrn schwören würde, das er keine..Substanzen/Manipulationen einnimmt.

[lor-olli]

Unberücksichtigt der Qualität der Kritik die Harting übt, darf man festhalten: Es gibt da ein nicht einmal ansatzweise gelöstes Problem und Harting ist sich sehr bewusst, was er mit SO EINER Ansage anrichtet. Die gespaltene Zunge mit der der internationale Leichtatletikverband das Thema Doping angeht, oder besser nicht angeht, MUSS einen Athleten der beschließt sauber zu bleiben einfach auf die Barrikaden treiben.

Das ein reuiger, ehemals gedopter Athlet einen sauberen neuen Versuch startet muss man zuerst einmal gelten lassen - allerdings steht die Unschuldsvermutung bei Wiederholungstätern doch auf sehr wackeligen Füßen und sie nach vollmundigen Ankündigungen dann wieder in ein Feld aufzunehmen, nachdem man dies vorher ausgeschlossen hatte, darf nicht sakrosankt stehen bleiben.

Inhaltlich stehe ich voll hinter R.Harting, beim Vokabular und prosodisch hätte ich wohl eine andere Strategie gewählt

[dominikk85]

Etwas beleidigend ist es allerdings, Harting schlechte Erziehung vorzuwerfen, weil er unverblümt seine Meinung sagt. Es gibt viel zu viel Menschen, die ihre Fahne nach dem Wind hängen.
Harting artikuliert sich gelegentlich "plebejisch", seiner Herkunft entsprechend als Arbeiterjunge. (In der DDR hätte er deswegen keine Kritik erhalten, man hätte ihn gut verstanden - in bürgerlichem Milieu rümpfen einig (wenige!?) die Nase.)

H. Klimmer / sen.

Ich möchte ja nur ungern wieder eine Ost vs. West Debatte anheizen, aber ich glaube nicht, dass man in der DDR eine öffentliche  Kritik am Verband besonders geschätzt hätte.

Ich finde es auch gut das Harting seine Meinung sagt und denke nicht, dass man ihm deshalb schlechte Erziehung nachsagen sollte, aber war es nicht so, dass Athleten öffentlich den Verband eher nicht kritisieren durften?

[Hellmuth K l i m m e r]

Ich möchte ja nur ungern wieder eine Ost vs. West Debatte anheizen, aber ich glaube nicht, dass man in der DDR eine öffentliche  Kritik am Verband besonders geschätzt hätte.


... aber war es nicht so, dass Athleten öffentlich den Verband eher nicht kritisieren durften?

Das kann ich bestätigen und auch relativieren.
Im DVfL der DDR gab es neben Hardlinern und kopflosen Linientreuen (z.B. Czerwinski, Gülle; im DTSB: Röder) auch einige, die Kritik ertrugen und um Verbesserung bemüht waren (Prof. G. Wieczisk, J. Krebs, G. Harzdorf, G. Hafenrichter; R. Schön, ...), insbes. was den Breitensport, die Laufbewegung und den Alterssport (= Senioren) betraf.

In den Jahren ab ca. 1980 ... 82 wurden die Hinweise der Basis sehr wohl bedacht. Ich persönlich wurde in den Jahren ab ca. 1984 (als Ltr. der AG "Senioren") mehrfach bei Präsidiumssitzungen und bei einem Verbandstag gehört; die Verbesserungen im Seniorensport waren meist unmittelbar, insbes. bei unseren DM festzustellen.
(Dagegen ist eine Reaktion des DLV bei Veränderungsvorschlägen im Seniorensport alles andere als schnell [MK-Wertung der Sen., Fehlstartreglung bei Sen., AK-Zugehörigkeit n. Geb.datum, ... ] - da mahlen die Mühlen unheimlich langsam, stehen Verantwortliche "im Weg rum".)

H. Klimmer / sen.