[longbottom]

Für Christopher Linke habe ich mich sehr gefreut, obwohl man auch den Abstand zum Spanier Lopez nicht außer Acht lassen sollte. Dieser hatte ja sogar noch die WM in den Beinen, bei der er "lediglich" den 10. Platz belegt hatte.

Und der WM-Dritte von Eugene wurde von Linke abgehängt. Ein Tag ist nicht wie der andere. Mal abgesehen davon, dass Linke noch während der WM sich eine Coronainfektion zugezogen hatte, woran gerade Ausdauersportler auch noch länger knabbern können (siehe zum Beispiel Florian Wellbrock aktuell). Dass er so schnell schon wieder derart gut auf die Beine kam, ist für mich, trotz seines zweifelsfrei generell hohen Niveaus, eine positive Überraschung gewesen.

[runner5000]

Ein 9000 Punkte Mann wird [Kaul] nicht

Widerspruch. Ich finde folgende Serie in einem perfekten Wettkampf nicht unrealistisch

11,10 7,40 15,50 2,08 47,87 14,20 49,00 5,10 79,00 4:10.04

Das wären 9009 Punkte.


wobei die Rechnung eigentlich für jeden 8600+ punkte mann funktioniert. Eigentlich hat jeder zehnkämpfer noch mindestens 300 punkte luft zur summe seiner PBs, wenn man arthur abeles PBs addiert kommt man auch auf fast 9000 Punkte.

Allerdings zeichnet kaul natürlich schon aus das er sein potential extrem aufrufen kann, daher würde ich 9k bei ihm nicht ausschließen, das müsste dann aber schon ein extremer sahnetag sein, realistisch halte ich bei ihm hohe 8800er bis tiefe 8900er.


Ich glaube auch, dass er 9000 Punkte drauf hat. Man sollte auch Asthon Eatons damalige Einschätzung weiterhin nicht vernachlässigen, dass er Kaul und nicht Mayer für seinen langfristigen Nachfolger hält.


Das wiederum halte ich für Schwachsinn. Was bringt einem die Einschätzung eines Eatons (wann soll die gewesen sein?) hier in diesem Zusammenhang? Gar nichts richtig.

Mayer hätte hier bei der EM den Sieg auch auf einem Bein geholt, wenn er durchgezogen hätte. Die 8550 schüttelt er aus einem Zeh.
Es ärgert mich ungemein wie Kaul gleich wieder in den 8800-9000 Punkte Bereich geschrieben wird. Die letzten Zehnkämpfe, einschließlich der gestern lassen darauf keine Schlüsse zu. Der Doha Zehnkampf war bislang sein perfect storm und aufrgund der aktuellen Gegebenheiten, dass ihm im Sperwurf der letzte rausgerutscht ist, Punktezahlen in den genannten sphären für Hanebüchen.

Vor 4 Wochen noch war da nix von zu lesen.


P.S.: Es war trotzdem eine tolle Leistung von ihm. Dieses Hochgejuble sollte nur mal hinterfragt werden.


Es ging hier um das generelle Potential von Kaul, also gehört das hier natürlich hin. Und darüber wurde hier auch gesprochen, als er verletzt war. Atanvarno hat sinnvoll aufgezeigt, wie 9000 Punkte in Zukunft möglich sein könnten. Eaton hat schon 2015 Kaul nach seinem U18 WR, als Kaul danach bei ihm im Camp war, jenem ein 9000 Punkte und WR Potential attestiert.

Das wiederum, was du zu Mayer schreibst, ist völliger Schwachsinn. Er konnte nicht durchziehen, weil sein Körper wieder einmal gestreikt hat. Er schüttelt keine 8550 Punkte aus einem Zeh, sonst hätte er es ja gemacht. Wenn man Mayer in den letzten Jahren verfolgt hat, war schon vorher klar, dass diese EM zum Scheitern verurteilt ist und DNF höchstwahrscheinlich war, weil sein Körper einfach nicht in der Lage ist, zwei Zehnkämpfe in einem Jahr, geschweige denn in drei Wochen, durchzuziehen.

[siebenschläfer]

Dass die Läufe der Vormittagssession gestern nur im Hauptprogramm im Ersten liefen, hat jetzt den nachteil, dass man sie nirgends mehr finden kann, da nur die Streams in der kompletten Länge in der Mediathek stehen (wo ja nur Zehnkampf und Weitsprung Quali gezeigt wurde).

Oder stelle ich mich zu blöd an?

[dominikk85]

Beitragsteil auf Wunsch des Verfassers gelöscht

Kaul ist der Supermann ‌ ‌

Sah für mich auch eher so wie ein lockeres auslaufen aus statt Kampf um den Titel nunja......

Das Ehammer-Team hat sicherlich zunächst die Schnelligkeit im Fokus und nimmt sich sukzessive die anderen Disziplinen vor, habe ich den Eindruck. Irgendwann wird er auch die Ausdauer integrieren, nehme ich an. Sie sollten sich nicht so despektierlich über einen Weltklassemann äußern. Sie äußern sich auch nicht in der Form über die Leistungen im 100m-Sprint und Weitsprung. Ich würde es auch als eine grobe Unverschämtheit empfinden. Man kann sachlich diskutieren, ohne unter die Gürtellinie zu gehen. 

 Gertrud


Ehammer hat sich im Interview explizit bei den Schweizer Nationaltrainern Wurf bedankt. Oder entdchuldigt ?
Auj jeden Fall ist das Bemühen da, und irgendwann klappt es auch mit dem Diskus. Er ist da maximal verkrampft, das kann sich auch lösen.
Und der Fokus auf Schnelligkeit zahlt sich ja auch aus. Im Weit wäre er wieder locker in die Medaillen gesprungen. Doppelstarts sind offenbar geplant. Und über die Hürden will er sicherlich such nicht, dass Kollrge Gaio so davonzieht...


wobei man sich da fragen muss ob die Schweizer Nationaltrainer wurf die richtigen leute dafür sind.

Der Schweizer wurf Bereich ist doch völlig unterentwickelt, die besten Schweizer speer und diskuswerfer werfen schlechter als gute zehnkämpfer (51 und 70m dieses jahr). 

Technisch ist das indiskutabel was ehammer in speer und diskus macht, da ist es gerade  im diskus eher zufall was am ende rauskommt. 

Imo sollte er sich da einen trainer aus einem land in dem eine wurfkultur existiert zur Unterstützung suchen.

[TranceNation 2k14]

Hat Ehammer nicht gestern Schweizer Rekord aufgestellt?

[Jo498]

Mir hat vor langer Zeit einmal ein sehr guter Trainer gesagt, dass man Kraft und Ausdauer viel intensiver und umfangreicher trainieren kann als Technik. Ich kenne die Punkterelationen jetzt nicht, aber wer die 400 m in knapp über 47 Sec. laufen kann, der sollte sich auch über 1500m den Hintern aufreißen können. Das ist für einen Athleten, meiner bescheidenen Meinung nach, eine Willenssache.


Die "Hauptgruppe" der Zehnkämpfer ist gestern bei 4:42 reingekommen; ich unterstelle mal, dass die nicht alle locker ausgejoggt sind. Wäre das das Bestmögliche für Ehammer gewesen, hätte es ihm gestern dennoch nichts genutzt. Und 6 sec. langsamer als die Hauptgruppe ist für einen bislang eher schwachen 1500m-Läufer absolut ordentlich.

Genausowenig wie man nicht beliebig entscheiden kann, einen Superversuch im Weit oder Speer "rauszuhauen", kann man nicht mal so 20-30 sec. schneller 1500m laufen, es sei denn, man lief vorher immer deutlich unter den Möglichkeiten.
Dass sich Ehammer hier noch verbessern kann, stimme ich zu, aber es muss trainiert werden, beim WK ist es keine reine Willenssache (das kommt aber noch dazu).
Es bringt aber meistens im Verhältnis zu wenig, mehr als "solide" (also um 4:30) anzustreben. Denn die Konstellation, dass man ausgerechnet mit dem besten 1500-Läufer um eine Medaille läuft, ist halt sehr selten.

[h3inz_h4rtm4nn]

Für Christopher Linke habe ich mich sehr gefreut, obwohl man auch den Abstand zum Spanier Lopez nicht außer Acht lassen sollte. Dieser hatte ja sogar noch die WM in den Beinen, bei der er "lediglich" den 10. Platz belegt hatte.

Und der WM-Dritte von Eugene wurde von Linke abgehängt. Ein Tag ist nicht wie der andere. Mal abgesehen davon, dass Linke noch während der WM sich eine Coronainfektion zugezogen hatte, woran gerade Ausdauersportler auch noch länger knabbern können (siehe zum Beispiel Florian Wellbrock aktuell). Dass er so schnell schon wieder derart gut auf die Beine kam, ist für mich, trotz seines zweifelsfrei generell hohen Niveaus, eine positive Überraschung gewesen.


Der WM-Dritte von Eugene hatte 20 und 35 Kilometer in den Beinen. Immerhin hat er in den USA gleich 2x Bronze gewonnen. Gestern wurde er von den Sanitätern bewusstlos von der Strecke getragen. Seine Saison war zu lang und zu hart und definitiv nicht auf die EM ausgelegt. Bitte nicht solche wichtigen Infos unerwähnt lassen.

Trotzdem war auch ich positiv von der Silbermedaille überrascht und gönne es Christopher Linke. Es ist ein verdienter Erfolg nach vielen harten Trainingsjahren.

[Angerländer]

Denn die Konstellation, dass man ausgerechnet mit dem besten 1500-Läufer um eine Medaille läuft, ist halt sehr selten.


Das ist wohl wahr.

[longbottom]


Der WM-Dritte von Eugene hatte 20 und 35 Kilometer in den Beinen. Immerhin hat er in den USA gleich 2x Bronze gewonnen. Gestern wurde er von den Sanitätern bewusstlos von der Strecke getragen. Seine Saison war zu lang und zu hart und definitiv nicht auf die EM ausgelegt. Bitte nicht solche wichtigen Infos unerwähnt lassen.

Das Fettgedruckte wusste ich nicht und tut mir sehr Leid.

Ändert aber nichts am Rest von dem, was ich geschrieben habe, einschließlich Linkes Coronainfektion vor nicht einmal vier Wochen.

[h3inz_h4rtm4nn]

longbottom


Der WM-Dritte von Eugene hatte 20 und 35 Kilometer in den Beinen. Immerhin hat er in den USA gleich 2x Bronze gewonnen. Gestern wurde er von den Sanitätern bewusstlos von der Strecke getragen. Seine Saison war zu lang und zu hart und definitiv nicht auf die EM ausgelegt. Bitte nicht solche wichtigen Infos unerwähnt lassen.

Das Fettgedruckte wusste ich nicht und tut mir sehr Leid.Ändert aber nichts am Rest von dem, was ich geschrieben habe, einschließlich Linkes Coronainfektion vor nicht einmal vier Wochen.

Ich finde seine Leistung sehr stark und auch verdient. Es ist ein großartiger Erfolg für ihn und das deutsche Team. Er ist seit vielen Jahren in der Weltspitze vertreten und hat die Disziplin aus Sicht des DLV oft vor dem großen Scheitern gerettet.
Ich wollte lediglich mit meiner Anmerkung sagen, dass man nicht automatisch davon ausgehen kann, dass Linke mit seiner Leistung auch über 35 Kilometer AKTUELL in der Weltspitze mitmischt - über 20 Kilometer hingegen hat er über ein Jahrzehnt bewiesen, dass er das defintiv kann. Es gibt einfach auch viele Athleten, die den Fokus auf die WM gelegt haben und für die die EM nur ein Abfallprodukt ist. Das schmälert seine Silbermedaille keineswegs. Dennoch darf man das hier neutral äußern - nicht als Kritik und auch nicht, um das Ergebnis zu relativieren - sondern vielmehr als Motivation für das kommende Jahr, in dem die besten Athleten der Welt wieder aufeinandertreffen. Erst dort kann Linke beweisen, ob er über die neue Strecke ein gleich starkes Niveau wie über die 20 Kilometer innehat. Mit der Silbermedaille im Gepäck wird die Motivation für diese Aufgabe riesengroß sein und ihn beflügeln.

Zu dem Thema "Corona-Infektion" wollte ich nichts schreiben, aber Sie erwähnten es mehrfach. Es ist unheimlich ärgerlich, dass es viele Athleten in diesem Jahr erwischt hat und im Fall von Christopher Linke, aber auch Carl Dohmann und Karl Junghans (oder auch Malaika Mihambo oder oder oder.....) zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt - nämlich in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Dennoch kann man anhand der Erkrankung nie festmachen, wie sehr sie die Leistung(en) der Athleten tatsächlich beeinflusst hat. Grund dafür ist einfach, dass jeder Körper anders darauf reagiert. Bei manchen ist nach 7-10 Tagen der Körper "auf Werkseinstellungen zurückgesetzt", andere kämpfen eine ganze Saison mit den Folgen oder müssen sogar ihre sportliche Karriere beenden. Was wir Zuschauer/Leser mitbekommen, ist die Selbstwahrnehmung bzw. -einschätzung der Athleten (z.T. weitergeleitet durch Vereine, Verbände usw.). Von manchen erfährt man gar nicht, dass sie sich überhaupt damit infiziert haben, weil sie damit nicht an die Öffentlichkeit gehen. Andere wiederum erwähnen es, weil es Bestandteil ihrer Vorbereitung auf die Meisterschaft XY war, was völlig verständlich ist. Man kann sich aber gewiss sein, dass der DLV niemanden an den Start schickt, der körperlich nicht dazu in der Lage ist, konkurrenzfähig zu sein. Wir Deutschen haben ein sehr gut ausgebildetes medizinisches Team im Rücken, das die Athleten auf Herz und Nieren prüft, bevor sie an den Start geschickt werden. Das ist auch notwendig, denn ansonsten könnte das für den Sportler selbst fatale Folgen haben. Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen! Und die letzte Instanz, die darüber entscheidet, ob man sich eine derartige Belastung zumutet, sind Athlet und Heimtrainer.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass Linke in seinem Training beeinträchtigt wurde und die Infektion seinem Körper wichtige Körner gekostet hat. Er meinte aber auch, dass er genau wegen Corona die (mentale) Lockerheit mit in den Wettkampf gebracht hat, die ihm sonst immer gefehlt hat, wenn er top-fit an den Start gegangen ist. Er hat sich dadurch keinen Druck aufgebaut und war befreiter. Somit kann man die Corona-Infektion nicht als gänzlich negativen Einfluss bewerten. Außerdem weiß man nun auch nicht, wie schnell er sich von den 35 Kilometern in Eugene erholt hätte. Genau deshalb berufe ich mich nur auf FAKTEN, nämlich SILBER und einen NEUEN DEUTSCHEN REKORD und das finde ich SPITZENMÄSSIG!!!