(17.02.2021, 10:52)krebsan schrieb: Dual mag bis zu einem gewissen Grad gehen, heisst aber auch, dass man bei zwei eigentlich Vollzeitbeschäftigungen nicht voll bei der Sache ist. Für viele geht es nicht anders, aber wenn doch, dann ist das doch kein idealer Zustand. Insofern wäre es mir lieber, man würde vorübergehend, vielleicht für einen Olympiazyklus, voll auf die Karte Sport setzen. Aber auch genauso entschlossen danach abbrechen, wenn es nicht klappt, und man vom Sport nicht leben kann.
Aber natürlich sind das immer individuelle Entscheidungen.
Man kann für die Sportlerzeit nicht alles haben: Beruf, Sport, Freizeit, Beziehungen, Feiern... Das kann ich als Herzbluttrainerin auch nicht!!! Opfer müssen wir alle für unser ausgeprägtes Hobby bringen. Ich habe meinen Einsatz nie als Opfer empfunden.
Es ist nichts dagegen zu sagen, wie Mihambo mal für eine Zeit nach dem Bachelor eine konsequente Zeit z. B. vor den Olympischen Spielen vollzeitig zu nutzen.
Da sehe ich auch den Verband bei Protagonisten in der Pflicht, alles um den Sportler herum zu optimieren: Trainingsstätten, Training zu ungewöhnlichen Zeiten mit "Schlüsselgewalt", Optimierung individuell an den Universitäten und Arbeitsstellen, finanzielle Sicherheiten... Ich habe damals als einzige Trainerin in Wattenscheid durchgesetzt, dass wir einen Schlüssel zur Halle bekamen. Wir konnten dann trainieren, wann wir wollten. Da muss man durchsetzungsstark sein. Ich habe auch tief in die Tasche für Spezialgeräte gegriffen, um unabhängig mit meinen Athletinnen zu sein.
Es gibt in unserem Verband AuA, die seit mehreren Jahren Topbedingungen durch die Bundeswehr haben, aber nichts mehr bringen. Manche brauchen auch anderweitige Beschäftigungen neben dem Sport, um erfolgreich zu sein. "Finger in die Wunde legen, Klartext reden" - andere Maßnahmen helfen nicht. Da wäre ich knallhart. Da müssen Funktionäre an den richtigen Stellen ihre "Hausaufgaben" machen und sehr akribisch die Gründe auflisten.
Gertrud